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Neat Mentals:
Wasteland

Vor gut einem Monat kam der Nachfolger des 2018 erschienen Debüt Albums "Humanoid" der Stuttgarter Neat Mentals heraus und dieser knüpft nahtlos dort an, wo man mit "Humanoid" aufgehört hat. Das heißt, vor mir liegt gewissermaßen ein musikalischer Obelix. Also ein voluminöses Stück Punkrock, das in seinen frühen Kindheitstagen in einen großen Topf Zaubertrank gefallen ist. Einem Zaubertrank, der aus zahlreichen Bestandteilen wie skandinavischem Schweinerock, bärtigem amerikanischem Pop-Punk, etwas 77 Punk und zu guter Letzt ein wenig 90er-Jahre Melodic Punk zusammengerührt wurde. 

Hier findet somit so viel zusammen, dass ich gar nicht weiß, wo ich mit den Vergleichen anfangen soll. Hier höre ich etwas GNARWOLVES und IRON CHIC heraus (Nature, Loneliness), dort schielt man kurz ins Saarland in Richtung PASCOW (War Goes On), an anderer Stelle dürfen sich die CYANIDE PILLS oder THE BOYS gegrüßt fühlen (Children Of The Sun). So viel Vielfältigkeit geht dabei allerdings etwas auf Kosten einer klaren Linie, andererseits kann man ihnen einen homogenen Sound und einen vorhandenen roten Faden, der das Album soundtechnisch durchzieht, nicht absprechen. Durch diese Vielfältigkeit gibt es auf der anderen Seite für die geneigten Hörer:innen reichlich zu entdecken und so manch ein Song fungiert wunderbar als Wegmarkierung auf der Reise durch die vierzehn Tracks. 

Sich hier in einem gesichtslosen Brei an gleich klingenden Liedern zu verlieren, wird daher schwer. Dabei sticht immer mal wieder die Solo-Gitarre raus, die das ein oder andere fette Solo kredenzt, bei dem man merkt, das der Herr am Instrument auch ein Faible für Metal (Authorities And Delusions Of Grandeur) und Rock zu haben scheint. Doch auch hier muss man ihnen lassen, dass sich diese riffigen Ausflüge nie störend auswirken und sie immer vortrefflich in den jeweiligen Song eingebunden wurden. Allgemein lässt sich zudem sagen, dass man hier musikalisch auf einem sehr hohen Niveau unterwegs ist. 

Inhaltlich behandeln die Songs Themen, die für die Band persönlich eine Rolle spielen und zum anderen Themen, die uns wohl alle betreffen. Da wäre zum Beispiel die stete Umweltverschmutzung (Plastic Planet) oder die weltweit für Tod und Leid sorgenden Rüstungsexporte der deutschen Waffenindustrie (War goes on). Sind sie dabei eigentlich durchweg in Englisch unterwegs, zeigen sie uns am Ende mit Zeitverschwender, bei dem ich nicht weiß, ob ich es hier mit zackigem Indie-Rock oder rockigem NDW zu tun habe, noch schnell, dass sie es auch draufhaben in ihrer Muttersprache zu texten.

Eine der wenigen Veränderungen zum Vorgänger ist dabei die Labelwahl, denn man ist mittlerweile aus dem Süden von Flight 13 hoch in den Norden zu Gunner Records gewechselt. Gleich geblieben ist dabei die starke optische Aufmachung des Albums, wieder ziert ein wirklich sehr ansehnliches Cover die Platte, die nun als CD oder Vinyl in rot oder klarer Ausführung erhältlich ist.

Peter 12/2023
Hörprobe:
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Neat Mentals - Wasteland

Stil: Punkrock
VÖ: 03.11.2023, LP, Gunner Records (Link)


Tracklist:

01. Nature
02. Loneliness
03. Cross The Bridges
04. Strangers
05. Plastic Planet
06. Authorities And Delusions Of Grandeur
07. All About Horst
08. War Goes On
09. Staying Underground
10. Children Of The Sun
11. Waiting
12. My Sleeping Mind
13. Man On The Moon
14. Zeitverschwender




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