30 Fingers , 28.10.2016 in Schwerte

Zwen: Zurück aus Norwegen und schon ist Kunterbunt-Geburtstag. Dieser hatte auch mal ein geiles Line Up. Das war aber bevor nahezu jede Band abgesprungen ist. Blöd aber auch. Nun spielen halt nur noch Bands, die eigentlich gar keiner kennt. Ich tippe deswegen auch auf eine Flaute, was Besucherzahlen angeht und ich sollte Recht behalten. Naja, wat soll's? Das Bier entscheidet. Außerdem haben ich mal wieder jemanden in den Bierschinkensumpf gezogen. Hallo killerhippie!

killerhippie: Mit um die zehn Gästen war es dann ein doch eher ruhiger Start in das Kunterbunt-Geburtstags-Wochenende. Der geplante Total-Absturz wird sich dann wohl auf Samstag und Montag verschieben. Egal! Denn schlecht war der Abend trotzdem nicht.
Zwen: Hier ein Bild, wie Klute angestrengt versucht mehr Gäste auf die Besucherliste zu starren. Klappt nicht.

killerhippie: Den Anfang vor pisseligen 5 Menschen Publikum machten dann WE ARE H aus Leverkusen (Warumauchimmermandawohnt). Die drei hatten jedenfalls Spaß aufer Bühne!
Zwen: Altah! Was war das denn für eine dämliche Kacke? Drei Studentenhipster, die eine wirre Mischung aus Metalcore, Alternative und Indie machen?!

killerhippie: Weder das fehlende Publikum noch die andauernden Wackelkontakte an der Künstlerisch-orgiastisch anmutenden und aus grob geschätzt hundert Pedalen bestehenden Verzerrer-Skulptur konnten die drei Jungs in ihrem Schaffen ernsthaft beeinträchtigen. Künstlerisch war auch das, was die da so an ihren Instrumenten fabrizierten. Bisschen Indie, ziemlich progressiv, verzerrt in alle Richtungen und Sphären, ruhiges Gedudel, dann wieder brachial ausrasten und rumschreien, bisschen Hardcore, bisschen Crossover. Für ein Line-Up nur mit Bass, Gitarre und Drums ziemlich klanggewaltig.
Zwen: Das war bisher der drittschlechteste Liveauftritt den meine gebeutelten Nerven dieses Jahr ertragen mussten! Und dann machen die noch zu diesem Metalcore-Geplärre endlose und hallende Instrumentalparts zum Einschlafen!

killerhippie: Wobei mir die Instrumentalstücke am besten gefallen haben. Dazu waren die unfreiwilligen Slapstickeinlagen mit Technik-Problemen, umgeworfenem Mikro-Ständer und verlorenem Mikrofon herrlich absurd. Gute Musik und ein bisschen lustig –quasi ein Feuerwerk der Unterhaltung.
Zwen: Naja, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Ich fand's jedenfalls grausam und warum man 3000 Effektgeräte braucht, wenn das Kabel dann eh einen Wackelkontakt hat, erschließt sich mir auch nicht. Meine Kamera fand es übrigens so beschissen, dass sie sich nach diesem Foto selbst zerstörte und sich das Objektiv nun wieder ein- noch ausfahren lässt.

killerhippie: Als nächstes dann "30 Fingers". Ganz schön alt, die Herren mit den 30 Fingern. Hört man aber überhaupt nicht. Vor etwas mehr Publikum und mit verdammter Energie wird melodischer Punkrock gespielt. Sauber, schnell, mit Rock'n'Roll-Einflüssen, sehr tanzbar. Die superkratzige Stimme des Sängers stört etwas, weil die nicht so wirklich zum Rest der Musik passt.Trotzdem solider Auftritt.
Zwen: Die gefallen mir dann auch. Richtig schöner Punk'n'Roll inklusive Schmierfrisuren. Angenehmer Gesang und gute Gitarrenchords. Manchmal wird sogar ein Offbeat eingestreut.

Zwen: Hat mir gut gefallen, deswegen gucke ich mir LAF heute auch nicht mehr an und fahre lieber irgendwann um Viertel eins mit guten Erinnerungen an die 30 FINGERS nach Hause. killerhippie hat es ja schon eine 3/4 Stunde zuvor vorgemacht. Außerdem geht es hier ja morgen schon weiter mit den VADERS, DIARRHEA SUICIDE, GIN CATATONIC und einem Special Act.

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