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Bad Affair, Tipp, 28.01.2023 in Hamburg, Semtex - Bericht von Thruntilldeath

Bad Affair, 28.01.2023 in Hamburg

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Umbaupause, Knicklichter an die Brillen geklebt, und schon standen pünktlich gegen 22:15 BAD AFFAIR zum letzten Mal auf der Bühne, weil Joyboy von Hamburg mit Namen Yannig sich einfach aus dem Staub macht. Das ist schön für ihn, aber schlecht für einfach ALLE anderen, denn was Bad Affair da auf die heiligen Bretter des Semtex' gezimmert haben, war so wunderschön und aufputschend, dass ich wohl nie wieder einen Espresso in der Schanze trinken gehen muss. Schnörkelloser Garage-Punk mit Hardcoreanleihen und mehrstimmigem Refraingebölke, bei dem auch mal die Herren schräg-quakig in ihre Mikros bölken dürfen, während Pan vor der Bühne gefühlt alles in Grund und Boden singt. Auch hier wieder kaum ein Song, der die 2-Minuten-Marke reißt, Ansagen sind bei sowas auch komplett unnötig und der Mob tobte. Jedenfalls für norddeutsche Verhältnisse gab es doch erstaunlich viele Zeigefinger, fliegende Haare und hüpfende Körper zu sehen. Und an vielen Stellen wurde enthusiastisch mitgesungen, wenn vor allem Männer in den Texten ihr Fett weg bekommen. Natürlich vollkommen zurecht: Mansplaining, gaslighting und die Deutungshoheit über das, was Punk ausmacht [1], finden sich vollkommen überraschend vor allem auf Seiten von uns, der Cis-Dude-Fraktion, wieder. Also gerne mal sich selbst, das eigene Verhalten und die Privilegien hinterfragen und etwas weniger Raum einnehmend agieren. Auch im echten Leben und nicht nur auf Konzerten, wo es dieses Mal zum Glück so voll war, dass außer in der ersten Reihe eh niemand irgendwas sehen konnte, egal, wer da nun vor/in/auf/unter einem stand. 

Kleines akustisches Bonmot: Der Schellenkranz der Herzen durfte für einen Song seine magischen Fähigkeiten als Gastmusiker demonstrieren. Keep punkrock schellenkranzig!

Gegen 23 Uhr und pünktlich nach dem letzten Song "Nice guys finish best" ging's dann leider direkt nach Hause, Hunde haben einfach kein Verständnis für Zugaben, falls es eine gab. Die war dann mit Sicherheit auch total toll und klasse, und falls es keine gab, war das nur konsequent und richtig. Und der Hund hat sich auch gefreut, Gassi zu gehen.



[1] Dabei wissen alle: Die Deutungshoheit über den Punkrock hat sich Bierschinken in den letzten Jahren zurecht erobert. Bierschinken, die einzige zugelassene internationale Akkreditierungstelle für die DIN EN ISO OI 1977/1312.

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