Pankdemic Shows: Fatigue, Drunk Motorcycle Boy, Die The Rackelhans, Münzmikrowelle, 16.09.2022 in Dortmund, Musikpavillon Fredenbaumpark - Bericht von der Redaktion
Pankdemic Shows, 16.09.2022 in Dortmund
Pankdemic sollte auch nicht enden! Ich komme genau pünktlich zum Ende des Soundchecks an und kann erstmal alle Leute, die schon da sind, begrüßen. Hab extra Hansa im Rucksack, da ich nicht mitbekommen hatte, dass es heute nen Nordpol-Soli-Getränke-Stand gibt. Nun gut, doppelt hält besser. Oder so.
Pankdemic ist noch nicht vorbei, dafür jedoch der Sommer. Gefühlt hat das Wetter irgendwann in den letzten Tagen innerhalb weniger Stunden von brüllender Hitze zu Dauerregen umgeschlagen. Da es sich also in den vergangenen Tagen so schön eingeregnet hat, wäre es ja unnormal, wenn dem heute nicht so wäre. Das schmälert etwas meine Motivation, als wir im Park ankommen hat die Dauerberieselung dann aber doch noch aufgehört... Pankdemic ist immer noch nicht vorbei! Im stetigen Wechsel verschlägt es uns diesmal wieder an die angestammte Location im Fredenbaumpark: Der Musikpavillon! Da sind wir mittlerweile schon fast geübt drin, so wird die meiste Zeit vom Aufbau mit Warterei rumgeschlagen, aber da die Band mit der Backline noch nicht da ist, gibt es ja eh nix zu tun. Den Zeitplan können wir trotzdem wunderbar einhalten, und weil wir das immer tun, dürfen wir diesmal sogar ein bisschen länger machen. Weswegen kurzfristig noch ne weitere Band ins Lineup rutscht.
Aber erstmal muss es los gehen. Wichtig bei solchen Veranstaltungen: Der Soundcheck! Diesmal absolviert von MÜNZMIKROWELLE, die somit nicht nur ihr erstes Konzert spielen, sondern auch ihren ersten Soundcheck hinter sich bringen!
Für die frühe Uhrzeit ist es auch echt schon gut voll. Die Regenschirme werden nach und nach eingeklappt! Ich bin die meiste Zeit am Einlass, von hier sieht aber alles ganz gut aus. Das Wetter haben wir auch besiegt, pünktlich zu Beginn hört der Regen auf.
krachiger Deutschpunk war die Ansage. Hervorragend auch der Hansa-Mikrowellenständer für das Dingsi, was die ganze Zeit Trash-TV-Zitate ausspuckt.
Ich mag Deutschpunk auch nicht so richtig dolle, ist für mich eher das ungeliebte Kind der Punk-Genres. Was ich noch weniger mag als Deutschpunk ist so Gröl-Asi-Punk, vor allem wenn sich der Asi-Faktor bei der Band wie hier, offensichtlich in Grenzen hält. Leider, aber irgendwie auch zum Glück zu untrue. Wie war das denn nun? Darf ich hier den Künstler von der Kunst trennen? Was ich mag: die Trash-TV-Zitate. Von mir aus hätten sie mich einfach dreißig Minuten damit beschallen können. MÜNZMIKROWELLE! Deutschpunk. Was witzig ist, weil Sänger Laszlo eigentlich gar keinen Deutschpunk mag.
Ich musste erst nachschauen wer gemeint ist. Ein Fussballer. Ok. Bin ich raus. Genauso wie bei Songs über Hansa Pils und 9-Euro-Tickets (obwohl ich beidem eigentlich wohlgesonnen gegenüber stehe). Das Vergnügen an Songs über Hansa-Pils haben mir bereits DIE LIEBEN LÖWEN und DIE BAND versaut und über Bahntickets gibt es schon einen guten von der TERRORGRUPPE, der ist zwar alt und unaktuell, trotzdem reicht er mir. Diesmal sind alle Leute direkt vor der Bühne. Macht bei dem Wetter ja auch keinen Spaß aufm Gras rumzulümmeln. Der erste Song ist eine Hommage an Walter Frosch.
