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XIII Goat, No Promise, 25.12.2019 in Taipeh (TW), Revolver - Bericht von Zwen

XIII Goat, 25.12.2019 in Taipeh (TW)

Falls ihr denkt, dass diese Seite kürzlich von der taiwanesischen Regierung übernommen wurde und wir jetzt nur noch über besagtes Land berichtet, liegt ihr falsch. Tatsächlich geschah es relativ zufällig, dass sowohl kiki, maddin und frau wolfram, als auch Götz Schaffrin-Schneider und ich besagtes Land unabhängig voneinander ansteuern. Die Gründe hierhin zu fliegen sind vielfältig: Neben einem angenehmen Klima (knapp 20 Grad in der tiefsten Nacht), was die Einheimischen hier gerade als bitterkalten Winter empfinden, gibt es auch ziemlich viel zu sehen und das alles in einem sehr liberalen und freien Land, so hat Taiwan beispielsweise als erstes asiatisches Land gleichgeschlechtliche Partnerschaften legalisiert. In wenigen Tagen sind hier Wahlen. Hoffen wir mal, dass es so bleibt und nicht der taiwanische Trump gewinnt und das Land an China verkauft (O-Ton Freunde). Da ja kürzlich schon der Reisebericht von kiki erschienen ist, versuche ich mal, bereits Genanntes wegzulassen und mich stattdessen mehr auf die lokale Live-Musik zu konzentrieren. An unserem ersten Tag, den 24.12., war ich eh viel zu kaputt zum Fotos machen und beim Besuch eines Künstlerviertels in der Nähe des Tamsui-Flusses, der die Grenze zwischen Neu- und Alt-Taipeh markiert, bin ich auch mehr gewankt als gelaufen. Immerhin ging es dann nach 12 Stunden Schlaf am 2. Tag schon besser.
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, in der Nähe von Taipeh eine ordentliche Runde klettern zu gehen. Kurz vorher zog sich jedoch unser Fahrer aus der Affäre und deswegen ging es dann zum Yamingshan-Nationalpark in den Norden. Da wir zum Glück jemanden kennen, der seinen Wohnsitz bereits vor 10 Jahren nach Taipeh verlegt hat, kommen wir an Orte jenseits der Touristenströme und baden z.B. in heißen Quellen, deren Wasserlauf wir uns zunächst mal selbst so leiten müssen, dass wir in diesem weder verbrühen, noch frieren. Cool, im wahrsten Sinne des Wortes.
Am Ende sind wir dann auch wieder zurück auf den touristischen Pfaden, wo wir die eingezäunten Wasserbüffel bestaunen können. Nicht nur, dass diese sich heute dem verzückten Publikum zeigen, auch die letzte Wolke verzieht sich gerade und macht Platz für einen perfekten taiwanesischen Wintertag, in Deutschland ein perfekter Spätfrühlingstag. Zurück geht es mit dem Bus, zunächst in die Unterkunft und dann ins Revolver. Noch bekannt aus dem letzten Bericht. Ist halt auch eben DIE Anlaufstelle für alternative Kultur und Musik der etwas härteren Gangart in Taipeh und wohl auch generell in Taiwan.
Da wir ein bisschen rumtrödeln und unbedingt dem ollen Chiang Kai-Shek noch einen Besuch abstatten müssen, kommen wir ein wenig zu spät. Wenig erfreulicher Mensch dieser Kai-Shek, sein Monument aber schon sehr beeindruckend und deswegen einen Abstecher (in zweierlei Hinsicht) wert. Dann aber auf zum Revolver und ab vor die Bühne. NO PROMISE spielen Nu-Metal, Rap-Metal und melodischen Emo-Hardcore. Hier zu sehen ein Featuring mit dem Sänger der danach auftretenden Band.
Immer wenn ich denke "jetzt wird es aber etwas eintönig", wechseln die Jungs das Genre, so gibt es Breaks, die ziemlich straight auf die Fresse sind, ausgedehnte Rapeinlagen, aber auch sehr melodisches und emotionales Feuerzeug-Raus-Gesäusele. Darüber hinaus wird auch noch mit verschiedenen Samples aus den Bereichen HipHop, Dub und Traditional gearbeitet. Auch wenn der Bassist evtl. etwas underskilled ist und der Sound manchmal durch nur eine Gitarre etwas leer klingt, habe ich doch musikalisch nichts zu meckern.
Nur, dass es bei wenig Publikumsinteraktion unbedingt einen Mitklatschpart geben muss....naja, aber das Publikum nimmt es größtenteils wohlwollend auf. Ich verschwinde derweilen mal kurz, um mein erstes Taiwan-Bier zu trinken. Dieses schmeckt leider mal wirklich nur so lala, aber was solls?
Als nächstes dann XIII GOAT. Die wirken jedenfalls deutlich versierter und professioneller, sowohl als Band, als auch einzeln an den Instrumenten. Der Bassist wechselt zwischen Slap, Fingerstyle und Pik. Ziemlich cool. Außerdem tragen alle Vans-Merch. Ob sich die vier wohl schon einen Sponsoren an Land ziehen konnten, oder ist das einfach Konzept? Direkt bei den ersten Songs wird dann auch erstmal Bier verkippt. Ist ja wie zu Hause! Ne, nicht ganz, jedenfalls erscheint hier sofort eine Angestellte des Ladens und wischt die drei Tropfen umgehend mit Tüchern weg. Dat is doch kein Punk!
Ansonsten kann man das aber echt gut machen, wie ich finde. Genau wie die erste Band, wird die Mucke nicht eintönig und es ist ja auch mal ganz erfrischend, nicht immer nur das zu hören, was man eh den ganzen Tag ballert.
Als die Band dann fertig ist, ertönen Zugaben-Rufe. Der Sänger erzählt uns auf chinesisch - wie mir später berichtet wird -, dass sie versehentlich ihren Zugaben-Song direkt gespielt haben, anstatt sich dreimal bitten lassen. Das Publikum quittiert es mit Lachen. Schadenfreude!
Immerhin spielt hier ab und an mal wohl auch die ein oder andere Punkband und an dem Abend lerne ich auch wen kennen, der in einer Punkband aktiv war. Ob er das heute noch ist, geht im Kneipenlärm und Alkohol blubbernd unter.
Sonst aber ein klasse Abend. Leider verpassen wir die letzte MRT. Zum Glück gibt es aber wenigstens in Taipeh so halb-legal Uber, was unsere Rettung ist. Okay, Taxis gibt es auch, aber dafür reichen unsere drei noch aktiven Gehirnzellen nicht mehr.
Erwähnte ich eigentlich bereits, dass Taiwan-Bier nicht schmeckt? Nun, es schmeckt nicht. Da macht es auch nichts, wenn man da Ananas rein macht.
Mal schauen ob ich noch einen kompletten Reisebericht oder so nachreiche. Eigentlich habe ich, offen gesagt, momentan weder gesteigerte Lust, noch massig viel Zeit. Falls ihr hier jedoch mal hinwollt, was ich euch nur empfehlen kann, schreibt mir doch einfach ne Mail oder quatscht mich auf dem nächsten Konzert an. 

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Location:
Revolver
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