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Alternative Stage Tag 2: Owerstolz, Neorize, Fighting Chance, Nightfyre, ThreeTooFat, G-Fehler, Zerod, 12.09.2015 in Lünen, Pfarrer-Bremer-Platz - Bericht von Zwen

Alternative Stage Tag 2, 12.09.2015 in Lünen

Heute geht es also in die nächste Runde in Lünen. In der Nacht habe ich doch tatsächlich geträumt, dass die Alternative Stage ein Festival ist, auf welchem man zelten muss! Und es war sooo arschkalt! Wer mich kennt, weiß sowieso, dass ich echt für jeden Spaß zu haben bin und mit relativ wenigen Dingen ein Problem habe, aber wenn es etwas gibt, dass ich auf den Tod nicht leiden kann, dann ist das Kälte, und mit Kälte meine ich nicht mal eben in einen kühlen Quellfluss hüpfen, sondern richtig lange andauernde Frier-Kälte, der man mehrere Stunde oder auf Festivals ja gerne auch Tage ausgesetzt ist. Ja, das ist so etwas, was ich gar nicht abkann und was bei mir dann zu wochenlangen Rückenproblemen führen kann. Kein Spaß, sag ich euch, aber lassen wir das und widmen uns dem Festival ohne zelten. Ich klinge ja schon wie 65!
Zunächst aber mal zu Hause die Wetterlage checken. Regnet, aber ist ja auch erst 12 Uhr. Ich mache also noch ein paar Erledigungen und zerstöre dabei meine Ikea-Pfanne. Die halten aber auch nicht den kleinsten Sturz aus. Scheißzeug! Nachdem ich dann die Scherben weggesaugt habe, ist es dann auch schon 14 Uhr. Hm, verpasse ich wohl SHOCK OUT. Eigentlich schade, Dave meinte, dass diese Band einen top Auftritt hingelegt hätte. Naja, kommen ja noch ein paar Bands.
Zum Beispiel ZEROD, welche, ich sag mal leichten Metal machen. Kein Geschrei und viele cleane Parts. 
Ich bin mir auch mittlerweile bei der Genrebezeichnung "Metal" nicht so sicher, schließlich wird auch ein fröhliches Sommerlied mit Off-Beats gespielt.
Ich lass es mal so als Metal mit seeehr viel Alternative stehen. Das kommt als erste Band, die ich heute sehe ganz gut und sogar die Sonne lässt sich über Lünen blicken. Diese scheint noch mal zeigen zu wollen, was sie kann. Mir ist hier in meinem T-Shirt und der langen Hose doch tatsächlich richtig warm, aber besser als Regen. Klare Sache.
Als nächstes Spielen dann G-FEHLER. Ich bin mir noch uneinig, ob dieser Name voll geil, oder voll scheiße ist, Musik würde ich mal ganz grob als Rock bezeichnen. Ich muss anerkennen, dass sie sich zwei sehr schöne Holzkästen mit Bandnamen drauf gebastelt haben. Diese dienen eigentlich nur dazu, sich möglichst cool draufzustellen, oder zu setzen.
Hier haben sie gerade ihre Ballade gespielt, da setzt man sich natürlich hin.
Was mich bei den ganzen Early-Morning-Bands hier echt nervt, und das habe ich ja gestern schon angesprochen, sind die ganzen gezwungenen Mitmachparts. Fast alle Bands haben Dinge gesagt, wie "Jetzt alle klatschen!" oder "Das könnt ihr mitsingen.". Ich möchte sogar behaupten, dass je weniger Leute vor der Bühne standen, diese Ansagen umso mehr wurden.
Musikalischen machen G-Fehler übrigens eine Mischung aus Den Prinzen, Kraftklub und ddp, nicht so ganz meine Musik.
Nächste Band: THREETOOFAT, habe ich ja mal gesehen; da fand ich sie jedoch wirklich langweilig. Drummer Lino hat mir heute jedoch versprochen, dass die Band trotz todkrankem Sänger nur für mich alles gibt. Singen tut hier im Bild übrigens zunächst der Sänger von Meals on Wheels. Geht gut ab, muss ich sagen.
