Kurschatten, 16.03.2023 in Bochum, Wageni - Bericht von der Redak...

Fö: Kurschatten in Bochum! Auf die Frage in einem Messenger-Dienst, wer denn noch spiele, kam die Antwort "Nurschatten". Ich erlaube mir mal, das weiter auszuführen. Zum Beispiel, wo die Band herkommt ("Ruhrschatten"), wo sie die Inspiration für die Texte hernehmen ("Purschatten", äh, oder doch "Abiturschatten"?), wie groß die Bühne ist ("Flurschatten") und wann sie eigentlich anfangen ("Guckaufdieuhrschatten"). Wollen wir uns mal nicht mit Äußerlichen ("Figurschatten" und "Frisurschatten") aufhalten und kommen wir zum Wesentlichen: Die Anfahrt! Heute mit der S-Bahn und wir sind genau eine Person zu viel, um exakt 2 Vierer zu besetzen. Irgendwas ist doch immer.
Zwen: Ich bin heute Abend vor allem hier um die Frage zu klären, ob das Bier auch einen Schatten wirft. Womit wir bei "Bierschatten" wären und schon wieder einen grandiosen Bandnamen entwickelt hätten.

Fö: Wageni, echt immer ne Reise wert! Der Laden soll bitte immer bestehen bleiben. Gibt sogar Feuertonne und Hunde, wenn das mal nicht punk ist! Nee, auch sonst ein schönes Fleckchen DIY-Kultur.
Zwen: Seit meinem Umzug vor knapp einem Jahr ist das Wageni endgültig sowas wie mein zweites Zuhause geworden. Wohl auch einer der wenigen Läden, wo ich nicht nur direkt als Bierschinken-Redakteur geoutet werde, sondern dies sogar wohlwollend zur Kenntnis genommen werden. Dementsprechend lässt sich wahrscheinlich jetzt schon wage erahnen, wie objektiv dieser Bericht schon wieder sein wird.

Fö: Kurschatten haben heute zufälligerweise Releaseparty für ihr morgen erscheinendes Album "Träume in Pastell" (es kommt auf eurem Lieblingslabel). Es ist natürlich ein sehr gutes Album geworden!
Zwen: Das war wohl die versehentlichste Release-Party aller Zeiten.

Fö: Sound heute top und bringt die Musik gut zur Geltung. Die Musik, das ist irgendson Wave-Kram mit viel Hall und viel Dunkel. Und, wie ich finde, da steckt auch viel drin, was man so im Genre eher selten findet, wie die beiden doch sehr gegensätzlichen Gesangsstile, aber auch die deutschsprachigen Texte und der wummernde Synthie-Bass.
Zwen: Wer von denen war nochmal Jens Rachut? Der zweite Sänger und Dude am Synthi schon mal nicht. Der sieht nämlich eher aus, als würde er bei Curb Stomp spielen. Wer heute Abend aber Curb Stomp erwartet hat, dürfte im Nachhinein sicherlich enttäuscht gewesen sein.

Fö: Man muss das als Band ja auch erstmal schaffen, Songs mit sehr repetitiven Parts ("eine Wiederholung einer Wiederholung") zusammen zu frimeln, die trotzdem nie an Spannung verlieren. Meinen Dancing Shoes kommt das auch sehr zugute!

Zwen: Am besten gefällt mir übrigens der Song als beide Sänger "eine Wiederholung einer Wiederholung" ins Mikro echoen. So richtig schön doppelbödig das Ganze, kann man definitiv so machen.

Zwen: Schönes Set, das einzige was mir fehlte, war ein Genrebreaker, z.B. ein gepfefferter Saufsong oder ein Kassierer-Cover als Zugabe. Aber so wars auch schön. Wir machen uns dann schnell auf dem Weg nach Hause, damit wir ins Bett kommen und nicht am Tresen versacken. Das klappt sogar ziemlich gut und so ist der nächste Morgen gar nicht mal so beschissen.

Fö: Zwei Zugaben mussten sie spielen. Zwei! Das sind zwei mehr als laut Punk-Statuten erlaubt. Immerhin kam die zweite authentisch ungeplant rüber, das geht dann wieder in Ordnung.

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