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Izero Hardcore Fest (Tag 1): Koridor, Golpe, Molbo, AG-3, Pyrex, Norms, Ladrona, Traumatizer, Pisuar, Deshuesadero, User, Chujoza, 27.06.2025 in Wolimierz (PL), Atelier Wolimierz - Bericht von verSemmelt

Izero Hardcore Fest (Tag 1), 27.06.2025 in Wolimierz (PL)

29 Bands, 18 Länder, ich kenne 3 Bands und habe wenn ich mich nicht irre noch keine Band gesehen. Ausverkauft diesmal einen Monat vorher. Das nennt man wohl mittlerweile Selbstläufer. Die Wetterprognose ist echt glücklich gelaufen dieses Jahr. Wir werden zwischen einem brutalen Hitzetag mit Gewitter sowie einer anrollenden Hitzewelle nahezu optimale Festivalbedingungen vorfinden.

An der Grenze gibt es derweil europarechtverletzende Grenzkontrollen zu sehen, wahrscheinlich um hier die Grenzgegend weiter zu entvölkern. Die von Russen beauftragten Autounfälle sind doch seit der Bundestagswahl verschwunden. Was soll diese dämliche Symbolpolitik. Der einzig nennenswerte Impact von dem Blödsinn sind Stau und dass der ganze Schmutz dazu geführt hat, dass in Polen hauchdünn Karol Nawrocki gewählt wurde. Wenn das das Ziel von Dobrindt und Merz war, sag ich Glückwunsch: Willkommen Im Protofaschismus. Dobrindt kann man immerhin komplett dummen Rassismus unterstellen. Der hatte schon die damals gescheiterte Ausländermaut erarbeitet.
Vorher geht´s nochmal in die Biedronka im Ghetto von Zgorzelec. Ein Fan von Wrestling zerbastelt sich über SuperCena im Angebot. Für den Preis könnte man John Cena ja mal fürs Freak Wrestling buchen.
Ein Synonym für die Dekoideen im Weißen Haus wird auch erblickt. Nachdem wir uns gegen 1,7 Liter Wodkaflaschen zum Wochenendeinstieg entscheiden, geht es mit permanenten Nieselregen gegen Gebirge, wo direkt am Ort des Geschehens jeglicher Regen verschwunden sein wird.
So geht es nach kurzem Hallosagungsprozedere direkt rein Punkt 1800 mit CHUJOZA aus dem nahegelegenen Jelenia Góra. Junge Leute, die sich weitgehend dem Crust verschrieben haben. Ein Song, den ich auf meinem Schmierzettel als Offbeat-Grind bezeichne, fällt als Abwechslung auf. Geht in Ordnung.
USER aus Warschau dann schon ein kleines Highlight. Rohes Gebretter von Exil-Belarussen. Das fand auch allgemein von Vielen gutes Feedback und da wird wohl bald ein Release auf Abnegat Records erscheinen, wenn ich das richtig rausgehört haben. Wo wir gerade bei Belarus sind: Da scheint sich nicht wirklich irgendwas positiv zu entwickeln, wie aktuell in einem Taz-Artikel zu lesen war.
DESHUASADERO erneut D-Beat, welcher auf dem Festival  allgemein dieses Jahr wieder etwas mehr werden wird. Aus Mexiko DF hören wir eine mehr als solide rohe Walze. Auch nicht schlecht.
Alle paar Stunden wartete die Katze auf willkommene Hände zum Kraulen. Selbst den Bauch konnte man bearbeiten.
PISUAR hatte Potential für ein erstes größeres Highlight, da mir noch der Gig von Laxity hier vor einigen Jahren noch sehr gut im Gedächtnis war.
Die Musik hatte ich letztens in einem Review beschrieben. Live hat das ganze doch noch andere Qualitäten. Die vielleicht 20 Minuten vergehen wie im Flug. Trashfaktor hoch, aber nicht so kaputt wie damals Laxity.
Als optisches Gimmick dient heuer eine dunkle Strumpfmaske übern Kopf.
