Sport, Im Wasser, Poppy Wizzard, 26.10.2024 in Bochum, Die Trompete - Bericht von Dr_Lü-Ken_moderiert
Sport, 26.10.2024 in Bochum
Also herausragende Bedingungen für eine gute Zeit.
Erste Band des Abends sind Poppy Wizzard, die es noch nicht so lange gibt. Die vier Menschen spielen einen Grunge-beeinflussten Punkrock, der teilweise ins Technische und Melodische abdriftet. Richtig starker Bass, tolle Gitarren und Schlagzeug. Bassist und Gitarrist spielen wohl noch bei Hippie Trim, wie meine Quellen mir berichten. Der Bassist hilft heute nur aus, der Gitarrist gehört laut meinen Quellen zur Stammbesetzung. Musikalisch vermag mich das Ganze abzuholen, aber irgendwie merke ich, dass mir das Alleinstellungsmerkmal fehlt. Ich habe das Gefühl, dass die Form der Musik gerade häufig in meinem Leben auftaucht und sich hier wenig unterscheidet. Ich habe große Hoffnung, dass sich hier mit der Zeit noch einiges entwickeln wird.
Danach kommen Im Wasser. Die Band habe ich irgendwie, irgendwo schon einmal gesehen, kann mich jedoch nicht erinnern, wo. Im Wasser machen im Weitesten Screamo mit deutschen Texten. Auf Platte ist das eher nichts mehr für mich, aber live geht das immer gut. Das Sphärische kommt total gut rüber, die Wiederholungen, die Tempowechsel mag ich live sehr gerne.
Dann endlich Sport. Ich wechsele wieder auf den Platz oben links, da hier guter Sound und gute Aussicht auf die Bühne herrscht. Sport spielen Punk, der unglaublich von Emo, technischen Gitarrenparts und abgehackten Songstrukturen geprägt ist. Mit Barcelona 1992 wird direkt der erste Hit ins Publikum gefeuert. Überragende Gitarren, abwechselnder Gesang von allen drei Menschen. Es folgen auch noch weitere Songs, die sich so unglaublich in mein Hirn gebrannt haben. Nach 5 Jahren der Pause kommt die Band aus Lyon demnächst wohl mit einem neuen Album um die Ecke. Davon gibt es auch zwei Songs zu hören, die mich jetzt beim ersten Mal nicht direkt catchen. Ich glaube, das macht auch die Band an sich aus. Die Colors und Bon Voyage Platte habe ich rauf und runter gehört, während ich die Slow nicht so gut kenne. Dadurch hat das Konzert für mich auch seine Längen und nicht jeder Song kickt mich. Zwei Anmerkungen zum Schluss kann ich mir aber nicht verkneifen. Heute gab es zum ersten Mal seit sehr langer Zeit ein Konzert, bei dem keine Frau * auf der Bühne stand. Ich merke, dass mich das nicht nur irritiert, sondern ehrlich stört. Und mir ist es ein Rätsel, wie Bands im Jahr 2024 noch Merch auf billige Gildan-Shirts drucken, anstatt auf eine fairere Variante zu setzen. Alles in Allem freue ich mich jedoch sehr, Sport endlich einmal live gesehen zu haben und das gute Gefühl überwiegt heute. Tschüss, bis bald.