Während die Band um Brenna Red momentan noch NOFX auf ihrer Abschiedstour supportet, kommt gleichzeitig dieses Album raus. Ihr nun drittes auf Fat Wreck, mit dem sie sich mittlerweile zu einem der interessantesten Artists des Labels gemausert haben. Mit Noise, Noise, Noise, das 2021 erschien, erweiterten sie ihren Stil um Reggae- und Ska-Einflüsse und klangen somit wie ein Mix aus RANCID, THE DISTILLERS und THE CLASH. Der von mir ebenfalls besprochene Vorgänger lief damals eine Zeit lang bei mir, konnte sich allerdings nicht allzu lange halten und wurde schon bald durch Neues ersetzt. Und das, obwohl es wirklich gute Songs beinhaltet wie zum Beispiel der Titeltrack oder Gimme Action. Das war mit ihrem Debüt Keep Them Counting noch anders. Dieser begeisterte mich auf Anhieb, blieb lange in meinen Playlists und noch heute höre ich das Album immer mal wieder. Wollen wir doch mal schauen, wie es sich nun mit dem allgemein als "schwierig" angesehenen dritten Album verhält.
Für die Aufnahme der neuen Songs wurde wieder mal Cameron Webb ins Boot geholt, der auch schon mit NOFX und SUM 41 gearbeitet hat und MOTÖRHEAD-Alben aufgenommen hat. Anders als sonst glänzte dafür diesmal Fat Mike von NOFX, der bisher beim Schreiben der Songs geholfen hat, mit Abwesenheit. Der NOFX-Frontmann ist halt grade zu sehr damit beschäftigt, seine Band zu Grabe zu tragen. Negativ fällt dies aber nicht auf. Diesmal klingen die Songs sogar noch homogener und vom Sound her viel mehr ineinander verwoben. Wieder nimmt die Band Ska und Reggae mit in ihren Punk auf, diesmal verschmelzen diese allerdings mehr in die Songs. Gut zu hören bei Hide The Antagonist. Somit ist eigentlich nur Dead Horse als einziger reiner Ska/Reggae-Song auf dem Album auszumachen. Als erste Singles gab es diesmal das grungige Madness, in das ich mich direkt verliebt habe. Eine Hymne, die auch Anfang der 90er entstanden sein könnte. Zudem das erste und somit einzige Liebeslied der Band. Außerdem die Songs Berlin To Rome, in dem dem Tourleben gehuldigt wird und Rumors der auch zwischen Offbeat und Schrammelgitarre wechselt. Berlin To Rome oder das leicht mit einem Metalsolo angereicherte Vacant Eyes zeigen dabei mal wieder, mit welcher Leichtigkeit die Vier kleine Hits aus dem Arm schütteln. Sie können dabei sowohl volles Brett auf die Zwölf (Dogmatic Capatilizer) als auch halbschnell und schön poppig (Years From Now). Brennas kratziger Gesang, mit Aushängeschild der Band und in der Vergangenheit schon technisch vielseitig, wirkt auf diesem Album zudem weiter gereift.
Inhaltlich nimmt die Band weiterhin kein Blatt vor den Mund und nennt die Probleme beim Namen, ohne dabei platt und plump daher zu kommen. So soll The Others die Antwort auf den Kommentar eines misanthropischen Fans und gleichzeitig die Solidaritätsbekundung mit der LBTQIA+ Community darstellen. Es geht außerdem um Feminismus (Rumors) und bei Dogmatic Capatilizer und NRA Back 2 School reicht dann der Blick auf den Titel um, zu wissen, in welche Richtung der Wind weht.
Projekt Album Nr. 3 kann man also nur als gelungen betrachten, denn wirklich etwas wo ich groß dran rummäkeln könnte, kann ich hier beim besten Willen nicht entdecken.
Zwen () 20.09.2024 10:59 |
Schöne Rezi, nur dass wir nicht mehr wegen der Band schreiben, finde ich sehr schade... :'( Müssen wir beim 4. Album definitiv wieder machen. |