Was reizt jemanden, sich eine Platte anzuhören? Wenn man mit der Band nicht vertraut ist wohl erstmal die Optik, sprich das Cover. So erwarte ich hier rotzigen Streetpunk, der ordentlich was wegbrettert. Doch auch nach dem dritten und vierten Duchhören regt sich bei mir nicht der Wille, auf die Straße zu gehen und irgendwas kaputt zu machen oder anderweitig den Rebell raushängen zu lassen.
Die Lala der Nürnberger ist genauso ungefährlich wie der Fußballclub aus gleichnamiger Stadt. Bei Songs wie "Power to the people" muss ich direkt an Rancid denken. Aufgrund der glasklaren Produktion, die eher die Handbremse zieht als das Gaspedal durchtritt, kommt das alles nicht so richtig in Fahrt.
Sobald die Chöre einsetzen ist der Punkrock Horizont schon ein Stück näher. Live stell ich mir das auf jeden Fall um einiges interessanter und rotziger vor, auch weil sie die Songs sicher nicht in der tragenden Midtempo-Plörre runterleiern wie hier auf dem glattgebügeltem Silberling.
Für Fans von Unseen, The Clash (For fucks sake) und Konsorten sicher gut anzuhören, ich bleib dann lieber bei den alten Rancid-Scheiben.
Ach ja; einen Pluspunkt gibt es noch für die Texte, aber die reißen das Ruder dann auch nicht mehr rum.

Anspieltipps; All that glitters is not gold, Power to the people