180 Grad:
Lebenszeichen
Kategorie "was sonst keiner besprechen will".
Warum das keiner besprechen will: Vielleicht, weil es eh nur ne 3-Song-EP ist. Vielleicht, weil das Cover auch nicht grad den Anschein macht, als hätte sich da jemand viel Mühe gegeben. Vielleicht auch, weil Oi-Punk einfach nicht so unser Ding ist...
Meins ist das auch nicht wirklich. Mich schreckt ja schon die Thematik des ersten Songs "Unsere Stimme" ab. Da geht's um Fußball und um Fußball-Fans. Okay, aus dem Begleitschreiben schließe ich mal, dass man sich nicht in der gewaltbereiten Hooligan-Szene positioniert sondern eher beim "normalen Bürger" und aus dessen Sicht heraus die "Polizeiwillkür" kritisiert, aber auch bei "normalen" Bürgern bin ich immer wieder irritiert, wenn diese so eine profane Sache wie Fußball zu einem Lebensmittelpunkt machen. Naja, meine Meinung. Der Song zumindest spricht mich schon mal nicht an.
Zweites Lied: "Bleib unbequem". Laut Begleitschreiben beschäftigt man sich hier mit der "immer niedriger werdenden Hemmschwelle des Umgangs mit persönlichen Daten". Schon eher ein wichtiges Thema. "Lass dich nicht benutzen, bleib immer unbequem", klingt schön kämpferisch, nettes Lied, vielleicht höchstens vom Songaufbau etwas uninspiriert, beim obligatorischen Streetpunk-Gitarrensolo schlafe ich jedenfalls fast ein. Aber Streetpunk/Oi-Punk war ja eh noch nie ein Schmelztiegel für Innovationen...
Drittes Lied: "Hol mich hier raus". Gegen den "Rückfall in alte Muster", sagt das Begleitschreiben. Naja, das sagt auch "Melodisch, abwechslungsreich und auf den Punkt" - hmmm...ja, zumindest der Gesang ist melodischer als bei den vorherigen Songs, aber ein Hit ist das auch nicht.
Fazit: Zum Glück sind das nur 3 Lieder, mehr hätte ich nicht ausgehalten. Ist soweit ganz nett, Qualität könnte besser sein (da merkt man wohl die "komplette Eigenregie"), von den Latschen haut mich das einfach nicht.