Ja Mensch, eigentlich kann ich mir das ganze Gemecker auch sparen. Die Band ist halt noch "jung" und "frisch" und dafür sind sie gar nicht so schlecht. Gerade alle an den Instrumenten machen ihre Sachen, dafür dass sie das erste mal auf der Bühne stehen, ganz ok. Nur der Gesang, ja der Gesang der geht mir nicht rein... Also mich überzeugt das Konzept vollends. Ich erwische mich beim Dauergrinsen und bin gespannt, wie es so weitergehen wird!
Ich glaube kaum ein Song, außer der 9€-Sylt-Ticket-Song, ist länger als zwei Minuten. Hausaufgaben gemacht. Ok und der letzte Song. Da durfte Laszlo dann nochmal das machen, was er selber wohl lieber hört. Ein langes Beatdown-Gegrunze-Outro. War das nicht auch der obligatorische Hansa-Song?
Innen. Das ist aber auch nur eine von hundert Münzmikrowellen. Wo ist bei der Mikrowelle denn der Münzeinwurf?
Hätte ich den Namen gewusst, wäre ich auch nicht gekommen. Jetzt bin ich aber halt schonmal da. DIE THE RACKELHANS sind die Band, die kurzfristig reingerutscht sind. Zum Glück konnten wir vorher reinhören, der Name jedenfalls schreckt mich erstmal ab, die Musik ist hingegen ganz gut.
Soweit ich das richtig verstanden habe kommen sie hier aus Dortmund. Studentisch find ich es nicht wirklich, dafür ist es mir zu rau, in Richtung des hohen Norden würde ich es allerdings auch schieben. Vielleicht auch ein wenig Rachut und frühe Pascow, wobei die ja so gar nicht nordisch sind. Joa, so deutschsprachiger Punk der emotionaleren Art. So Studentenpunk, der aus Norddeutschland kommen könnte. Sind aber wohl hier ausse Ecke.
Mich hingegen schon, für mich heute die Überraschung des Abends. Musik passt, in die Texte wäre ich gerne noch tiefer eingestiegen. Vielleicht beim nächsten Mal, ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen. Mich reißt es irgendwie nicht mit. Für die Texte habe ich wenig Aufmerksamkeit, was aber daran liegt, dass heute echt viele bekannte Gesichter anwesend und ich abgelenkt bin.
Eine davon war mein ich, Bremen.
Bremen/Hamburg/Berlin oder? Außerdem heute mit Aushilfsbass! Dritte Band des Abends. DRUNK MOTORCYCLE BOY aus drei Städten, die auch genannt wurden, ich mir aber keine von gemerkt habe.
Ich höre hier viele Parallelen zu 90er Melodic-Punk, Emo- und Nard-Core. Also auch HOT WATER MUSIC. Neben mir mault jemand, dass er keine Bands mag die sich drauf spezialisiert haben, einfach so zu klingen wie andere Bands. Das wäre bloße Nachspielerei. Ich hingegen bin da nicht ganz so kritisch und kann da gut drüber hinwegsehen. Geht alles so in die Ecke Hüsker Dü, Samiam und Konsorten. Hatte nicht sogar wer von denen n Shirt davon an?
Schade eigentlich, die Band hat auf jeden Fall mehr Bewegung verdient. Sind zwar nicht unbedingt hymnische Tanznummern die hier dargeboten werden, aber es ist alles durch die Bank wirklich gut gespielt und auch gut gesungen.
Technisch wahrscheinlich die professionellste Band, leider klingen sie wie Foo Fighters aus Obereimsbüttel. Find ich persönlich gar nicht schlecht, nur seit zu langer Zeit nicht mehr interessant. Mensch merkt auf jeden Fall den Lokalvorteil der ersten beiden Bands. Vor der Bühne ist weniger los, die meisten Leute stehen eher in den hinteren Reihen.
