Was für ein schönes Tape und wie schön oldschool, direkt ein kleines Zine bei zu legen, statt sich mit diesen ganzen Tapeverpackungen à la extravaganza 10mal faltbarer Pappschuber abzumühen, welche dann zuhause rumliegen und stetig von rechts nach links geschoben werden, weil sie natürlich niemals in ein standardisiertes DIN-Norm gefasstes Tape-Regal passen!
Passionless Pointless aus Berlin bieten 8 Songs grungigen Garagenpunk, dem Zine zu entnehmen eher Punk oder Noiserock als Grunge, was mich sehr beruhigt und mich beim Hören nicht permanent an stinkige Smashing-Pumpkins-Pullover denken lässt. Ein Gedanke, der dem Ganzen auch einfach nicht gestanden hätte, denn hier mischen sich Oldschool-Ästethik und der emanzipatorische Fuckfinger der Gegenwart. Billy "das wird mann ja wohl noch sagen dürfen" Pumpkin ist schließlich die Blaupause von einem Feindbild für eine Band, die heute versucht, queer-feministisch, antirassistisch oder schlicht mit politischem Anspruch versehenen Punkrock zu machen.
Die Dreier-Kombi bietet dementsprechend ein 8 Song starkes, krachiges Manifest für Punk als das was es sein sollte, nämlich Protest und stetiger Prozess zugleich. Vielleicht am besten zusammen gefasst im zweiten Song des Tapes "Great Art", in welchem es treffend heißt: "Great Art is great I know Coz cis male authorities have told me so". Irgendwas an diesem Tape erinnert mich an Crass und das macht Gänsehaut, geil!
01. The Joy of Missing Out
02. Great Art
03. Heavy Song
04. Married Alive
05. Surviving My Sobriety
06. When I Was Straight
07. Cross Em Out
08. Another Dinner Ruined