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Ernte 77, Sprung ins Leere, Die Muskebiere, 12.10.2024 in Berlin, Supamolly - Bericht von matsch

Ernte 77, 12.10.2024 in Berlin

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Ernte 77 legen schnell und melodisch los. Ich hatte ernst bis assigen Deutschpunk erwartet und bekomme schön schrägen, poppig gefärbten, melodiösen Deutschpunk. Der Drummer sieht härter aus als er spielt, der Gitarrist erinnert mich an einen lieben Metalfreund, der Bassist, der auch hauptsächlich singt, erinnert mich an meinen Cousin. Oberflächlich gibt es also weitere Sympathiepunkte nur durch die Optik sozusagen. Die Texte werden in einer ungewöhnlichen Paraphrasierung dargeboten, die mir gut gefällt. Außerdem grinst der Sänger dabei die ganze Zeit leicht debil, als wüsste er von jedem*r im Raum ein kleines, dreckiges Geheimnis.
Später beim Nachhören des umfangreichen Outputs bin ich etwas irritiert, wie schräg der Gesang auf Platte dann doch manchmal klingt. Aber ich mag auch versuchte Melodien.
In einem Song wird explizit der Schokobrunnen des Kölner Schokoladenmuseums erwähnt, was meine Begleitung sehr freut und ich auch goutiere. Der Schlagzeuger sucht übrigens eine Wohnung in eben jener Stadt. Die Daumen sind doppelt gedrückt angesichts des angespannten Wohnungsmarktes.
Das altersmäßig durchmischte Publikum wirkt etwas erschöpft. Es möchte gerne wild Pogo tanzen, kann aber nur noch taumelnd ineinanderlaufen. Wird aber auch langsam Zeit für’s Bett. Ernte 77 lassen sich trotzdem noch von einer Zugabe überzeugen und spielen auf mehrfache Nachfrage „Scheiß Feuerwehr“ von ihrer „Gebenedeit unter den Punkbands“ (was für ein unglaublich großartiger Plattentitel!).

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