Sind VORDT Stuttgarts erste oder gar einzige Black-Metal-Band? Keine Ahnung, aber es freut mich zu sehen, dass es immer wieder unermüdliche Szenepeople in der Hauptstadt des schönsten und sympathischsten Bundeslandes der Welt gibt, die (obwohl sie die 30 schon lange überschritten haben) sich zusammen einfinden um eine Musikgruppe zu gründen und gemeinsam Spaß im Proberaum und auf der Bühne zu haben. Von Spaß kann bei der Mucke von VORDT eigentlich keine Rede sein: Ein düsterer, schleppender Klangteppich, eingestreutes Gebrüll und Geschrei, zarte Gitarrenmelodien die einem kalte Schauer über den Rücken jagen - So muss es sein! Erstaunlich kompetent kommt das Ganze daher und ich bin der festen Überzeugung, dass es die Band in ihrem Genre noch zu deutlich mehr Aufmerksamkeit und Reichweite schaffen kann, solange alle Beteiligten am Ball bleiben. Leider stand bereits die Release-Show im Juha West unter einem eher kuriosen Stern, denn kurz zuvor wurde die ursprüngliche Sängerin von Aliens entführt und so wurden auf der Bühne im fliegenden Wechsel mehrere Gaststimmen durchgewunken (inkl. beleuchtetem Ambo, hinter welchem sich selbige positionierten). Ein denkwürdiger und spannender Abend und hoffentlich kein schlechtes, sondern ein positives Omen für die Zukunft von VORDT, denn die Hütte war voll und die Leute begeistert, passte diese Form der Darbietung auch ziemlich zur Dramaturgie der einzelnen Songs (fast keiner unter 5 Minuten, alle mit Intro, Outro, Mittelteil, schnellem / langsamem Part, viele Schlagzeug-Tom-Einsätze zu ruhig angeschlagenen Saiten usw.). Falls ihr sehr progressiven Black Metal mögt der sich hervorragend als Soundtrack eignet während man die Spülmaschine ausräumt, solltet ihr VORDT ab sofort auf dem Zettel haben! Mal schauen wen die Band bald als neue*n Sänger*in präsentiert.