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The Pill, Family Man, The Hippriests, 21.05.2024 in Berlin, Cassiopeia - Bericht von verSemmelt

The Pill, 21.05.2024 in Berlin

Heute: Garage Punk, Postpunk und eine neue Hypeband wo HC-Punk dahintersteht. Was soll schon schiefgehen? Brudi eingesackt. Eine Fläche zum Schlafen irgendwo in Prenzlberg klargemacht und rein in die Bahn. 
Ich schau mir so die missratenen Bilder an und sehe hier rechts im Bild ein in Österreich verbotenes Handsymbol. Verdächtig sah ansonsten keiner aus. Aber bissl Übung sei empfohlen bei der Pommesgabel. Im Cassio geht´s exakt 20 Uhr los und beginnen tun leider nicht The Hip Priests aus Nottingham, sondern THE HIPPRIESTS aus Berlin. Warum leider? Es stand Garage Punk dahinter, aber es kam nur olle Garage. Aber ich hab auch so noch wild was zusammengestümpert:
1. Eventuell waren oder sind die zu dritt? 
2. Band existiert seit 1985 und scheint hier keinen zu interessieren. Jedenfalls kommen so Einheimische absichtlich später oder lungern die ganze Zeit im Garten rum.
3. Band existiert seit 1985 und ich kenne die selbst auch nicht.
4. Letzter Output war 1999 mit dem Namen "Happy Assfuck".
5. Wirre Witze aus der Boomer-Hölle. Der "Sisters of Mercy"-Zusammenhang entzog sich mir komplett. Aber schön dass er scheinbar Henry Rollins seine Nippel geleckt hat... Jedenfalls waren die Jokes nicht ganz on point. Schade. Hätte vieles rausreißen können.
6. Hutbürger
7. Bandleader kann weder singen noch spielen - eigentlich geschenkt - aber ich denke, dass er denkt, dass er es kann.
8. "Fuck Yeah"
9. Ich ärgere mich 18 Minuten auf Besserung gehofft zu haben. Dann geh ich verwirrt nach draußen. 
10. Zum Selbstausfüllen:  _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
11. Die richtige Antwort auf Frage 10 lautet übrigens Berlin.

Fazit: Hab schon schlimmeres gesehen. Denke aber, dass so etwas in einer Kneipe oder bei beknackten Bikern besser aufgehoben wäre. Dabei war Potential geboten. Etwa das Publikum beleidigen, dazu gleichzeitig etwas Selbstironie zeigen und eine Prise einfaches Geschrammel reinschreddern und ihr bekommt mich auch im neuen Jahrtausend. Ansonsten hört The Hip Priests! Alles andere wäre ein Misclick.
FAMILY MAN aus Montreal (Kanada) geht in eine ganz andere Richtung. Ganz viel Bewegung, die Gesichtsmuskulatur bei den Bandmitgliedern wird auf erfreuliche Weise überstrapaziert, wobei jeder in der Band eine komplett andere Aura ausstrahlt. Und dann drückt dieser Bass voll rein, dass die Buchse flattert... Ich hoffe insgeheim nur, dass die sich nicht nach diesem schwachen Werk aus dem Jahr 1984 benannt haben. Wie beschreibt man das Ganze? Es ist zumindest nicht die Band welche hier auf der Seite mal beim Frost Punx Picnik Anno 2010 beschrieben wurden. Rockiger moderner Alternative Punkrock mit ganz vielen Spielereien insbesondere an den Gitarren wird geboten. Mir kamen direkt Kapellen wie Idles und Fucked Up in den Sinn.
Man steht da gebannt davor und findet einfach vieles geil. Live absolut empfehlenswert und die stehlen für mich hier locker heut Abend die Show. Allein für die hat der Ausflug gelohnt. Anschließend gibt´s eine sinnvolle Verbesserung an dem Laden. Man musste nicht mehr über diese Stahltreppe durch ein Menschenspalier poltern, weil dankenswerterweise bei einer kleinen Brise ein Ast darüber einknickte. Bitte beibehalten.
7 Minuten und 11 Sekunden (angehört) sowie 3 Stunden und 2 Minuten verbleibend steht aktuell beim "UDKP"#153-Podcast mit der Protagonistin der Band THE PILL. Scheinbar hatte ich damals in kürzester Zeit genug gehört... Live macht eh mehr Sinn und es wurde dann doch richtig voll vor der Bühne. Ein paar junge Grrrls drängen sich nach vorn, allerdings hatten schon ein paar relativ schmierige mit Handy bewaffnete männlich gelesene Menschen Generation Boomer komplett den Bühnenrand in Beschlag genommen. Ich hoffe einfach denen gefällt die Musik. (?) Boah. Ich bin verwirrt. Das wirkt so ausladend irgendwie, vielleicht sogar etwas eklig. Aber solang sich keiner stört...
Joa. Der Beginn ist etwas zähflüssig mit recht monotonem Gesang und wird dann immer facettenreicher. Stark find ich die Ausbrüche innerhalb von Songs oder wie bei "Generation Whore" (?), der mit "jetzt kommt die Hure" angekündigt wurde, um dann eine gute Minute durchzudrehen. Das war auch der Moment als das doch recht steife Dienstagspublikum doch mal einen Pogo startet. Publikum war ohnehin eine wilde Mixtur von jung bis alt, aber interessant anzuglotzen irgendwie. Ich find THE PILL ansonsten okay. Nicht mehr, nicht weniger. Als letzte Zugabe wird noch etwas Neues mit cleanem Gesang gespielt, der zeigt dass da wohl noch mehr schlummert. Insgesamt solider Grunge mit Hardcorepunksprenklern garniert. Auf jeden Fall haben sie gut das Social Media Game gewonnen, würde ich sagen. Vinyl ist auf Sound Of Subterrania auch bezahlbar. Ein Blickfang dabei die Sonderedition mit Voodoo(?)-Puppe der Sängerin.
Der neue Song "Bale Of Hay" ist übrigens der absolute Knaller. Die Band sollte man im Auge behalten. Zwinkersmiley. Daher schaue ich mir The Pill auch noch gern ein zweites Mal an. (*Ich glaube dieser Joke ist etwas schwierig zu verstehen, also: es gibt eine gleichnamige Band aus GB, die sich iwo 2019 gegründet haben, aber eben erst im April mal einen ersten Song rausgekleistert haben.)

22:13 Uhr ist schon Sense, Was nun?
Über Brücken geht's noch zum DIY-Konzert. Im Koma F ist bei einer MetalBand namens BELLIGERENCE beim ersten Song mehr Pogo als bei den drei Bands zuvor im Cassio. Sound war irgendwie auch besser. Gute Entscheidung da nochmal hinzugehen. Leider sind dort die Umbaupausen soweit gestreckt, dass ich bei den 0:55 Uhr beginnenden NECROMANCER langsam innerlich wegpenne. Vielleicht haute aber auch der Schimmel langsam rein. Gute Nacht.

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Thruntilldeath
(Thruntilldeath)
28.05.2024 10:19
7. Bandleader kann weder singen noch spielen - eigentlich geschenkt - aber ich denke, dass er denkt, dass er es kann.

Wunderschön formuliert.

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