Ich greife dem Konzertanteil dieses Berichtes dank dieses Aufklebers vorweg: Was mich an manch englischen Punkbands viel zu häufig irritiert, ist deren Verhältnis zur eigenen Nation, Staat, Land. Immer wieder schüttel ich enttäuscht das weise Haupt und blicke dabei zu Boden, wenn ich eine Band, die ich total abfeier, auf einmal mit Landesfarben/-flaggen in Verbindung sehe. Und ich meine nicht einmal den Union Jack (kann ich allerdinx auch nix mit anfangen), sondern oben zu sehende England-Fahne. Nur leider bisher noch nie so schön dargestellt, wie auf diesem Foto. Schon öfter habe ich als Begründungen gehört, das sei halt "so ein Fußballding" und häufig steht es damit tatsächlich in einem Zusammenhang (gerade stattfindende WM, Videos, Poster etc.). Macht es für mich nicht besser. Für mich ist und bleibt Patriotismus die kleine Schwester von Nationalismus und damit von Scheiße. No Border, No Nation und feddich is die Laube. Auch Peter & The Test Tube Babies präsentieren sich auf dem aktuellen Tourposter im Panini-Fußball-Gruppenbild-Outfit mit erhobenem Pokal und der England-Flagge in der Ecke. Ich kapier das nicht, sorry. Und wer jetzt mit dem üblichen "dann sprich sie doch drauf an"-Ding kommt. Nee, brauch ich nicht. Ich hab zu oft das Fußballargument gehört und ich habe auch wirklich keinen Bock mehr auf solche Diskussionen. Ganz davon ab, dass ich sie in Englisch eh nicht für mich zufrieden stellend führen könnte. Mit "Ironie" hat das in Gänze jedenfalls nix zu tun, so viel hab ich immerhin geblickt. Und das macht es für mich irgendwie noch trauriger. Es gibt halt auch im Punk Menschen, bei denen - wenn überhaupt vorhanden - ein NO-NATION-Gedanke an Grenzen stößt. Und ich will auch gar nicht wissen, wie viele sich der Punkszene zugehörig fühlende Menschen, den teutschen Teams und Athlet*innen die Daumen drücken, wenn es um "nationale Wettkämpfe" geht. Und nein, ich möchte über diese Zeilen hinaus nicht darüber reden.