Watch Me Rise, Cages, In Schwerer See, 16.11.2024 in Ulm, Club Schilli - Bericht von der Redaktion
Watch Me Rise, Cages, In Schwerer See, 16.11.2024 in Ulm
Wieder mal terminlich anspruchsvoll heute Abend. Auf 18:30 Tisch im indischen Restaurant in BC reserviert, 19:30 Vorspeisen werden serviert. 20:30 alle satt und auf den Heimweg. 20:45 ich mach mich unter Beachtung aller Verkehrsregeln auf den Weg nach Ulm, ein kurzer Check mit Alex um 20:56 : "Bin unterwegs, wann geht´s los?" Antwort "20:30" - Frei nach dem Motto: "Ich bin 30 Minuten entfernt, bin in 10 da!" Emo Night! Schon seit ich den schönen Flyer entdeckt habe, steigt die Vorfreude auf diesen Abend.
Der dritte Grund, der fürs Café Stella spricht: Das Fassbierangebot umfasst auch dunkles Augustiner.
Bei mir wurde es dann doch 21:15, bis ich vor dem Schilli eintreffe und eben noch sehe wie die erste Band ihre Instrumente Richtung Auto trägt...
Vorausschauend habe ich dir wertvolle Sekunden an der Kasse erspart. IN SCHWERER SEE kommen aus Rastatt angesegelt, um den Abend mit melodischem Hardcore zu eröffnen. Es knüppelt, bewahrt aber durchweg die Harmonie. In Verbindung mit der crustigen und tiefen Hauptstimme ist das eine ganz interessante Kombination, die wahrscheinlich den ein oder anderen abholt, der beiden Seiten etwas abgewinnen kann. Derzeit kann man online nur eine Single hören, aber noch dieses Jahr soll die erste EP veröffentlicht werden.
Die Jungs haben gute Ansätze und überzeugende Parts im Gepäck, manchmal vermisse ich aber den Kitt, der diese Stücke zu einem Song mit einem nachvollziehbaren Spannungsbogen verbindet. Ebenso vermisse ich Interaktion mit dem Publikum. Ich weiß bis nach der Show nicht wer mir da die Hosenbeine föhnt, weil es weder ein Backdrop gibt, das über die Identität der Combo Auskunft gibt, noch dass die Band mal erwähnt wer sie sind.
Vielleicht ist das aber auch Teil der Performance, nicht aus dem "Käfig" raus zu kommen? Als das Set zu Ende ist, werden - immerhin konsequent - ohne eine Verabschiedung die Amps ausgemacht und der Abbau begonnen und ich bleibe etwas ratlos zurück... Es folgen CAGES aus Ludwigsburg. Das liegt ja quasi auf dem Weg von Rastatt nach Ulm, sodass sie womöglich unter Deck der In Schwerer See Arche mitgereist sind. Cages spielen rohen, schnörkellosen Screamo und rufen Assoziationen zu Touché Amoré auf "Lament" in mir hervor. Beim vorherigen Reinhören empfand ich es als vielversprechend, aber live reißt es mich nicht mit. Ich denke, aus der Darstellungsweise kann mehr herausholen und das Ganze überzeugender auf den Punkt bringen.
Seepogo 2023. Seitdem höre ich immer wieder gerne in die zwei verfügbaren EPs und weiteren Singles hinein. Was mich daran erfreut, sind die Emotionen, die einem durch die Stimme unmittelbar ins Gesicht springen. Während die einen Songs vorwiegend melancholisch geprägt sind, gehen andere samt Mosh Parts ordentlich nach vorne. Wie man als Zuhörer erst noch am Mitschreien ist, sieht man sich im nächsten Moment beim Two Step.
Holla die Waldfee, erstmal anschnallen und Rückenlehne gerade stellen. WATCH ME RISE legen nicht nur eine Schippe mehr drauf, das müsste mindestens n Muldenkipper mehr sein. Das Schlagzeug tut mir nach den ersten Takten fast schon leid, so wie das verdroschen wird. Unglaublich, wie viel Energie und Kraft und Präzision da am Werk sind. Ich schau im Prinzip das ganze Set nur dem Drummer zu. "Mehr brauch ich nicht zum Glücklichsein, Wochenende und äh Schlagzeuggewitter" WATCH ME RISE begeisterte mich, im Gegensatz zu den damaligen Berichtenden, bereits beim
Holla die Waldfee, erstmal anschnallen und Rückenlehne gerade stellen. WATCH ME RISE legen nicht nur eine Schippe mehr drauf, das müsste mindestens n Muldenkipper mehr sein. Das Schlagzeug tut mir nach den ersten Takten fast schon leid, so wie das verdroschen wird. Unglaublich, wie viel Energie und Kraft und Präzision da am Werk sind. Ich schau im Prinzip das ganze Set nur dem Drummer zu. "Mehr brauch ich nicht zum Glücklichsein, Wochenende und äh Schlagzeuggewitter" WATCH ME RISE begeisterte mich, im Gegensatz zu den damaligen Berichtenden, bereits beim
Das war ein ganz starker Auftritt, mir fehlt es da an nichts, ich habe aber auch den Vergleich zu einem Set nicht, wenn die Band gut im Fett steht.
Hut ab meine Herren, das Schilli kann man nach der Show jetzt als kleinen Scherbenhaufen zusammenkehren. Für einen ihrer wenigen Auftritte diesen Jahres - es wurde eine LP geschrieben - haben sie in Ulm den passendsten Ort für diesen Sound gefunden. Neben den bekannten Hits, bekommen wir eine Kostprobe der neuen Songs zu hören. Zwei Ansprachen bleiben im Kopf: Erstens bitte die Underground-Szene unterstützen und, zweitens, weitermachen und mentalen Problemen trotzen. Wir geben unser Bestes. Erstklassig finde ich, wie die Ansagen von Gitarre rechts begleitet werden. Das wirkt gleich ganz anders wie Sound aus der Röhre. Sowieso wissen die Fünf enorm gut, das Publikum in Bann zu halten. Das macht über die Musik hinaus Laune, wenn man die Art mag. Trotzdem schien mir die Darbietung beim Seepogo noch eine Stufe kompromissloser. Außerdem fehlt es mir an Bässen in der Hauptstimme. Dass die eigentlich vorhanden sind, wird beim a capella Outro klargestellt. Nichtsdestotrotz, für mich eine Wucht!
Wir konnten nicht sofort los, weil wir noch unter dem Ampel an der der Bar warten mussten, bis wir festgestellt haben, dass die ja aus ist... Das Auto hat uns dann - allen Unkenrufen zum Trotz - gut nach Hause gebracht, wen stört schon Nebel und ne halbkaputte Kupplung, wenn die Heizung funzt? Prioritäten Herr Alex!
Bis zum Untergang der Ampel hat es gedauert, bis ich sie im Schilli entdeckt habe. Grandios! Noch ein bisschen schwafeln und dann geht's schon nach Hause im Taxi LöD mit kaum vorhandenem Kupplungsschleifpunkt und Heizung auf voller Garstufe.