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Morra, Gestank, La Petite Mort / Little Death, M.I.S.T., 27.01.2024 in Dortmund, Rekorder - Bericht von Fö

Morra, 27.01.2024 in Dortmund

Heute mal eine tolle Gelegenheit, meine Klon-Armee zu testen! In Dortmund finden gleich zwei lohnenswerte Konzerte statt, zum einen Linhay im Subrosa, zum anderen die Morra-Releaseparty im Rekorder. Finde ich an sich okay so, besser zu viel Angebot als zu wenig. Nur leider wird das Konzert im Subrosa von Bierschinken präsentiert, was mir die moralische Verpflichtung auferlegt, dort zu erscheinen, und zum anderen sind Morra halt einfach nette Menschen. Musikalisch ist das natürlich eh alles nicht meins, ich hasse Musik.
Am meisten freue ich mich heute auf das Bühnen-Comeback von Annika, weswegen der Rekorder-Besuch natürlich Pflicht ist. Meinen Klon schicke ich dafür ins Subrosa. Wir können uns ja dann hinterher erzählen, welches Konzert schlimmer war.
Ja gut, soll der Klon sich halt mal diesen Indie-Quatsch geben! Der Rekorder zelebriert gerade die Ausverkauft-Wochen. Ab März wird es diesen wunderbaren Laden nicht mehr geben und wie sehr uns das allen wehtut merkt man daran, dass derzeit wirklich jedes Konzert hier so gut besucht ist, dass nach kurzer Zeit das "ausverkauft"-Schild aufgehangen werden muss. Wer also nach dem Subrosa-Konzert noch rüber will, hat vermutlich Pech gehabt. Aber hat dann ja eh schon GESTANK verpasst!
GestanK, mittlerweile echt schon häufig gesehen, find ich irgendwie immer ganz geil, heute auch nochmal ganz besonders. Die Band passt einfach wunderbar in kleine dunkle Kellerräume. Bin begeistert davon, wie sie diesem Hardcore-Punk-Sound immer wieder kleine Sprenkler Individualität einverleiben. Hier mal ein Gitarrensolo, da ein bisschen Stoner-Gewaber, dort Gebrüll, da Melodie, alles drin, Moshpart inklusive. Stark! Astreiner Gegenpol zu Travels & Trunks, der parallel dazu gerade im Subrosa spielt (hier Liveschalte zum Klon).
Dass GestanK auftreten, wurde übrigens schon Tage vorher mittels einer groß angelegten Werbekampagne angekündigt. Kam im versnobten Süden Dortmunds natürlich nicht so gut an.
Ich sach ma, ihr könnt ja mal reinhören. Ich empfehle aber den Besuch eines Konzertes dieser Band, optimalerweise natürlich in einem kleinen dunklen Kellerraum. Auch wenn man da, wie ihr seht, nicht sonderlich gut Fotos machen kann, aber das liegt auch daran dass ich faul bin.
So, jetz' mal wat mit Blitz. Urplötzlich wird Sänger Tobi von einem Krokodil angefallen! Erschreckt weichen die Anwesenden zurück. Er hat viel Mühe, das wilde Tier zu bändigen. "Tritt dem Vieh in die Magengrube!", brüllt unterstützend eine erfahrene Dschungelexpeditionsperson aus dem Publikum. Basser Simon kommt zur Hilfe und tritt Tobi volle Möhre in den Wanst.
Anschließend brennt die Bühne ab. Naja, passiert, das war's dann wohl, tschüß Rekorder!
Oder nee, doch nicht. Glaube das Krokodil hat den Brand gelöscht. Trotzdem verquatsche ich weite Teile des nun folgenden Auftrittes von M.I.S.T., schade Schokolade. Die machen jedenfalls Krach mit Lärm und Gebrüll und entfachen einen Circle Pit vor der Bühne, was im engen Rekorder-Keller jetzt auch nicht allzu häufig passiert.