Dann muss aber auch wieder der normale ThreeTooFat-Sänger ran und zeigen, was er kann und heute kommt da echt gut was von der Bühne runter. Sicherlich, der gute Sound tut sein übriges, aber auch die Band hat sehr an sich gearbeitet und serviert einen souveränen Auftritt.
Gibt eine richtig schönen Bandbreite an Alternative/Grunge, aber auch immer mit einem schönen Arschtritt Punkrock dazwischen. Wie gesagt: Heute gefällt mir das sehr gut.
Lino meint auch später zu mir, dass die Band jetzt auch langsam eingespielt ist.
Irgendwann fängt es dann mitten im Set plötzlich an, wie aus Kübeln zu schütten. Davon lassen sich doch die wenigsten beeindrucken und auch ich habe, klug wie ich bin, an eine Regenjacke gedacht.
Viele stört das auch so überhaupt gar nicht, die beiden Herren da vorne zum Beispiel ärgern sich nur, dass niemand mit ihnen im Regen tanzen will.
Wieder andere nutzen den Regen um ein wenig vor der Bühne zu skaten und mit ein paar Tricks den Musikern die Show zu stehlen.
Naja, so wirklich abschrecken konnte dieser Regen (noch) niemanden, hörte es doch auch zum Ende des Sets wieder auf und die Sonne kam hervor.
War auf jeden Fall ein guter Auftritt. Bitte den Punkrock beibehalten, Jungs. Zu viel Grunge-Gefusel könnt ihr auch noch machen, wenn ihr tot seid.
Da die nächste Band wohl wieder Metal macht, schlendern wir etwas über die Kirmes und finden eine Antwort auf die Frage, ob es zur Alternative Stage auch eine Main Stage gibt. Nun, die gibt es hier. Die noch jungen und unverbrauchten Sänger (hier im Bild) covern gerade "Que sera". Auch geil!
Leider gibt es hier sehr wenig Bewegung sowohl vor, wie auch auf der Bühne, weshalb wir wieder zurück zur alternativen Bühne schlendern.
Hier verpassen wir dann den Anfang von NIGHFYRE. Das ist schade, die geben schließlich richtig Vollgas. Schnelle Gitarren, flotte Vocals, null Breakdowns und null Gekreisch. 
Die Musiker selbst haben auch sichtlich Spaß und lassen die Matten kreisen. Sehr authentisch, ohne Peinlichkeiten. Läuft! Freunde von Bands wie Kreator, Trivium und White Wizzard kommen hier definitiv auf ihre Kosten.
Und ich bin froh, dass es auch junge Metalbands gibt, die echt gut sind, ist dieses Genre doch eines, welchem ich musikalisch doch ziemlich viel abgewinnen kann, ich nur in letzter Zeit einfach ein paar wirklich gute (Nachwuchs-) Bands vermisse. Nightfyre gehören da aber definitiv zu.
Apropos Breakdowns; jetzt kommen FIGHTING CHANCE. Eine Band, welche Besetzungsverästelungen mit May The Force Be With You hat, leider ohne Thrash-Einfluss.
Musikstil ist dann aber grundsätzlich doch ähnlich und stellt sich heraus als Hardcore bis Metalcore. Habe ich jetzt gerade nicht so Bock drauf, aber immerhin hüpfen Bassist Malte und der mir unbekannte Sänger gut über die Bühne und schaffen es auch endlich mal unpeinlich das Publikum zum Mitmachen aufzufordern. "Eye, kommt ran!".
Wo wir gerade beim Publikum sind: Dieses nickt gerade sehr schön synchron im Takt. Das sieht wirklich sehr dämlich auf. Wie eine Gruppe Tauben, die zum ersten mal Reggae hört.
Linda und ich haben außerdem festgestellt, dass man auf die Musik wirklich großartig skanken kann. Ist also somit auch die einzige Band, zu der ich heute etwas das Tanzbein schwinge. Dafür ernte ich manchmal etwas verstörte Blicke von den Tauben.
Auch geil ist aber der Typ hier in dem Halloween-Shirt. Dieser spielt zunächst sehr ausgiebig Luftgitarre auf seinem Regenschirm, geht dann nach vorne zum Gitter, breitet seine EMP-Flagge darüber aus und baut sich somit einen Metal-Altar. Dann wird sich nieder gekniet und zur Band gebetet. Okay, so pralle finde ich die jetzt nicht, aber das muss ja jeder selbst wissen.
