H2O, Ground2A, 28.05.2024 in Essen, Turock - Bericht von Zwen
H2O, 28.05.2024 in Essen
(Fotos von Ground2A sind von mir, die von H2O von Götz)
Außerdem haben die Biere hier auch eine anständige Größe, auch wenn ich zugeben muss, es minimal bereut zu haben, mir einen 1l-Pitcher zu bestellen. Naja, hilft ja nix, Nase zu und durch.
Die erste Band heute Abend sind GROUND2A. Beschissener Name, aber dafür ein richtig geiles Set. Es gibt schönen HC, der ein wenig an Madball erinnert, zwischendrin aber auch mal ein paar poppige und melodiöse Parts haben darf. Tatsächlich schafft es die Band auch direkt, mal einen anständigen Pit entstehen zu lassen. Übrigens gibt es trotz größerer Location keinen Graben zwischen Band und Publikum, was bereits bei Ground2a gut genutzt wird, meine Erwartungen für H2O aber nochmal nach oben schraubt.
Die Songs der Band sind weder musikalisch noch textlich wirklich innovativ, aber darum geht es der Band wahrscheinlich auch gar nicht. So gibt es die typischen Hardcore Bingo-Phrasen und das ist auch okay, denn so können Götz und ich ohne vorher auch nur 1x reingehört zu haben ALLES mitsingen. Hört doch gerne mal selbst rein und überzeugt euch.
Nun aber weiter zu Familie Morse bzw. H2O. Die zeigen vom ersten Song an, dass sie auch den größeren Laden spielend händeln können. "Family Tree", "It was a good day" "1984" und "Nothing To Prove" gibt es auf die Ohren. "What Happened?" wird tatsächlich nicht als Zugabe gespielt, findet aber natürlich trotzdem den Weg ins Set.
Ansonsten weiß man manchmal nicht, ob das hier eigentlich noch Band oder Familienausflug ist. Dass Toby Morse Sohn hinter den Drums sitzt, ist ja nichts neues, mit auf Tour ist aber auch sein Frau mit der er seit genau 28 Jahren verheiratet ist. Um den heutigen Hochzeitstag zu feiern wird sie auch auf die Bühne gerufen, was ein bisschen ungelenk rüberkommt und sehr lange dauert bis sie auf die Bühne kommt. Am Ende spielt die Band ihr aber noch ihren Lieblingssong, auch wenn niemand mehr aus der Band den Song so wirklich kann. Irgendwie süß, aber man hätte den Song ja auch mal üben können. Schön ist dann auch, wie sie den letzten Song "Guilty By Association" komplett verkacken und ihn kurzer Hand nochmal anfangen.
Der Band wird aus dem Publikum beständig ein zerlumpter Zettel mit dem Songtitel "Memory Lane" entgegen gehalten. Den Song hat die Band zwar auch nicht mehr wirklich drauf, gespielt wird er aber trotzdem. Kann man irgendwie mehr Sympathie- und Punkrock-Punkte gewinnen? Ich denke nicht.
Übrigens hat Morse jr. die ganze Show oberkörperfrei gespielt. Mich stören dabei weniger die Nippel als dass er seinen Familiennamen auf den Rücken tätowiert hat und das obwohl er bestimmt auch nicht trinkt und es dementsprechend nicht mal auf den Alkohol schieben kann. Naja, ansonsten war es aber eine erstklassige Show mit viel Bewegung. Der Sound ist auch hier gestochen scharf und so fällt mir auch auf wie schön Gitarrist Rusty mit seinen 60 Jahren singen kann. Ein absolut toller Background-Sänger, der sonst hinter Toby ein bisschen untergeht.
Unterm Strich war es ein guter Abend für Family für New York für Essen und für Hardcore.
Unterm Strich war es ein guter Abend für Family für New York für Essen und für Hardcore.