Warum habe ich mir die Neue von KMPFSPRT zum Rezensieren geangelt?

Ich bin damals schon direkt mit der ersten EP Das ist doch kein Name für ne Band eingestiegen. Nicht nur, dass ich den Titel lustig fand, der sich ja quasi selbst über den eigenen Hipster-Namen lustig macht. Nein, auch die Musik gefiel mir echt gut, dieser harte Punkrock (mit Post-Hardcore Anleihen?) mit guten Texten hat mir gefallen. Auch das darauf folgende Debüt-Album habe ich mir zugelegt und konnte mich überzeugen.

Beim Nachfolger Intervention wurde ich nach dem Lesen einiger Reviews vorsichtig, habe es mir erstmal im Stream angehört. War nicht ganz schlecht, aber unterm Strich in allem seichter, musikalisch, textlich. Ich habe mich gegen einen Kauf entschieden. Beim dritten Album Gaijin war ich dann komplett raus. Das fand ich echt schon ziemlich scheiße.

Und dann, ja dann kam die selbstbetitelte EP mit 10 Liedern in 10 Minuten durchgeprügelt, ne wat finde ich dat schön. Aufgrund dieser EP wollte ich dem aktuellem Album Euphorie und Panik also eine Chance geben.

Nachdem ich das Teil dann erst 2 Mal so im Hintergrund und nebenher gehört habe (mach ich immer erstmal so), war ich irgendwie total enttäuscht, ich dacht, dat gibt nen Verriss. Dann setze ich mich aber an die Rezi und höre mir das Ganze aufmerksam und im Detail an. Das erste Lied startet noch eher so egal. Aber dann folgt mit "Punk muss sich wieder lohnen" nicht nur ein guter Titelname, sondern auch ein echt gutes Lied! Dann lässt es zwar erstmal wieder etwas nach, mit "Vom Augenwischer zum Millionär" folgt ein Distillers (Drain the Blood) Anfang, im weiterem Verlauf aber wieder eher langweilig (auch wenn das Video ganz cool ist). Ein Ausschlag nach oben kommt dann mit "Schottergarten Eden", ein durchweg guter Song, in dem alles stimmt. "Löwen-Emoji" ist mit seinen dezenten Bläsereinsätzen ein schön fluffiger Song, direkt danach mit "Per Anhalter durch die Dystopie" ein richtiges Highlight, durchweg gut. Cooler Titel, musikalisch super, flott, geht voran. Toller Text über die Lust, sich in "alles ist so schlimm" zu suhlen, stimme ich zu. Auch wenn das im Angesicht des aktuellen Kriegs in Europa natürlich etwas schal klingt. Es geht für mich eher durchwachsen weiter. "Kein Signal" z.B. ist zwar an sich ein schön flotter Song, der Refrain ist mir dann aber viel zu poppig/süßlich. Leider endet das Album mit einem Totalausfall. Das ist genau das, was ich beim letzten Full-Lenght so gar nicht mochte.

Tja, und mein persönliches Fazit? Schwierig, doch etwas durchwachsen. Überzeugt mich leider nicht auf ganzer Länge, auch wenn echt ein paar wirklich gute Sachen drauf sind. Aber eins möchte ich festhalten: Im Vergleich zum Vorgänger ein (für mich) großer Schritt wieder in die richtige Richtung.