Peter: Als Vorband schickt sich heute das Duo PARTY DOZEN aus Sydney an, das ausverkaufte Haus in Wallung zu bringen. Mich holt ihre noisige, groovige Impro-Musik, die nur aus Saxophon-Klängen und Drums besteht, eher nicht so ab.
Dr_Lü-Ken_moderiert: Mit letzter Kraft erreichen das Pony und ich die Stadt Köln. Ich kann mich kaum noch in der Mähne festhalten, als das Pony mitten in der Stadt zusammenbricht. „Rette dich!“, sind seine letzten Worte. Doch in der Rückschau bin ich mir nicht mehr sicher, ob es „dich“ oder nicht eher „mich“ gerufen hat. Der Verfolgungswahn treibt seine Spielchen mit mir. Überall erkenne ich Peter und Wockel. Sind sie mir auf den Spuren? Als ich am Carlswerk vorbeikomme, sehe ich bereits von Weitem eine lange Schlange. „Nichts wie rein in die Anonymität!“, murmle ich leise vor mich hin. Die Deckung der Schlange wird mir guttun. „Vielleicht gibt es noch etwas zu sehen“, denke ich, noch während mich der Schlag trifft. Zwei Männer auf Pedalos fahren an der Schlange vorbei. „Coole Fahrzeuge!“, will ich gerade ausrufen, als ich mit Schrecken Peter und Wockel erkenne. Schnell ziehe ich mir die Jacke ins Gesicht und husche durch den Eingang ins Carlswerk.
Drinnen ist es unglaublich voll. Die Luft ist stickig. Der Geruch nach abgestandenem Bier übertüncht alles. Auf dem klebrigen Boden begebe ich mich ins Getümmel. Schnell weg von der freien Fläche. Oben auf der Bühne spielt eine Band namens Party Dozen, wie man mir zuflüstert. Schlagzeug und Saxophon sind live, der Rest läuft vom Band. Das ist so gar nicht meine Welt. Saxophon wirklich überhaupt nicht mein Instrument. Dazu die dunkle Stimmung und das eintönige Licht. „Das hat alles nichts“, denkt der Norddeutsche in mir. Nach dem Auftritt organisiere ich mir schnell ein Bier und dränge mich weiter durch die Leute nach vorne.