Converge, 14.08.2023 in Dortmund

Das JunkYard im Dortmunder Norden hat sich in den letzten Monaten zu einer ziemlich soliden Location für gute Musik gemausert. Mehrtägige Festivals, Konzerte in der Woche, alles am Start. Dabei auch immer wieder die ein oder andere Kapelle, die mensch noch nicht jede Nase lang drölf mal gesehen hat.In den nächsten 5 (!) Tagen spielen Converge, Heaven Shall burn und Dritte Wahl hier. Sic! Aber heute ist ja erst Montag und Converge haben ein wirklich fettes Paket als Line-up geschnürt. Jede Menge Krach für einen relativ schmalen Taler! Stark!

Bei vier Bands gibt es natürlich einen straffen Zeitplan, so dass wir von FRONTIERER nur knapp zwei Songs erleben dürfen.

Der kurze Eindruck wirkt recht hektisch, mit der ein oder anderen Frickelei in den Songs. Für ein fundiertes Urteil bemühen Sie bitte die Streaming-Plattform ihres Vertrauens.

Nach kurzer Pause geht es weiter mit FROZEN SOUL. Klassischer Death Metal, der für eine dezente Kopfnicker-Euphorie im sehr gut gefüllten Laden sorgt.

Die Texaner haben echt gute, weil melodische Gitarrenriffs im Gepäck und für die Statistik auch das einzige nicht männliche Bandmitglied heute auf die Bühne gestellt.

Aufgrund der eher mittleren Geschwindigkeit kommen mir immer wieder die großartigen Bolt Thrower als Vergleich in den Sinn. Vielleicht auch ein Grund, warum ich den Auftritt ziemlich knorke finde.

Meine BegleiterInnen hingegen bemängeln nach dem Konzert die fehlende Abwechslung in den Songs. Diesem Kritikpunkt kann ich mich nicht anschließen. Gefällt sehr gut!

Aber das Konzert heute hat ja einen guten Klimax, so dass der Montag nicht langweilig wird. Mit GATECREEPER die nächste mehr als hervorragende Death-Metal-Kapelle.

Wieder Amis, wobei man auch einen ganz gehörigen Schweden-Einschlag raushört (die schnelleren Songs erinnern sehr an At the Gates)

Wenn es mal nicht ganz so wild ist, kommt die Stimme von Herrn Mason auch dem lieblichen Organ von Orbituary recht nah. Was ein geiles Brett dieses Konzert <3

Schnell noch die restlichen 20 Minuten abfeiern, bevor dem Metal für heute Abend erstmal Ade gesagt wird. CONVERGE kommen ja schließlich noch...

Laden ist mittlerweile komplett voll (nochmal zur Erinnerung, es ist Montag!). Könnten halbvolle Konzerte vielleicht doch manchmal eine Frage der Qualität der Bands sein?

Das Beste am Schluss. CONVERGE bitten zum totalen Abriss. Ich meine "A single Tear" wurde gleich zu Beginn ins Rennen geworfen. Absoluter Wahnsinn. Es bildet sich ein amtlicher Moshpit vor der Bühne und Jacob Bannon muss das ein oder andere Mal arg um das Mic kämpfen.

Das schreibe ich wahrscheinlich bei jedem Konzert der Männer aus Boston, aber mir wird es immer ein Rätsel sein, wie mensch ein derartiges, extremes und zeitgleich anspruchsvolles Instrumentengefrickel so lässig runter spielen kann. Kurt Ballou sieht beim Bedienen seiner Gitarre aus, als könnte er nebenbei noch eben sein Hemd bügeln. Was ein geiler Typ!

Die Stunde vergeht wie im berühmten Flug und als dann gen Ende noch der leider für viel zu viele Situtationen 2023 passende Klassiker "All we love, we leave behind" feil geboten wird,bekomme ich beim Schlagzeug-Intro eine dezente Gänsepelle. Was ein großartiger Song, welch überragendes Konzert! Zurück ins wahre Leben und schöne, gute Nacht!

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