Leatherface veröffentlichen ihre zweite Live-Scheibe. Betrachte ich die Veröffentlichung der letzten Platte "The stormy petrel" immer noch mit gemischten Gefühlen, so hoffte ich, meine Lieblinge der letzten Veröffentlichung hier in angemessenem Tempo wieder zu finden. Und Tatsache; nach dem Opener "Not a day goes by" kommt mit Track vier dann auch früh mein persönlicher Hit der Briten; "Never say goodbye". Da ich mich mit den früheren Veröffentlichungen eher schwer tue, ist diese LiveScheibe jetzt schon ein Gewinn für mich. Es geht beständig weiter und so wird Hit an Hit aneinander gereiht.
Leatherface leben ja in erster Linie von der Reibeisen-Stimme von Frontmann (wie alt ist der Mann eigentlich?) Frankie Stubbs. Unfassbar fesselnd wie er durch sein gehauchtes Geröchel den Songs das gewisse Etwas verleiht.
Mit "Sour Grapes" wird kurz durchgeatmet, geht dann aber direkt mit "Nutcase" wieder ab um dann bei bei "My world's end" alle Schüttelanfälle zu unterstreichen die der Drummer wohl hat.
Wer genauer hinhört, wird sich ein Schmunzeln wohl kaum verkneifen können, bei dem was sich der Herr Schlagzeuger da zurecht trommelt. Sicherlich nicht negativ, kommt eher sympathisch chaotisch daher.
Was mir besonders gefällt, ist die Brücke die von "My world's end" über "I want the moon" zu "Broken" gezogen wird. In einem durch endlos geil!
Die ledergesichtige Melancholie und Schwere zieht sich durch alle Songs und findet dann ihren Höhepunkt in dem "interessant" dargebotenem NineInchNails Cover "Hurt" welches es als Zugabe gibt.
Das Ganze wurde übrigens in dem "Arthouse Club" in Melbourne aufgenommen, was wohl einer der kultigsten Läden Down under war. Wurde dieses Jahr dicht gemacht.
Da ich ja bekennender Livealbum-Liebhaber bin, stelle ich fest, dass die Platte es aus dem Stand in meine Top 5 Liveplatten aller Zeiten geschafft hat. Und das obwohl ich die Band bisher gar nicht so beachtenswert fand.

Anspieltipps; Track eins bis Ende!