Chipswerbung, nen Porsche, dann stiegen noch Metaller aus einem futuristischen Auto mit Münchner Kennzeichen. DIY-Punk kommt im Kommerz an, oder was. Bezahlen die wenigstens fünffachen Eintritt?
TRAUMATIZER aus Haarlem (NL) dann sehr schneller D-Beat mit Hang zum Metal.
Dazu gibt´s einen hart wütenden Schreigesang, der alles niedermäht was hier noch an Gras rumstand. Kam mir manchmal vor, dass die Worte sich im Text gegenseitig überholten. Das nennt man wohl Feuerwerk.
Beim inoffiziellen Shirt- und Patchbingo wurde derweil gehadert, dass zu viel Extreme Noise Terror auf dem Zettel landete. Bei Festivals mit vielen beschissenen Bands klaue ich mir vielleicht die Idee damit keine Langeweile aufkommt.
Aber hier bleibt kaum Zeit zum durchatmen. Mit LADRONA kann ich einen Länderpunkt sammeln. Denn ich hab vorher noch keine Band aus Costa Rica gesehen. Und ja, ist mal wieder D-Beat. Diesmal mit krassen Hall von einer überzeugenden Energiebombe auf der Bühne.
Schönste Setlist des Festivals? Und hier erkennt man auch, dass die mit den Mexikanern von vorhin auf Tour sind.
Langsam wird mir kalt und bin froh, dass mir was zusätzliches über meinem Körper hängt. Nen Pullover einpacken? Pff. NORMS kommen aus Budapest und das ist auch wieder abgefahrenster Stoff. Total hektischer und noisiger Hardcore und es klingt in meinem Kopf nach einer unkontrollierten Massenschlägerei.
Hier schlägt sich natürlich niemand aber die Gliedmaßen zucken schon gut mit. Der Sänger hat derweil noch übelst verrückte Moves mit seinem Körper drauf. Fetzt. Anschließend sehe ich nur noch die herauskommenden Massen von drinnen und somit habe ich mit SIHIR heute eine Band komplett verpasst.
PYREX aus Brooklyn ist dann eine Band die nicht komplett durchscheppert. Deren Hardcorepunk hat immer wieder schöne Postpunkelemente drin und trotzdem klingt alles roh und böse.
AG-3 aus Oslo spielten nahezu in kompletter Dunkelheit. Und das geht ab. Ein absolut brutaler Punk-Sound und dazu eine einzigartig schimpfende SängerIn. Abgefahren. Mein komplettes Hirn ist danach eigentlich erstmal Matsch.
Mein Tagessieg!
Und direkt danach sind wir nochmal in Oslo und hören Eggpunk von MOLBO. Spaßigste Band des Festival, schön überdreht.
GOLPE aus Milano ist dann doch eine Band, die mir schon mal beim Zorofest untergekommen ist. Und hier ist es jetzt brechend voll zum intensiven UK82-Punk.
Ich positioniere mich direkt hinter dem Pfeiler mitten im Atelier um möglichst sicher rumzustehen. Einmal krebst der Sänger mit seinem Arsch vor meinem Gesicht dann an eben jenem Pfeiler hoch. Yeah. Beim Publikum definitiv Tagessieger.
KORIDOR aus Zagreb machen den Abschluss für heute mit schnell gehaltenen Postpunk. Ich mag so Mucke ja eh und so ist das für mich wieder eine perfekte letzte Band.
"Leg den mal ins Zelt. - Der holt sich doch 'nen Hund." Ist der Ausspruch echt so ungewöhnlich?
Mit letzter Kraft schleppen wir uns noch zur 80er-Jahre Disse, wo immerhin der Übergang "Boys, Boys, Boys" von Sabrina zu Dead Kennedys überzeugte. Mehr weiß ich ehrlich gesagt auch nicht mehr. Die Idee auf Rotwein und selbstgemachten Kirschlikör umzusteigen in der Nacht war eigentlich auch eher semi. Anyway - draußen es wird hell - das muss dieser zweite Festivaltag sein...


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