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Anti-Allez Fest: Tex Brasket, Katastrophen-Kommando, Raffnix, Die lieben Löwen, 10.12.2022 in Düsseldorf, Ratinger Hof - Bericht von Zwen

Anti-Allez Fest, 10.12.2022 in Düsseldorf

Düsseldorf ist wohl immer eine Reise wert. Auch wenn das Konzert heute nicht für umsonst ist, nehmen wir, obwohl wir 2x den Anschluss verpassen, die Reise in den Ratinger Hof auf uns. Vielleicht haben wir es durch die Umstände ja sogar geschafft, Die Lieben Löwen zu verpassen. Mal sehen. 
Außerdem verzögert sich heute alles aufgrund der Fußballergebnisse. Da ich weder Fußball noch nationalen Gefühlen viel abgewinnen kann, könnte man jetzt auch einfach an dieser Stelle weitergehen zum Konzert. Dennoch muss ich anerkennen, dass die Marokkaner hier auf eine Art und Weise feiern, wie man sie bei Punks schon lange nicht mehr gesehen hat. Aber irgendwie ist es ja auch komisch: Wenn sich Klimaaktivist*innen mal am Beton festkleben und ein paar Autos nicht durchkommen, rastet das Internet komplett aus, aber wenn in so gut wie jeder großen Stadt der Verkehr zum erliegen kommt, hat man da sogar Verständnis für. Klima < Fußball. Is halt so.
Als wir dann irgendwann den Ratinger Hof betreten, verabschieden sich RAFFNIX gerade mit einem anständigen "Tschüsseldorf" und spielen ihren Song "Auf die Barrikaden". Klingt gut, ist aber auch schnell vorbei.
Im Anschluss spielen dann direkt DIE LIEBEN LÖWEN. Schade! Aber immerhin ist es nicht absoluter Scheiß, sondern nur noch absolut nicht gut. Ein paar Leute haben sogar Spaß.
Obacht! Sternkopf kommt angerauscht. Angeblich soll heute Abend sogar Der Wolf gesehen worden sein, aber letztendlich war es wohl doch nur ein Typ mit Fuchsschwanz.
Nach den Löwen folgen KATASTROPHEN-KOMMANDO, die man einfach nur lieb haben kann. Vollverstärkt macht das Ganze nochmal eine deutliche Ecke mehr Spaß, als im Neuland. 
Außerdem Props für die guten Ansagen. Obwohl die Band musikalisch eher das "Fun"-Segment bedient, sind sie sich nicht zu schade, Ansagen zu machen, die weit über das einfach nur gegen Nazis sein hinausgehen. So wird z.B. sehr differenziert Obdachlosigkeit angesprochen.
Klar, man kann das jetzt auch alles als Sozialarbeiter-Band belächeln, aber das ist dann wahrscheinlich etwas, was Leute in Kackjobs ohne wirklichen Sinn sagen. Mehr Sozialarbeiter*innen für die Welt! 
Ich muss gestehen, dass mir der Name TEX BRASKET auch erst ein Begriff ist, seitdem dieser der neue Sänger von Slime und somit das Substitut vom blonden Hans ist. Das ist alles etwas schade, denn Tex ist nicht nur ein sehr sympathischer Dude, sondern auch ein ziemlich guter Musiker und Unterhalter. Vielleicht das größte Problem von Slime war es, dass sie seit Jahrzehnten einfach nichts mehr zu sagen hatten. Tex hingegen hat immer noch eine Menge zu sagen und hat definitiv das Potenzial, mit neuem Feuer der Wohlstandsverwahrlosung des deutschsprachigen Punks entgegen zu wirken.
Jedenfalls verändert sich die Atmosphäre im Ratinger Hof, sobald Tex mit der Klampfe an den Start gegangen ist, komplett. Alle rücken vor der Bühne zusammen und wärmen sich an Musik und Geschichten. Eigentlich komisch, dass niemand eine Feuertonne vor die Bühne gerollt hat. Hier wird einfach alles geteilt, auch die Sportlichen. 
Neben guten Songs merkt man auch immer wieder an den Ansagen, dass Tex wirklich etwas zu sagen hat. So gibt es einige Geschichten von Begegnungen auf den Straßen zu hören (Wer es noch nicht weiß: Tex ist ursprünglich Straßenmusiker), die sich dann auch in der Musik widerspiegeln. Also, mich packt das!
Das Weiteren gefällt mir hier im Ratinger Hof, dass quasi nonstop zwischen den Bands aus den Boxen Jaya The Cat läuft. Das lässt mich fast die Bierpreise vergessen, aber halt auch nur fast. Was denn jetzt mit dem 50Cent Beers ausm Corner Store?! Scheinbar erst nach dem Konzert, aber auch dort kostet eine gutgemengte Hopfenschorle deutlich mehr.
Egal, irgendwie kommen wir dann noch einem sehr ausgedehnten Set von Tex Brasket und einer relativ entspannten Zugfahrt zu Hause an. In den Intershop haben wir es - entgegen unserer Versprechungen - leider nicht mehr geschafft. Sorry!

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