Spermbirds:
Go To Hell Then Turn Left
Geil! Die Spermavögel sind wieder da! Ich weiß noch genau, wie die Band das Aufsehen meiner Mutter erweckt hat, als ich ihr im Alter von 16 Jahren den Eintrag im Kalender der Westfälischen Zeitung gezeigt hab, in dem die Band zusammen mit der Terrorgruppe, Anfall, den Wohlstandskindern und anderen beim Lineup vom zweiten Punk im Pott Festival (damals noch in der Zeche Carl in Essen) aufgeführt war. Mich erstaunte dabei wirklich bis heute, dass meine nicht dem Englisch mächtige Mutter sich gerade an dem Namen dieser Band rieb und nachhakte, was das denn für ein seltsamer Bandname sei. Damals war die Band gerade mit Sänger Lee Hollis wiedervereint und hatte zudem ihre "Metalphase" beendet. 2004 folgte dann das verdammt gute Album Set An Example. Bis zum nächsten Streich, dem ebenfalls beachtenswerten A Columbus Feeling, zogen dann wieder sechs Jahre ins Land. Nun, neun Jahre später, gibt es mit Go To Hell Then Turn Left, erneut auf Rookie Records, endlich wieder neues Material.
Obwohl nun wieder so viel Zeit vergangen ist, hat sich wenig bis gar nichts verändet. Sobald Lee Hollis hohe und unverwechselbare Stimme und die ersten Akkorde von Breathe Deep ertönen, weiß ein jeder, der die Band kennt, wo die Reise hin geht. Der schnelle aggressive Opener und der darauf folgende Titelsong gefallen mir nach wie vor auch am besten. Der Rest ist jedoch nicht weniger stark. Da gibt es Grooviges zu entdecken (Agent Nine) und ansonsten viel sperrigen Hardcore-Punk, der wie immer schön wütend ist, versehen mit den gewohnt oft ironischen Texten von Lee Hollis.
Fazit: Dieses Album wird ihren Status als eine der wichtigsten europäischen Hardcore-Punk Bands weiter untermauern!