Die drei Rumkicks Yeahwong Jeong (voc, gt), Myorori (b) Wanseo Joo (dr) senden uns Liebesgrüße aus Südkorea, in Form von simplem, aber griffigem und flottem Punkrock und Pop-Punk. Nicht, dass das schon genügend bemerkenswert ist, nein, ihr Punk klingt dann auch noch immer wieder perfekt nach den RAMONES, den DONNAS, NOFX oder SCREECHING WEASEL. Das heißt, die Gitarre brät und sägt ordentlich, während die Drums das Ganze nach vorne peitschen. Das machen sie so gut, dass das österreichische Label Sbäm nun ihr zweites Album, das gerade vom Sound noch mal eine Schippe drauflegt, in Europa auf den Markt wirft.
Quietschgelb ist es und im positiven Sinne sehr einfach gehalten, das reicht vom sweeten Comic-Cover bis hin zu den Texten, die sich mal um so profane Dinge wie Geburtstage drehen, dabei dann doch tiefgründiger sind als zunächst angenommen, den Wunsch nach einem "Punkrock Boy" verbalisieren, schlicht und einfach davon handeln, nicht schlafen zu können oder Moskitos zu töten, oder sich darum drehen, dass man die Schnauze von Seoul voll hat. Sozialkritik gibt es, wie es sich für eine Punkband gehört, in "Misery" natürlich auch. Das ist alles in allem dann so energiegeladen, treibend und charmant, da stört auch ein zwischendurch inflationär eingestreutes "Oi!" oder etwas "lalala" nicht groß. Am besten gefallen sie mir dabei, wenn sie auf ihrer Muttersprache singen, aber auch die auf Englisch eingesungenen Titel brauchen sich nicht zu verstecken. Allesamt sind sie super eingängig und dazu wunderbar kurz gehalten.
Das Album gibt es als LP oder CD, die mir hier (leider) vorliegt. Allein weil einem nicht ständig Bands aus so fernen Ländern wie Südkorea über den Weg laufen, sollten hier eigentlich alle Menschen, die auf Punkrock in einem klassischen Gewand stehen, mal reinhören!