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Andrew Paley:
Scattered Light

Mit "Scattered Light" präsentiert uns THE STATIC AGE Frontmann und Mastermind Andrew Paley seine bereits vierte Solo-Veröffentlichung.
Mit dem Gedanken an eben jene Band aus Chicago hatte ich dann doch etwas mehr Rock erwartet, so werde ich direkt beim Opener "Mother mercy" darauf hingewiesen, wie hier der Hase auf dem 11 Track starken Longplayer läuft, nämlich sehr gemächlich.
Folgt mit "Caroline" dann an zweiter Stelle ein Song, der auch 1:1 auf einem Static Age Tonträger zu finden sein könnte aufgrund des organischen Schlagzeugs, wird eben jenes Schlagwerk bei "Sequels" wieder gegen sanfte elektronische Perkussions ausgetauscht.
Gitarren sind eher selten zu hören ("Straight Through") und wenn dann doch so stark verfremdet, dass sie als solche kaum wahrnehmbar sind.
Keyboards, Synthesizer und programmierte Streicher-Teppiche sind die eigentlichen Hauptzutaten, welche aber alle eine untergeordnete Rolle spielen neben der Stimme und vereinzelten, sehr dezent gesetzten Chören.
Alles was auf der Scheibe Ecken und Kanten haben könnte wird in riesige Hallräume gepackt, die alles entschärfen an was man sich eventuell stoßen könnte. Was aber gar nicht mal verkehrt ist. Denn erst hierdurch entsteht der zur Zeit sehr aktuelle 80er Charme, welcher schon seit längerem auch im Mainstream in den Charts sowie in diversen Filmen und Serien Anklang gefunden hat und der "Scattered Light" in die entsprechenden Klangfarben taucht.
Für ruhige und vielleicht corona-bedingt einsame Tage zuhause, bei leichtem Regen draußen der kaum hörbar gegen das Fenster prasselt, ist das genau der richtige Soundtrack.
Bis auf das etwas zu arg poppige und mit seinem E-Drum Bitcrusher-artig leicht nervige "Dirty Jeans" gibt es kaum Ausfälle auf dem Album. Natürlich nur für all diejenigen, die auf diese ruhige, melancholische Synthwave-Produktion stehen.
Die große Stärke, die ich hier sehe, dass alles klingt wie aus einem sehr homogenen Guss, könnte für andere die Schwäche des Albums darstellen; Paley verlässt kaum den musikalischen roten Faden, wabert seicht auf seinem Dream-Pop-Post-Punk-wieauchimmermandasbezeichnet-Teppich durch die Hallräume und flüstert mehr im Stile von Peter Gabriel ("Little deaths") als dass er seine melancholischen Texte heraus singt. Böse Zungen würden das vielleicht als einschläfernd bezeichnen.

Mir gefällt das überraschend gut und obwohl ich anfangs mit der Geschwindigkeit und Sanftmütigkeit des Songwritings meine Probleme hatte, ertappe ich mich dabei, wie ich die Scheibe ein weiteres Mal laufen lasse. Fehlt nur noch das Knistern des Vinyls, um dem Ganzen noch den sympathischen analogen Fehler zu verleihen, welcher der Seele der Scheibe sicher nur positiv zugute kommen würde.

Anspieltipps;
Caroline, Back in the valley, One match fire, Little deaths

Härp 11/2020
Hörprobe:
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Andrew Paley - Scattered Light

Stil: Dream Pop, Indie-Postpunk, Alternative
VÖ: 16.10.2020, CD, Highwires


Tracklist:

01. Mother Mercy (Pull down the moon)
02. Caroline
03. Sequels
04. Back In The Valley
05. One match fire
06. Mother Mercy
07. Dirty Jeans
08. Straight Through
09. Stay Safe
10. Little Deaths
11. Give Up


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