Mit der Dunkelheit kommt dann übrigens auch der Regen und wir gehen mal eben um die Ecke.
Hier bauen wir uns keinen Altar, aber immerhin sowas wie einen Tresen. Ja, das Motto lautet "Mitgebracht nicht nachgedacht", aber wir haben immerhin nur wenig mitgebracht und versorgen uns deswegen auch gut mit dem Bier vom Bierstand, aber so ein kleiner Ausflug um die Ecke muss halt mal drin sein. Der Hugo stand übrigens schon vorher da.
Nach der Pinkelpause und einem Bierchen zur Erfrischung stehen wir dann auch schon wieder pünktlich zu NEORIZE vor der Bühne. Mittlerweile hat es sich hier richtig schön eingeregnet. Die Plörre läuft in Strömen und ich meine nicht das Bier. Neorize sind übrigens so Metal, dass es schon zwei Intros braucht, bis sie anfangen. Danach gibt es ziemlich eintönigen Metal. Entweder das typische Palm-Mute-Gewums oder ein bisschen Tremolo-Düdelei. Gefällt mir nicht so.
Not macht hier in Lünen übrigens erfinderisch. Demnächst verraten wir euch vielleicht die zehn besten Möglichkeiten, sich vor Regen zu schützen.
Da die Band jetzt nicht so überzeugend ist und wir mittlerweile wirklich stark durchnässt sind, suchen wir Unterstand auf dem Gelände. Von weiter weg hören wir dann noch ein gar nicht mal so schlechtes Cover von "Chop Suey".
Plitsch, platsch, Wasserspaß! Willkommen im Aquapark Lünen.
Es regnet zwar immer noch wie Sau und wir sind mittlerweile klatschnass, aber ich will jetzt OWERSTOLZ sehen. Harter Name. Die Band soll auch angeblich sowas wie 'ne lokale Größe sein.
Musikalisch haben die Jungs sehr viel von Loikaemie, auch noch einiges von Ruhrschrei und leider auch ein wenig von den Böhsen Onkelz. Das hält sich aber glücklicherweise sehr in Grenzen, obwohl die Mucke an sich ja schon ein ganzes Stück prollig ist.
Trotzdem wird hier aber auch sehr viel Gas gegeben. Muss auch; mit schlechtem Spielen riskiert man nämlich jetzt, dass die Publikumsreihen, welche sich aufgrund des schlechten Wetters schon sehr gelichtet haben, sich noch mal deutlich verringern. Ich selbst weiß nicht genau, ob ich gerade vor der Bühne festfriere, oder doch mehr langsam in den nassen Parkplatzbeton laufe.
Kommen wir aber noch mal auf Owerstolz und deren Musik zu sprechen. Texte verstehe ich leider zu wenig um da was zu sagen zu können, aber hin und gibt es ein paar gut gestreute "Ohhooos!" und ein Song handelt über die Arge. Ich unterstelle an der Stelle jetzt einfach mal eine Punkattitüde oder hoffe zumindest dadrauf.
Alles in allem gefällt es mir dann doch ganz gut. Ist halt so irgendwo zwischen Mitgröhlpunk und Stadionrock, obwohl eigentlich ist das mehr Straße als Stadion. 
Danach spielen dann mit Slup der eigentliche Grund meiner Anwesenheit. Da ich jedoch komplett durch bin und friere, haue ich jetzt ab. Außerdem sehe ich diese Band ja Donnerstag. Sonst würde ich dann wahrscheinlich mit Lungenentzündung im Bett liegen. Im Zug ziehe ich dann meine völlig durchnässte Regenjacke und meinen darunter völlig durchnässten Pulli aus. Die letzten paar Hundert Meter zu meiner Haustür renne ich, wie ein Bekloppter in einem komplett nassen T-Shirt durch meine Straßen. Als ich dann zu Hause bin, habe ich dann den Beweis, für das was ich schon lange ahnte: Auch meine Unterwäsche ist einfach mal komplett nass und nein, eingeschifft habe ich mich nicht! Also, ab ins warme Bett. Winter is coming (WIE ICH IHN HASSE!).


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