Die Bauern, Lilly Van Jansen, Migam, 16.11.2024 in Gescher, Zur Kanne - Bericht von matsch
Die Bauern, 16.11.2024 in Gescher
Präsentiert wird das Ganze vom noch nicht so alten Rock im Venn e.V., die neben ein paar anderen Gruppen endlich wieder Konzerte zwischen die Maisfelder bringen. Der Eintrittspreis ist sehr portemonnaiefreundlich und weil die Wege in Gescher kurz sind, bin ich in Begleitung eines alten Freundes pünktlich um sieben da.
LILLY VAN JANSEN eröffnet den Abend mit einer schön dunklen Stimme. Einiges kommt bekannt vor. Meine Begleitung erkennt PEARL JAM. Ein paar Songs später ist das Cover entweder von RADIOHEAD oder R.E.M. Dann erkenne ich noch KINGS OF LEON. Dazwischen ein paar eigene.
Das Publikum ist gesprächig. Je nach dem wo man steht bekommt man mehr oder weniger von LILLY VAN JANSEN und ihrer Gitarre zu hören. Die Kanne ist aber bereits gepackt voll. Rechts die Theke, links von hinten nach vorne Merch, Biertische und Bühne.
Das Publikum ist gesprächig. Je nach dem wo man steht bekommt man mehr oder weniger von LILLY VAN JANSEN und ihrer Gitarre zu hören. Die Kanne ist aber bereits gepackt voll. Rechts die Theke, links von hinten nach vorne Merch, Biertische und Bühne.
Der Weg zum Klo geht an der Theke vorbei, sodass man eigentlich überall im Weg steht. Ein Besuch der Pissoirs lohnt sich aber auch aus politischen Gründen: Wo kann man sonst zielsicher auf Putin pissen?
Getränke fließen, Menschen schieben, LILLY VAN JANSEN covert noch ein Lied und spielt noch ein eigenes. Der Mann am Merch versucht mir währenddessen, ein T-Shirt vom vergangenen Rock im Venn aufzuquatschen. Ich lehne dankend ab. Kurze Zeit später erwischt er mich in einem schwachen Moment bei einem Blick auf die in einem blinkenden Koffer dargebotenen CDs. Ehe ich mich versehe, habe ich alles aus dem Koffer und besagtes T-Shirt noch vor Ende des ersten Sets in der Hand.
LILLY VAN JANSEN verabschiedet sich schließlich und der Merchmann schenkt mir noch einen Flaschenöffner mit Vereinsdesign.
LILLY VAN JANSEN verabschiedet sich schließlich und der Merchmann schenkt mir noch einen Flaschenöffner mit Vereinsdesign.
Das bereits aufgebaute Drumset (aus Platzgründen die E-Variante, lasse ich mir sagen) kommt bei MIGAM in die Steckdose. MIGAM spielen irgendwie Rock. Der Sänger trägt ein LIMP BIZKIT-Shirt, sie covern PLACEBO und später noch „Bro Hym“. Das braucht ein paar Anläufe, sodass ich mal frische Luft schnappe und im Verlauf von draußen noch „Killing in the name“ vernehme. Einige eigene sind aber auch im Set.
E-Drums kicken live irgendwie anders. Insgesamt sind MIGAM etwas soft im Sound, was sie aber glaube ich gar nicht sein wollen. Ein paar schütteln vorne die Haare und es wird auch ein bisschen geschubst. Letzteres ergibt sich aber wie gesagt auch organisch durch die Architektur. Das Publikum ist gesprächig und applaudiert zwischen den Songs.
Zweimal denke ich von draußen, dass DIE BAUERN schon angefangen haben und an mir soll es diesmal nicht wieder liegen, aber MIGAM scheinen noch ein paar Zugabenblöcke für das Publikum vorbereitet zu haben.
Dann fangen DIE BAUERN gegen zehn Uhr an und ich bin alt genug, um mich noch auf den Straßen aufzuhalten. Da fällt mir ein, dass ich die doch schon mal eine Stadt weiter im Keller der Fabrik gesehen habe. Nur habe ich da selbst vorher gespielt. Heute also Premiere als Publikum und sogar extra angereistes.
Dann fangen DIE BAUERN gegen zehn Uhr an und ich bin alt genug, um mich noch auf den Straßen aufzuhalten. Da fällt mir ein, dass ich die doch schon mal eine Stadt weiter im Keller der Fabrik gesehen habe. Nur habe ich da selbst vorher gespielt. Heute also Premiere als Publikum und sogar extra angereistes.
In der Hoffnung auf was Kurioses begebe ich mich von außen wieder in die Lokalität. Die ist allerdings immer noch so voll, dass ich den ersten Songs zunächst in der Tür stehend lausche. Auch hier E-Drums, aber etwas durchsetzungsfreudiger im Mix. „Trommelbauer Heiner“ (Zitat) klopft stabil den Takt der neuen Lieder. Bei „Ich hab heute voll Bock“ hat der Basser ein Huhn auf dem Kopf und gackert das „Bock, Bock“ im Refrain. Find ich lustig.
Ein Hit des Abends scheint „Ho'ma Bier“ zu sein. Der wird ausführlich mitgesungen, -genickt und am Ende noch ein- bis zweimal wiederholt werden. Das Publikum lässt sich bereitwillig zur Polonaise anstiften. Die geht allerdings nicht nach Blankenese, sondern im Kreis auf der Stelle. Eigentlich fassen sich alle nur an die Schultern und schieben sich vor und zurück. Nach der Hühnernummer lehnt sich der Bassist auch gerne mal während des Spielens entspannt an die Wand. Die bald 30 Jahre Bandbestehen scheinen sich im Rücken bemerkbar zu machen. Aber wer im Glashaus sitzt...
Auch die Bauern covern heute. BRITNEYS „Baby One More Time“ und ein Medley mit einem bunten Strauß Coversongs wird vom Publikum abgefeiert. Ich habe mich vor allem auf die alten Songs gefreut, da ich mit den neuen noch nicht ganz warm geworden bin, aber sie spielen leider nur einen alten. Der ist dafür aber auch von 1996. „Hüpfen, hüpfen“-Shantys werden vom Publikum gerne umgesetzt. Noch lieber aber die Polonaise, in deren zweiten Umsetzung ich mich wider Willen wiederfinde.
Kurz hinter Wuppertal stolpere ich über die Bühne und kann den BAUERN für die letzten Songs noch ganz nah sein. Mit der Wiederholung von den ersten beiden Songs schließt sich ein Kreis und die Wirte der Kanne freuen sich bestimmt über die Aufforderung, nochmal Bier zu holen. „Lalalalala.“
Am Ende trage ich übrigens noch ein weiteres T-Shirt nach Hause (sehr fürsorgend von den Vereinsmenschen). Second Bandshirt, habt ihr Interesse?
Am Ende trage ich übrigens noch ein weiteres T-Shirt nach Hause (sehr fürsorgend von den Vereinsmenschen). Second Bandshirt, habt ihr Interesse?