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Muff Potter, 24.11.2023 in Bochum, Bahnhof Langendreer - Bericht von Fö

Muff Potter, 24.11.2023 in Bochum

Heute mal wieder ein Abend mit reichhaltig gesäten Optionen. Alleine in Bochum gleich drei relevante Konzerte: Kochkraft durch KMA in der Trompete, Les Lullies und Los Gringos im Wageni, Muff Potter im Bahnhof Langendreer. Vielversprechend auch She-Dog im Subrosa Dortmund, worauf ich eigentlich schon meine Optionskarte geworfen hatte (sagt man das so? Ich hab keine Ahnung von Kartenspielen, außer es sind topographische Karten). Kurzfristig hat Bolle dann noch ne Karte für Muff Potter übrig, die ich für den Gegenwert von 1 Bier erhalten kann, das ich Bolle bis jetzt nicht ausgezahlt habe. Ups. Warum lässt sich Bier auch nicht über Paypal senden! Nunja, stattliche Reisegruppe gibt's obendrauf, ich muss mich nur anschließen, was ich dann tue.
Klarer Pluspunkt für das Muff-Potter-Konzert: Oiro sind Vorband! Oiro, die einzige noch lebende Punkband. Wenn das mal nichts ist!
Klarer Minuspunkt für das Muff-Potter-Konzert: Wir verpassen Oiro. Klar, wir sind auch etwas knapp los, und klar, wenn im Bahnhof Beginn 20 Uhr aufm Ticket steht dann stimmt das wohl auch, aber wer kann schon damit rechnen dass die einzige noch lebende Punkband pünktlich auf die Bühne geht? Und nur ein 25-Minuten-Set bekommt? Dass darüber hinaus die Bahn mehr Verspätung als Fahrtdauer hat, war hingegen vollkommen okay, damit kann man ja nun wirklich rechnen. Disclaimer: Ich bin weiterhin passionierter Bahn-Fahrer.
Trostpflaster ist natürlich, dass das neue Oiro-Album sowohl nächsten Monat als auch nächsten April erscheint (wer hat sich das bloß ausgedacht). Zeug*innen vor Ort berichten, dass Jonny Bauer auch artig das Publikum beschimpft hat. Soweit von der Oiro-Front. Punkt 21 Uhr +/- x stehen MUFF POTTER auf der Bühne.
Das Konzert sollte eigentlich schon im April stattfinden und musste wegen Krankheit verlegt werden. Muff Potter sind halt nicht so punk wie Oiro und feuern das erkrankte Bandmitglied nicht um dafür einen Drumcomputer einzustellen, sondern warten bis zur Genesung (O-Ton Nagel). Da fragt sich doch wer cooler ist! Aber im April wäre ich eh nicht hingegangen, bin also Nutznießer der Situation. Und Oiro hatte ich im April eh schon live gesehen.
So, nu aber zum Auftritt. Das Konzert besteht im Wesentlichen aus drei Songs: "Wenn dann das hier", "Take a run at the sun" und "Wir sitzen so vorm Molotow". Dazwischen ist viel Zeit, eigenen Gedanken nachzugehen, was an so nem Abend ja auch mal ganz gut tut. Zeit für sich selbst zu haben ist in dieser schnelllebigen Welt ein Luxus, den man sich auch mal gönnen muss.
Ach, ich will jetzt auch nicht gehässig klingen und schon gar nicht will ich mich einreihen in die ewig-gestrige "Früher war alles besser"-Mentalität. Muff Potter war ne wirklich wichtige Band für mich und irgendwann haben wir uns halt stückweise voneinander entfernt. Werfe ich der Band nicht vor. Aber heute bin ich mal wieder selbst erstaunt, wie textsicher ich immer noch bei 20 Jahre alten Songs bin, während bei mir alles, was nach der "Von Wegen" veröffentlicht wurde, einfach wenig Emotionen auslöst. Natürlich hab ich auch das Comeback-Album "Bei aller Liebe" ein paar Mal gehört und das ist auch nett, aber es gibt auch einfach nen Haufen neuer junger Bands deren Alben ich noch seltener höre, die bei mir live aber deutlich mehr Feuer entfachen.
Muff Potter haben auf ihrer Homepage eine Konzerthistorie, auf die Nagel zwischenzeitlich verweist, weil er selbst davon ausging, schon mal im Bahnhof Langendreer gespielt zu haben - aber Pustekuchen, Premiere! Das letzte Mal Bochum ist auch schon 19 Jahre her. Unfassbar, wie die Zeit vergeht.
Publikum insgesamt recht angenehm und breit gefächert. Natürlich werden die alten Songs am besten angenommen, aber das heißt nicht dass die neuen nur reine Lethargie auslösen. Nebenbei noch eine Erkenntnis: Es ist tatsächlich möglich, sich bei einem Konzert einen Heiratsantrag zu machen, ohne dafür die Bühne zu stürmen und die Veranstaltung für sich zu vereinnahmen. Daher hier auch mal Glückwunsch an das junge Pärchen hinter uns! Ja, die hatten tatsächlich den Anstand, ihren privaten Kram irgendwo hinten im Laden zu regeln. Cool!
Was sonst noch so? Felix Gebhard als zweiter Gitarrist mittlerweile vollends integriert und darf über seine Konzerterfahrungen bei den Bots berichten. Ein namenloser (Max oder so?) Backliner darf bei einem Song Nagels Gitarre übernehmen. Ansonsten fällt auf, dass hier auf der Bühne niemand mehr mit Spitznamen, sondern alle mit Vor- und Nachnamen angesprochen werden.
Nen Coversong gibt es auch noch, "Auf Wiedersehen" von EA80, laut Nagel (Vor- und Nachname siehe Internet) die einzige Punkband aus Mönchengladbach. Anschließend habe ich aber genügend Zeit, mich daran zu erinnern, wie Marius von der Mönchengladbacher Band All Aboard! mir irgendwann schrieb, dass sie jetzt ne Punkband seien.
Apropos Zeit: In der Zugabepause hätte eine HC-Band ein komplettes Set spielen können. Diesen Satz wollte ich auch unbedingt mal notieren. Es gab zwei Zugabenblöcke, und vor beiden war dem Publikum durch telepathische Kommunikation einfach schon klar, dass da noch was kommt, was dieses Zugabenspiel für mich noch unsinniger macht, aber ich will nicht meckern. Auf dem Foto zu sehen übrigens Nagels Ausflug ins Publikum zu irgendeinem Song. Muss sagen, wie er 10 Zentimeter vor der Nase von irgendwelchen Konzertbesucher*innen ihr Gesicht angeschrien hat, war schon irgendwie cool!
"Wir sitzen so vorm Molotow" als letzter Song, auch sehr stark, klar hätte "100 Kilo Herz" auch prima funktioniert, aber Traditionen zerstören finde ich erstmal positiv, von daher geht das für mich klar. Fazit: Muff Potter, kamman machen, muss man nicht, ist doch eh alles Geschmackssache.
Wir schauen anschließend noch kurz bei nem Punkkonzert vorbei.

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Harry
(Harry)
26.11.2023 11:13
Starker Auftritt von MP und neben einem völlig Textsicheren Fan aus K. gestanden, anschließend noch Autogramme ergattert(DANKE MP). Einzig ein wenig gefehlt haben die sog. Atmos(Ommalampen) als Deko auf der Bühne !

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Band:
Muff Potter
Musikstil: Punkrock, Emo, Indie
Herkunft: Rheine, Münster
Homepage: www.muff-potter.de
Konzertberichte: 31
Rezensionen: 2

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