Hexis, Kurschatten, Moloch + E.H.E., 24.03.2025 in Mülheim, AZ Mülheim - Bericht von der Redaktion
Hexis, 24.03.2025 in Mülheim
Auch wenn der Montag jetzt nicht der entspannteste Konzerttag ist, fahren Kiki und ich dennoch gut gelaunt Richtung Mülheim (Ruhr)! Ich kann kaum glauben, dass Hexis dort später spielen werden und bin ziemlich gehyped!
Juhu, Montage sind ja meine liebsten Konzerttage, daher bin ich aus Prinzip schon sehr vorfreudig. Dass es dann auch noch Hexis sind, die auf ihrer Europatour Halt in Mülheim machen und mir meinen Wochenstart versüßen, ist natürlich aus multifaktoriellen Gründen ein absolutes Träumchen. Schade jedoch, dass Tristis abgesagen mussten - bislang hatte ich noch keine Gelegenheit sie zu sehen. Das angekündigte Alternativprogramm von noisig über wavig zu black metalig klingt dafür nach einer logischen und harmonischen Chronologie. Hab Bock! Hexis, die nonstop tourende PostBlackSludgeHardcore-Abrisssbirne aus Dänemark, kommt ins AZ Mülheim. Hurra! Im Vorprogramm ist das aktuell heißeste Ding in puncto Ruhrpott-Hipster-BM,
Moloch + E.H.E., ein vierköpfiges Harshnoise-/Visuals-Projekt aus Duisburg/Mülheim. Also mehr so Kunst.
Kunstlehrerin in der 10. Klasse: „Was meinst Du denn dazu?“
Ich: „Ja halt so Kapitalismuskritik und die Vergänglichkeit des Seins…“
Kunstlehrerin: „Willst Du mich verarschen?“
Ich: „Ich dachte Sie verarschen mich, in dem Sie mir so einen Quatsch zeigen…“
Ist es Kunst? Ja! Ist sie handwerklich schlecht gemacht? Ja!
ARSCH! Dat gibt Duisburgverbot !!1! Statt Tristis gibt's im Vorprogramm gleich zwei Acts. Den Anfang machen
Kunstlehrerin in der 10. Klasse: „Was meinst Du denn dazu?“
Ich: „Ja halt so Kapitalismuskritik und die Vergänglichkeit des Seins…“
Kunstlehrerin: „Willst Du mich verarschen?“
Ich: „Ich dachte Sie verarschen mich, in dem Sie mir so einen Quatsch zeigen…“
Ist es Kunst? Ja! Ist sie handwerklich schlecht gemacht? Ja!
ARSCH! Dat gibt Duisburgverbot !!1! Statt Tristis gibt's im Vorprogramm gleich zwei Acts. Den Anfang machen
Aber kein Punk(R), denn die Live-Anordnung lässt keinen deutschen Punkkonzert-Bühnenvorraum-Halbkreis zu..
Uninspirierte Bilder und lautes Rauschen! Wer das mal in supergut sehen und hören will, der schaue Koyaanisqatsi mit Philip Glass!
Also ich finds toll. Mich umarmt sofort eine dröhnende und rauschende Klangkulisse. Welcher Sound an welchem Tisch und von welcher Person erzeugt wird, ist aus der Distanz nur schwer zu erahnen. So richtig lange treibt mich diese Frage aber auch nicht um, da mich die projizierten Visuals tranceartig in ihren Bann ziehen. Einfach nur dort zu sein und von Bild und Klang umrauscht werden ist anscheinend genau die Art der Entspannung, die mein Körper gebraucht hat. Ich glaube mein Gehirn hat sich dabei zwischenzeitlich komplett abgeschaltet und evtl. habe ich auch ein bisschen gesabbert. ...und dann läuft auf Sascha sein Instrument auch noch Windows. Wat geht mit DIY?!
Im Ernst: Moloch + E.H.E. hauen uns eine halbe Stunde dröhnigen Drone und eine verstört/verstörend-urbane Video-Installation um Ohren und Augen. Kann man sich zur Horizonterweiterung ruhig mal geben, und hätte für meinen Geschmack auch noch etwas lauter sein können.
Lustig, dass für die Performance da tatsächlich jemand live irgendeinen Regler bedienen muss. Allerdings ist diese Form der Kunst so erfolgreich, dass wir vor Ort, im Auto und sogar jetzt beim Schreiben darüber diskutieren. Ihr habt euer Ziel erreicht und gewonnen!
Dass sich das Set nun zum Ende neigt wird dadurch eingeläutet, dass alle Protagonist*innen an den vier Tisch den Augenkontakt zueinander aufnehmen und nach und nach ihre Regler hinunter drehen. Dadurch treten nochmal einzelne Soundelemente aus dem dichten Klangteppich hervor, bevor langsam Stille einkehrt. Kein Bierschinken-Bericht ohne Schlagzeugerfoto (fünfter Apparillo von links auf Tisch drei)
Kurschatten aus Dortmund, angekündigt als Post-Punk, Wave und Pop. Ich erwarte nicht viel, weil mir diese Musikrichtung in letzter Zeit doch arg gehyped wird und entsprechend viele neue, durchschnittliche Bands anzieht.
Ich kannte sie vorher nur vom Namen her und hatte keine Erwartung bzw. keine Vorstellung von dem was die machen.
Oh, dann macht euch mal auf was gefasst! