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Captain Planet, 03.10.2024 in Mainz, Schon schön - Bericht von alexanderdavide

Captain Planet, 03.10.2024 in Mainz

"Draußen tobt die Freiheit" war mal wieder der Gedanke vor genau einem Monat und so flüchte ich von Donnerstag bis Sonntag nach Mainz, Dortmund und Wuppertal.
Mainz ist schnell erreicht. Mit dem ICE sind es von Ulm gerade einmal 2,5 Stunden. Das macht die extra Stunde mit dem ÖPNV von meinem Wohnort nach Ulm gerade zu lächerlich. An diesem Feiertag ist viel los, sodass ich die halbe Fahrt im Bordbistro sitze und das Mittagessen gezwungenermaßen in den Zug verlege. Nach dem Einchecken im Hotel erkunde ich die Landeshauptstadt zu Fuß vom Gutenbergplatz über den Dom bis hin zum Rheinufer. Abgesehen von ein paar Orten gibt Mainz ein eher tristes Bild ab. Vielleicht liegt es am melancholischen Wetter.
Zuletzt Palästina-Demo in Ulm, hier eine Installation vor der Stadtbibliothek. So viel zu meiner geplanten Realitätsflucht.
Beim Anblick Gutenbergs stellt sich mir die Frage: Was wenn Bierschinken ein Printmagazin wäre?
Nach all dem Laufen, teste ich zwei der ortsansässigen Kleinbrauereien namens Eisgrub und Eulchen. Das ist ganz nett und schmeckt.
Richtig witzig ist es erst, als ich im Kaiser Wilhelm Eck in der Neustadt absteige. Da schallern die Klassiker aus den Boxen, das Stammpersonal kennt jeden Hit trotz oder wegen dem 8. Pils und die Preise können sich sehen lassen.
TIGERYOUTH war eigentlich als Support für den heutigen Abend geplant und ich hatte mich darauf gefreut. Stattdessen spielt MOON JUNIOR. Moment: Wie ich mich gerade auf den Weg mache, schreibt mir Anna, das fällt ebenfalls ins Wasser. Am Kulturclub "schon schön" angekommen, kann ich bestätigen, dass der ganz lauschig ist: angenehm klein, etwas verwinkelt, gedimmtes Licht. Die großen, runden Theken finde ich cool, bloß nicht was da verlangt wird. Zum Teil liegt das auch an Mainz.
CAPTAIN PLANET hat bei mir einen Reifeprozess durchlaufen müssen, ist aber gealterten wie feiner Wein. Die Instrumentals sortierten sich sofort in die höchsten Ränge ein, doch zu Gesang und Lyrik fand ich zunächst keinen Zugang. Mein Unterbewusstsein hatte trotzdem angedockt und mich immer wieder dazu bewegt, reinzuhören. Das ist für gewöhnlich ein gutes Zeichen und mittlerweile hat es mich voll gepackt. Die Kombination aus schönen, treibenden Melodien und der einzigartigen Stimme, welche die bewegenden Texte wie Nadeln unter die Haut sticht, ist nur fantastisch. Um 20:45 Uhr geht es die Band aus Hamburg nun alleine an, das Schiff sicher in den Hafen zu bringen. Mit technischer Versiertheit und sichtlichem Spaß an der Sache gelingt die Mission begleitet von astreiner Soundqualität. Es ist selten, dass ich die Stimme und jedes einzelne Instrument so klar höre, und das obwohl ich für akustische Belange nicht gerade optimal stehe. Dafür darf ich der Melodiegitarre schön aufs Griffbrett schauen.
Neben der Musik wird relativ wenig gesagt. Eine Sache ist, dass nicht mehr alle Mitglieder in der Hansestadt verortet sind. Dankenswerterweise gibt es auch keine Mitmachaktionen. Das würde ihnen überhaupt nicht stehen. Die Leistung des Publikums möchte ich noch erwähnen. Im fast ausverkauften Laden befinden sich viele textsichere und bewegungsfreudige Menschen. Wer mit den Beinen weniger gut ist, feuert Punkrockfinger ab. Nirgends wird auf unangenehme Art übertrieben. Alles in allem herrscht eine super Atmosphäre, bei der jeder teilhaben kann.
Es war ein toller, leider zu kurzer Abend. Das war wahrscheinlich mein erster Konzertbesuch, an dem es keinen Support gab, und es fühlt sich unvollständig an. TIGERYOUTH hätte ich schon gerne gesehen. Support Bands, ihr werdet gebraucht! Grüße an SNACKWOLF an der Stelle.
Jetzt noch eine Falafel von "Dönerstag" (wie passend) an der Haltestelle futtern. Morgen geht es weiter nach Dortmund.


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Band:
Captain Planet
Musikstil: Punkrock, Emo, Indie
Herkunft: Hamburg
Homepage: www.captain-pla.net
Konzertberichte: 24
Rezensionen: 7
Zukünftige Termine: 14

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