Anders als kürzlich gibt es beim heutigen Rekorder-Konzert sogar einen größeren Bestand an alkoholfreiem Bier. Da sach doch mal einer, dass die nicht lernfähig sind. Bei einer Bestellung werden wir gebeten, doch 3 Minuten zu warten. 3 Minuten, das ist doch auch ungefähr die Länge des Tapes, das MORRA heute releasen oder?
Nagut, ist doch etwas mehr, hört mal hier rein. Na los! Auch bei Morra kann man sich auf viel Krach gefasst machen. Heute haben sie ihr Set auch noch ziemlich gekürzt, damit auch alle 4 Bands spielen können. Ungewöhnlich für den Hauptact des Abends, gibt aber natürlich Szene-Credibility. Dass das Set gekürzt wurde, weiß auch bald jede*r im Raum, nachdem es nacheinander von Nuray und Nils in ausschweifenden Ansagen thematisiert wird.
Heute erste Show nach einigen Monaten Bühnenabstinenz für Annika! Annika befindet sich hier ganz am Rande des Bildes, hinter dem Vorhang, im Dunkeln - dunkel ist ihre corporate identity. Für dieses Foto habe ich mich extra in der Ecke versteckt. Habe mir vorgenommen, heute jede Band aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Also, wörtlich genommen. So viel Mühe gibt sich der Klon bestimmt nicht! (hier böte sich mal wieder eine Liveschalte zum Klon an).
Irre Gag zum Schluss: Morra spielen eine Zugabe! Das haben sie noch nie gemacht, sagen sie, aber andererseits haben sie ja das Set gekürzt, wie an dieser Stelle nochmal unauffällig betont wird. Das Set kürzen, um dann DOCH noch ne Zugabe zu spielen, boah ey, hier wird echt mit allen Rockstarkniffen gearbeitet. Hut ab!
Danach kommt der vierte Act des Abends auf die Bühne: LA PETITE MORT / LITTLE DEATH. Der Name kam mir schon mal hier und da unter, bisher aber nie live gesehen. Recht abgedrehtes Screamo-Elektro-Krach-Gefidel. Vor Gitarre und Bass steht noch ein Tisch mit Keyboards, die zwar nicht durchgehend den Sound durchdringen, aber schon ein paar Nuancen Besonderheit in die Suppe schütten. Ansonsten gibts an den Instrumenten aber auch viel flirrende Finger.
Vor 10 Jahren hatte diese ausufernde Math-Progressive-Screamo-Wildheit ne kleine Welle, damals befeuert durch Labels wie Lala Schallplatten, Bands wie Paan oder Lingua Nada oder Konzertgruppen wie Fiducia. Fand ich immer irgendwie interessant, war mir aber auch immer irgendwie zu hoch und ging mir irgendwann total auf den Keks. Zum Glück ist die Welle abgeebbt, so dass ich heute nicht direkt schreiend rauslaufe, als La Petite Mort / Little Death ihren Auftritt beginnen.
Ist sogar durchaus tanzbar das alles, wie man an den ersten Publikumsreihen sehen kann (natürlich nicht hier auf dem Foto, was glaubt ihr denn wer ich bin). Ich glaube, für daheim wäre mir das zu anstrengend zu hören, live übt das aber schon eine gewisse Faszination aus. Und so dauert es dann doch ein paar Lieder, bis ich schreiend rauslaufe.
Schöner Abend, gute Bands, die Anwesenden sind auch begeistert! Der Rekorder ist sehr ordentlich gefüllt und war, wie erwähnt, sogar ausverkauft - ebenso wie übrigens drüben im Subrosa. Was halt wieder mal zeigt, dass wir definitiv mehr Orte für Livemusik brauchen und nicht weniger! Mit dieser nicht allzu neuen Erkenntnis trete ich auch bald den Heimweg an und hoffe, dass der zweite Klon derweil die Wohnung aufgeräumt hat. Ob der erste Klon wohl noch im Subrosa ist? Nee, so lange hält der doch auch nicht durch!

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