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Kapot, XschmutzigermenschX, 11.11.2017 in Dortmund, Black Pigeon - Bericht von der Redaktion

Kapot, 11.11.2017 in Dortmund

Peter: Heute gibt es Punk im Buchladen, im anarchistischen Buchladen um genau zu sein. Wenn man das "anarchistisch" nun weglässt, ist dies auf jeden Fall eine eher exotische Lokalität für ein Konzert. Wobei sich das Black Pigeon außerdem als Kulturzentrum versteht. Ist für mich hier und heute der erste Besuch des Ladens. Obwohl er nicht unweit von meinem Zuhause liegt, hat es mich bisher weder zum "einkaufen" (neben Büchern gibt es noch zahlreiche andere Produkte wie T-Shirts, vegane Produkte, Kaffee etc.) noch auf eine der zahlreichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel den regelmäßig stattfindenen Voträgen und Konzerten, hierher verschlagen. Neben dem Laden gibt es praktischerweise einen kleinen Kiosk, in dem man sich mit alkoholischen Getränken ausstatten kann, die gibt es im Black Pigeon nämlich nicht zu kaufen. Leider haben LOSER YOUTH bereits im Vorfeld abgesagt, oder wie KAPOT vermelden: "wurden ausgeladen, weil die stinken". Hierdurch wurde der sehr frühe Beginn nach hinten verschoben, auf immer noch frühe 19:30 Uhr. Wie immer unpünktlich schlagen wir gegen 20 Uhr am Buchladen auf. Wenige Minuten später kann es auch schon los gehen.
Fö: Ich fall einfach immer wieder drauf rein. Wenn irgendwo "die erste Band pünktlich (!) um 19:00" angekündigt wird, bin ich so leichtgläubig und nehme das für bare Münze, obwohl alleine schon die Regeln der Mathematik dagegen sprechen, dass drei Bands mit je geschätzt 20 Minuten Set niemals 3 Stunden brauchen, um bis 22 Uhr mit der Livemusik durch zu sein. Als dann durchklickert, dass LOSER YOUTH nicht dabei sind, bin ich immer noch naiv genug, der Verschiebung auf "Erste Band 19:30" zu glauben, dementsprechend zeitig sind wir dann auch da. Ich weiß, an Zeiten halten ist keine Anarchie und so, aber wenn, gesetzt den Fall, ich weiß ist unwahrscheinlich, es tatsächlich mal vorkommen sollte, dass ein Konzert WIRKLICH zum angegebenen Zeitpunkt starten muss, dann schlägt meine große Stunde, dann bin ich nämlich vermutlich der einzige, der die erste Band noch zu sehen bekommt. Darauf arbeite ich hin. Aber heute ist noch genug Zeit, um die Bestände des Kiosks und des Black Pigeon zu studieren. Nachdem ich 5 Bücher durch hab, geht es dann auch schon los.
Peter: Gestartet wird mit xschmutzigermenschx. Dachten erst, dass unser aller Freund RITZKEN ein Solo-Set spielt, oder dass es sich zumindest um eine RITZKEN Tribute-Band handelt, ist er doch beileibe der schmutzigste Mensch den es weit und breit gibt. Aber weit gefehlt, es handelt sich, wie auch bei KAPOT und LOSER YOUTH, um eine Hamburger Fast-Core Band. Nun denn, dann nehmen wir halt damit Vorlieb.
Peter: Bei xschmutzigermenschx vermisse ich leider jegliche Eingängigkeit die es aber, so wie ich es brauche, in diesem Genre wohl auch nicht gibt. Mir ist das definitiv zu viel Gekeife und Geschredder. Irgendwie wirkt das alles auf mich zudem noch sehr wenig auf einander eingespielt und wüst. So sollte Hardcore-Punk / Powerviolence ja eigentlich auch sein, dennoch werde ich hiermit überhaupt nicht warm. So bleibt es am Ende meinerseits bei einem kurzen Anstands-Klatschen.
Peter: Wer aber Bock auf so einen Sound hat und auf kompromissloses Gebretter und Geschrei steht, kann sich ja mal das neue Tape von xschmutzigermenschx zulegen, das auf den Namen Die Deutschen sind keine Menschen hört.
Fö: Ich finde den Namen ja ganz schön und den Titel vom Tape auch und bin lediglich mit diesen Eindrücken, ohne vorab reinzuhören, heute hier aufgetaucht. Und ja, ich stimme Peter zu, mir ist das auch einfach zu viel Gebretter.
Fö: Wobei der instrumentelle Anteil mich gar nicht mal so stört, da wird schön kompromisslos runtergeholzt, hier und da kristallisieren sich auch mal ganz nette Tönchen und Melodien raus, die aber meist eh dadurch unter gehen, dass die Lieder so kurz sind. Aber der Gesang, dieses massive Geschrei, das ist für mich das andere Extrem von seichtem Radiopop, nämlich unhörbar. Ohne jetzt die beiden Extreme gleichsetzen zu wollen, sowas macht man nämlich nicht.
Peter: KAPOT laufen mir da schon besser rein, mit ihrem klassischen 80er Ami-HC/Punk. Am besten gefallen mir die zum Teil leicht ausufernden Gitarren-Parts, die manchen Songs einen rockigen Touch verleihen.
Fö: Ohne Scheiß, das mit dem "rockig" ging mir auch durch den Kopf! Natürlich in absolut positiver Hinsicht. Hatte ich gar nicht mehr so eingängig in Erinnerung. Wer mal reinhören will, darf das übrigens hier.
Peter: Der Sänger von KAPOT gibt, wie schon beim letzten Mal im FZW, ordentlich Gas und ist zum Schluss des Sets auch stimmlich ganz schön runter.
Fö: Hier störe ich mich auch wieder am Meisten am Gesang, von Platte kommt der besser rüber. Trotzdem schön mitreißendes Set, die Lieder sind halt doch irgendwie ziemlich gut. Zwar nicht Pogo-Ausrast-Bierspuck-gut, aber zumindest dafür-hab-ich-gerne-das-Haus-verlassen-gut.
Fö: Das Black Pigeon ist auch ganz gut gefüllt, wobei der Respektshalbkreis stilsicher gewahrt wird. Quasi Klassenseparation, richtig so! Außer wenn jemand zum Klo will, dann muss man nämlich an der Band vorbei und durchbricht somit die starre Zweiklassengesellschaft. Zum Klo gehen ist quasi auch Anarchie.
Peter: Kurz nach dem Ende des Konzertes (21:50 Uhr) kommt auch schon die Polizei, um zunächst zu erfragen wer denn hier das Sagen hat (großes Geschmunzel) und dann zu verkünden, dass nun Rücksicht auf die Anwohner genommen werden soll und Ruhe auf der Straße zu herrschen hat. Da meine Füße mittlerweile auch zu einem schmerzenden Eisklotz mutiert sind, komme ich der Bitte sogar ziemlich zügig nach und mache mich alsbald auf den Weg nach Hause.

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