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Vodka Juniors, Rick Dangerous, 10.11.2019 in Köln, Sonic Ballroom - Bericht von Zwen

Vodka Juniors, 10.11.2019 in Köln

Es ist Sonntag, ein Tag also, an dem meisten Leute gemütlich bei einem Gläschen Bier abends vor der Flimmerkiste hocken und dabei so langsam einschlafen. Ich hingegen mache mich - auch, wenn ich da am Donnerstag erst war - auf ins gut 100 Kilometer entfernt Köln, um eine Band zu sehen, deren letztes Album ich ziemlich geil fand. Immerhin geht es diesmal auch in eine der schönsten Locations der Domstadt (nicht in so einen Drecksladen!), nämlich ins heißgeliebte Sonic Ballroom. Da war ich auch schon lange nicht mehr. Eigentlich wollte ich ja lieber am Mittwoch ins etwas näher gelegene Düsseldorf und mir dort mal das Pitcher anschauen, als dann aber meine Band spontan die Probe auf eben diesen Mittwoch verlegt, bleibt mir wohl nichts anderes übrig als des Rendezvous mit den Griechen etwas vorzuziehen. Die Bahnfahrt ist auch heute mal wieder erlebnisorientiert, so gibt es in einem Waggon komplett gar kein Licht, dafür fährt der Zug aber gerade mal 5 Minuten Verspätung in Ehrenfeld ein, weshalb ich ganz im Ruhe zum Ballroom schlendern kann. Da bin ich also schon wieder in dieser Stadt, die bei uns seit Donnerstag den Beinamen "Ekelstadt" hat. Ja, bin ich eigentlich bekloppt?! Ich bin auch gerade aus dem Bahnhof heraus, als ich schon die scheinbar einzige Form, der hier größtenteils üblichen Kommunikation vernehme: Eine laute Autohupe. Das wird schon, das wird schon! Und jetzt ab dafür:
Die erste Band RICK DANGEROUS steht auch schon in den Startlöchern. Gut so, bei dem angekündigten Start von 21 Uhr habe ich ein bisschen Sorge, die letzte vernünftige Verbindung um 23:37 Uhr zu verpassen. Immerhin ist aufs Sonic Ballroom Verlass und so geht es auch wirklich auf die Minute pünktlich los.
Die Band macht Ultra-Highspeed-Skatepunk, vergessen jedoch auch nicht, ab und an mal eine Melodie zu zocken. Der Bassist überholt sich dabei manchmal selber, ich bin bei der Geschwindigkeit, die hier an den Saiten vorgelegt wird erstaunt, dass nicht schon längst die Fingerkuppen weggebraten sind.
Zur Mitte des Sets gibt es dann zwischen den ganzen amerikanischen Liedern auch einen Song, vorgetragen in deutscher Sprache, den der Drummer singen darf. Am Anfang wirkt er ein wenig verwirrt, fängt sich dann aber wieder.
Ah, ich hatte ganz vergessen zu erwähnen, dass mit "Ohoho"s und "Wohoho"s nicht gegeizt wird. So wird jeder Song - auch, wenn ich nichts von der Band kenne - total eingängig. Das war doch mal ein verdammt guter Auftritt. Einfach schön schnell, dabei aber noch total tight. So mag ich das!
Nach einer relativ kurzen Umbaupause dann die VODKA JUNIORS. Hier überrascht mich zunächst mal, das wenig komplexe Line Up. Während auf Platte mit so vielen verschiedenen Einflüssen experimentiert wird, sieht man auf der Bühne eigentlich nur das klassische Punkrock Line Up. Okay, sowohl Drummer, als auch die beiden Gitarristen wechseln sich beim Singen ab und der Drummer hat einen kleinen Laptop mit verschiedenen Einspielern neben dem Schlagzeug stehen. Der Rest kommt von den Tretminen des Gitarristen.
Total stark, was die Band da von der ersten Sekunden an abfackelt. Drückender leicht frickeliger HC wechselt sich ab mit Ausflügen in andere Genres, wie Elektro und HipHop, bei denen zwar das Tempo, nicht aber der Druck rausgenommen wird. Bei großartigen Songs wie "Battle Of Athens", "Fighting Gains", "Renegades Of Punk" und "Queen Of Scars" kann auch ich nicht mehr ruhig stehen und singe zudem auch ausgiebig mit. "Warrior Anthems" ist auch einfach ein durchweg gutes Album.
Extrem auch, wie der Drummer hier Song um Song rausdrischt und dabei teilweise sogar noch singt. 
Ansonsten merkt man schon, dass die Band zu Hause eher die größeren Läden abreißt, wo das Publikum grundsätzlich auch euphorischer ist, als Sonntag-Abend im Sonic Ballroom. So wird ausgiebig zum Stagediven und "Boat Diving" (habe zuerst immer "Bull Diving" verstanden und war sehr verwirrt) aufgefordert. Ja, ich möchte fast sagen das Publikum wird gezwungen. Immerhin finden sich dann doch Leute, die da mehr oder weniger Bock drauf haben, sich in ein Schlauchboot zu setzen und sich durch den Ballroom tragen zu lassen.
Beim Blick auf die Uhr bin ich doch einigermaßen erstaunt, dass Vodka Juniors die Spielzeit von einer Stunde schon deutlich hinter sich gelassen haben. Hätte ich bei dem Tempo und der Action, die hier betrieben wird, wirklich nicht gedacht. Als dann angesagt wird, dass jetzt der letzte Song käme, hoffe ich, dass die Jungs das auch ernst meinen und gehe bei den letzten Akkorden von eben diesem. Zugaben sind fürn Arsch und ich finds nur konsequent, den Abend jetzt zu schließen. Außerdem hätte mir ein längerer Auftritt die so eigentlich ganz angenehme Rückfahrt im RE1 doch ordentlich vermiest.

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