Als ich die Band zuletzt sah, war das im Unten LinX (RIP) und seitdem warte ich darauf, die Band mal wieder sehen zu können. Ist ein sehr schönes Gefühl, in einer Konzertgruppe sein zu können, die sowas ermöglicht <3 Nichtsdestotrotz ist die Band sympathisch auf der Bühne und Sänger Tobi verstellt im halbminutentakt den Mikrophonständer.
Jetzt wo du es sagst! Besonders elegant fällt mir der Banner auf, der mit Panzerband professionell befestigt wurde. Sieht mensch fast gar nicht.
Die Band hat sichtlich Spaß. Ich kann gut mit dem Fuß mitwippen. Zum Pogo reichts mir dann aber auch nicht.
Wirklich cool, wie schnell das Publikum mitgegangen ist. Da hat die Band, laut ihrer Ansagen wohl auch nicht mit gerechnet. Deiner Sound-Beschreibung kann ich mich ganz gut anschließen. Ein krachig, knallendes Gebräu aus NIRVANA, BIKINI KILL und WTZ. : )
Hat mich musikalisch leider nicht abgeholt, aber stabile Rock Moves an der Gitarre! Letzte Band des Abends dann FATIGUE. Die machen dann ganz anders, als der Name erwarten lassen würde. Es ballert dann so ein garageiger rrriot grll punk, rock, mit hardcore-anleihen Gemisch los und vor der Bühne tanzt das Publikum.
Würde ich auch mitgehen bei der Aussage. Ist echt voll heute und das besonders jetzt gerade vor der Bühne. Erwartet habe ich, so wie wohl auch die Band, nur zwanzig Menschen die unmotiviert am Rand der Bühne und unterm Pavillon vorm Eingang herum vegetieren. Vor der Bühne wird es so richtig voll und ich habe auch den Eindruck, dass heute eines der vollsten Pankdemics ist. Und das trotz des Wetters. Schön!
Nachmittags hab ich noch gedacht, och nö, bei dem Regen kommt bestimmt niemand, dann kam die Sonne raus und wir waren frohen Mutes, dann wieder Regen - der pünktlich mit der ersten Band aufhörte und dann auch nicht wieder kam. Haben wir echt gut geplant! Noch ein Vorteil des Wetters: Je nasser der Boden, desto weniger Leute sitzen hinten auf dem Hügel oder vorne auf den Bänken, so dass es vor der Bühne echt schön voll ist und trotzdem genug Fläche, dass ausgiebig getanzt werden kann. Voll schön!
Wir bleiben trotz der guten Stimmung ebenfalls weiter hinten, hier von den Bänken hat man stehend einen guten Ausblick auf die Band und das Treiben vor der Bühne und selbst bis hier hinten ist die Power, die die vier rüber bringen, beinah greifbar. Es gibt, soweit ich mich noch richtig erinnere, eine Zugabe. Dann ist leider schon Schluss. In Ermangelung weiterer alkoholischer Getränke und weil es mittlerweile recht kühl und feucht ist, begeben wir uns dann relativ schnell auf den Rückweg. Ich plädiere dafür, dass Fö oder jemand anderes aus der Konzertgruppe beim nächsten Konzert im Park bewaffnet mit einer Laterne voran geht, um uns zum nächstgelegenen Ausgang zu geleiten. Wie immer verlieren wir die Hälfte der Leute im Dickicht und brauchen mal wieder auffallend lange, bis uns der Fredenbaum-Park wieder in die Nordstadt entlässt. Ich hab mittlerweile leicht einen im Tee. Habe dann doch noch den Nordpol-Support-Getränkestand (mehrmals) aufsuchen müssen. Mir gefällts echt gut, ich halte mich aber trotzdem ein wenig weiter hinten auf und lasse das mal alles auf mich einwirken.