Rosenallis, 16.07.2023 in Dublin (IRL)

Wir sind für ein paar Tage in Irland und natürlich kommt man nicht umhin, im Idealfall täglich ein Konzert mitzunehmen. Bei der Recherche stellt sich das dann aber als eher schwierig heraus, denn allzu viel ist gerade gar nicht geboten. Es gibt zwar einige Venues, aber wirklich viel ists nicht und gerade zu unserem Aufenthalt findet so gut wie gar nichts statt. Heute stehen zur Auswahl: Morrissey (nö, muss nicht sein), KT Tunstall (hätte ich Bock drauf, ist aber mit fast 40,-€ etwas teuer) oder ROSENALLIS. Rosenallis spielen im "Upstairs at Whelan's" und hören sich im Stream nach seichtem Indiepoprock an. Könnte live okay sein, 12€ im VVK sind auch okay und mit EVA CAMPBELL ist ein vielversprechender Supportact angekündigt.

Das Whelan's ist ein Pub mit zwei oder drei Bühnen, darunter ein großer Saal und eine kleine Clubbühne im Oberstock. Wir probieren uns durchs irische Bierangebot, ich sehe mir die vielen Wandbilder der Künstler*innen, die hier auftraten, an und dann geht es nach oben. EVA CAMPBELL, Singer/Songwriterin aus Dublin spielt wechselweise mit der Akustik-Gitarre oder Mucke aus der Dose. Überwiegend eigene Songs, aber ein paar Cover schleichen sich auch dazwischen. Ein leider kurzes, aber hervorragendes Set mit keinerlei Ausfällen. Die Dosenmusik funktioniert hervorragend, die Stimmung ist super und Evas kraftvolle Stimme scheint das gesamte Publikum zu verzaubern. Wieso EVA CAMPBELL hier nicht als Hauptact steht, verstehe ich nicht so recht. Ihre Erfolge, Streamingzahlen und auch das Publikum würden die heutige Reihenfolge wohl eher umdrehen wollen.

Nach kurzem Umbau und Guinness geht es weiter mit ROSENALLIS. Bei mir mag der Funke so gar nicht über springen. Trotz 5 Musikern auf der Bühne, kommt so gar nichts bei mir an und irgendwie wirken die Jungs überhaupt nicht motiviert. Die ersten vier Songs schaut keiner von denen ins Publikum, allesamt starren sie auf ihre Instrumente und Interaktion untereinander findet auch nicht statt. Wirkt etwas weird und zu allem Übel ist der Sound auch nicht so toll. Die Drums sind sehr im Vordergrund, während der Rest etwas untergeht und vom Gesang auch nur wenig rüberkommt. Alles in allem schwindet bei uns schnell die Lust, sodass wir uns an die Bar verziehen und uns mit Shots und Bieren vergnügen. Irgendwann, noch vor Ende der Rosenallis, verziehen wir uns.

Auf dem Rückweg zum Hotel streifen wir noch den berühmten Pub 'The Temple Bar'. Horrende Preise, übelst touristisch, dafür aber gute Livemucke. Wie die beiden Herren heißen weiß ich leider nicht, dafür fühlte ich mich aber gut unterhalten, das Bier hat geschmeckt und unser Weg ins Hotel findet dann leicht stolpernd statt. Hervorragend! Morgen sehen wir hier noch eine kleine Akustikshow und ansonsten findet während unserem Aufenthalt leider nichts mehr statt, sodass wir uns eben mit Sightseeing und Wandern die Zeit vertreiben.

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