Und hier endet nun die ReRelease-Trilogie:
Mit „Wer wird sät...“ gibt es einen weiteren Smasher für Deutschpunk- und Hardcore-Fans. Eigentlich sollte ja das Nachfolgealbum dann auch wirklich „...wird Sturm ernten“ heißen, aber wieso es dann anders kam und warum es bis „Schwarzmaler“ so lange gedauert hat, weiß ich nicht. Wer mag, kann ja gerne des Rätsels Lösung in die Kommentare schreiben.
Aber zum Album: In gewohnter Fahnenflucht-Manier gibt es hier politische Texte, welche ziemlich direkt die deutschen Zustände zwischen Kleingarten, Stammtisch und Fackelmob schildern („Eine ganz normale Story“). Der Großteil der Songs war mir bereits vor dieser Rezi bekannt und – auch, wenn ich mich jetzt nicht drauf festnageln lassen möchte – finde ich, dass „Wer wind sät...“ der beste Longplayer der Rheinberger ist. Texte und Musik sind einfach so dermaßen auf den Punkt, dass sich die Truppe deutlich vom Deutschpunk-Brei a la damaligem Nix-Gut abhebt.
Für mich neu entdeckt habe ich übrigens den Song „Die Ferne Ruft“:
„
Eine Blume braucht Dünger und Wasser zum Leben
und ich muss den Rufen der Ferne entgegen.“
Finde ich super und kann ich bei mir definitiv so unterschreiben. Aber vielleicht geht es ja auch hier wieder anderen ebenso, dass sie sich persönlich mit den Texten identifizieren können. Letztendlich ist das ja auch eine Komponente, die eben gerade bei Punkrock wichtig ist.
Interessant auch, dass aus dem einzigen Nonsense-Song der Band „Punkrockpazifisten“ ein solcher Hit geworden ist.
Fazit: Vinyl-Liebhaber dürfen sich endlich freuen und vor dem Plattenregal in Erinnerungen an stinkige Festival-Dixis und kalte Wasserwerfer-Duschen schwelgen. Ist doch was!
Anspieltipps: Die Ferne Ruft, Odyssee, Punkrockpazifisten