Überyou, NOFNOG, Hell & Back, Four Black Lungs, 31.10.2025 in Ulm, Club Schilli - Bericht von alexanderdavide
Überyou, NOFNOG, Hell & Back, Four Black Lungs, 31.10.2025 in Ulm
Los geht es mit den FOUR BLACK LUNGS in verschiedener Kostümierung. Die Spinne namens Ameis verliert zwar mit zunehmender Spielzeit ihre Extremitäten, brilliert dafür mit besonders gutem Gesang und fliegt aus Spielfreude immer wieder fast von der Bühne. Leider kann Ulm im Dämmerschlaf diese (noch) nicht erwiedern. Nervous But Ok! Die anderen Vier produzieren ebenso einen astreinen Sound und haben das Glück, von der einzig gelungenen Abmischung des Abends gesegnet zu sein. Ihr Set runden die Menzingers aus München mit einem Cover von I Don’t Wanna Be an Asshole Anymore passend ab.
Es folgen HELL & BACK oder Heaven & Back? Vuki hat sich beim E-Scootern die Hand gebrochen, also erinnert er sich an COMECLOSER Zeiten, steppt über die Bühne und spielt mit den Hardcore-Untertönen des Hell & Back Klangbilds. Das ein oder andere Cover zaubern die Stuttgarter aus dem Birett, darunter Misfits Last Caress und so eine Metal-Nummer, die nur Leute ab 40 kennen. Während all dem scheppert die Anlage gefühlt auf Maximum, was uns nicht daran hindert, bei Singalongs und Shouts einzustimmen: "You nailed it!"
NOFNOG aus Saint Gallen präsentieren sich stilsicher im schwarzen Habit, den sie mit Netzstrumpfhosen kombinieren. Doch müssen sie sich irgendwann des Schleiers entledigen. Es ist ein bekanntes Problem, dass der beim Abrocken blöd ins Gesicht rutscht. Jedenfalls ist es mal wieder eine Freude, diesem feinen Hardcore Punk zu lauschen. Die Insomnia LP besteht nämlich ausschließlich aus "Bangers", wie Überyou-Ian sagen würde. Das macht selbst dem Bill Kaulitz Klon aus dem Publikum Feuer unterm Hintern, worauf er das Fliegen von der Bühne lernt.
Zu guter Letzt jene Band, deren Bekanntheitsgrad sogar DJ BoBos übersteigt: ÜBERYOU. Verkleidet sind sie ganz langweilig als Punknews-Leser. Was die Show angeht, sind die Erwartungen an Energiegeladenheit erfüllt: Tom zerreißt schier seine Gitarre, Marc crushed die Vocals und Ian macht Ian-Dinge, wenn auch weniger Ausflüge ins Publikum als gewohnt. Er hat etwas von Krankheit, Ibuprofen und Unterhopfung erzählt – wird daran liegen. Apropos Erzählen: Der Hintergrund zu These Walls ist, dass man im Leben ständig Wände durchbrechen muss. So ein guter Song! Wir sehen uns nächstes Jahr beim Farewell Youth Fest wieder.
Schön wars und jeden Cent der 15 € Eintritt wert.




