Der dumme August:
Der dumme August
Die neue Punkrock-Supergroup schmeißt endlich das erste Album auf den Markt. Wer mit Mitgliedern von den Superfreunden, Supernichts und Angelika Express im Presseschreiben wirbt, der schürt beim Hörer natürlich große Erwartungen. Wer dann noch behauptet, er klinge wie die Ärzte, schraubt die Messlatte nochmals höher. "Der dumme August" ist zweifellos eine Konzeptband. Ähnlich wie bei Metal Bertens anderer Band, den Superfreunden, gibt es nur ein Thema: Frauen. Ging es bei den Superfreunden noch etwas glimpflich zu, wird hier aus brutalsten Rohren gefeuert. Es geht um grausamen Trennungsschmerz, Missverständnisse und die ganz großen Beziehungsdramen. Der Vergleich mit einer anderen Vorgängerband, Kommando Petermann, zwängt sich sofort auf, nicht nur aufgrund der Tatsache, dass „Was muss ich tun“ von beiden Combos gespielt wird. Beim dummen August etwas weniger auf den Punkt, dafür aber auch langsamer. Der Sound ist auch ziemlich ähnlich, die Leadgitarre ist nahezu penetrant und unermüdlich im Einsatz. Wer Bands wie Supernichts gut findet (eher die ernsteren Lieder), hat hier seine Freude.
Was machen wir jetzt mit dem Ärztevergleich? Ja, das klingt tatsächlich manchmal wie die Songs von Bela B, nicht zuletzt wegen der ähnlichen Stimmfärbung von Metal Berten. Sagen wir es so: Wenn die Ärzte die letzten zehn Jahre solche Alben wie das von „Der dumme August“ rausgebracht hätten, würde ich mir diese immer noch kaufen bzw. würde zu Konzerten gehen. Einfach, weil hier alles gut schnell nach vorne geht. Ausfall ist keiner vorhanden, am besten gefallen mir „Nicole“, „Am Tresen meines Herzens“ und „Deine beste Freundin“. Wenn man der Allstartruppe wirklich was unterstellen will, dann wäre es die immanente Wiederholung des oben erwähnten Themas. Ansonsten: Bitte genauso weitermachen und viele Konzerte spielen!