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Die Libelle & Drachenfaust:
#01
Fö berichtete in seiner Review zu „Drachenfaust 01“ von einem markerschütternden Schnarchen, das auch schon die Wände meines Gästezimmers zum Wackeln brachte. Urheber dieser ungezügelten Urlaute war in beiden Fällen der Illustrator Jens Kasper, dessen Mammutprojekt „Die Libelle und Drachenfaust“ so langsam richtig Fahrt aufnimmt. Die kühne Idee dieses Meisters der Grunzgeräusche: eine fortlaufende Superhelden-Story, die sich im Verlauf von 15 Heften entblättert, von denen alle zwei bis drei Monate ein neues erscheinen soll.

500 Exemplare der Debütausgabe hat Kasper bereits im Eigenvertrieb verkauft. Stattlich! Das gelingt den meisten Indie-Bands mit ihren Alben hierzulande nicht. Auch die aus Kostengründen geringere Erstauflage von „Die Libelle und Drachenfaust #01“ ist mittlerweile vergriffen, allerdings gibt es seit Mai eine zweite Auflage.

Im Premieren-Heft „Drachenfaust“ wurde die erste Hauptfigur Heinrich, der kiffende Zeitreisende aus den Achtzigern mit mysteriösen Superkräften, eingeführt. In „Die Libelle #01“ folgt die Vorgeschichte seiner künftigen Partnerin Marie, eine Studentin die in einem Forschungslabor arbeitet. Um sich etwas nebenher zu verdienen, nimmt sie einen Job als Tänzerin an und landet kurz darauf ohne ihr Wissen auf der Party des rechten Bauunternehmers Adler. Kurz bevor sie auf der Flucht aus dessen Wohnung von einem muskelbepackten Nazi geschnappt wird, taucht Heinrich auf und wir befinden uns mittendrin in „Die Libelle und Drachenfaust #01“. Die gemeinsamen Abenteuer des Superhelden-Duos können starten und ihr Weg führt von einer Kneipe direkt in die Küche von Maries WG.

Auch wenn diese Geschichte in Reutlingen of all places spielt, hat „Die Libelle und Drachenfaust“ nichts mit dem meistens eher tumben Humor von Mundart-Comics oder der trüben Suppe der vom Tourismusbüro geförderten Werbetitel zu tun. Der Herr Kasper wohnte vor seinem Umzug nach Stuttgart eben in Reutlingen, warum sollte er sich da ein internationales Großstadt-Szenario ausdenken?

Man merkt Story und Zeichnungen an, dass Kasper ein Fan von Jim Lee und klassischen Image-Titeln der frühen Neunziger Jahre, wie etwa „Cyberforce“ oder „W.I.L.D.C.A.T.S.“ ist. Muskeln und Oberweiten halten keiner wissenschaftlichen Überprüfung stand, es gibt jede Menge Action-Sequenzen und das Level an markigen Sprüchen und albernen Dialogen ist hoch.

Wer sich nicht an den beizeiten etwas stumpfen Jungs-Witzen stört, sollte sich am besten direkt das Abo besorgen. Abschließend noch das beste Zitat aus „Die Libelle und Drachenfaust #01“, um endgültig alle Zweifel daran auszuräumen, dass hier ein wundervoller Independent Comic im Entstehen ist: „Treppen sind mein Kryptonit.“
Nuff said. Excelsior.
Buzz 07/2018
Die Libelle & Drachenfaust - #01

Stil: Comic
VÖ: 02/2018, Heft, Kasper Comics (Link)



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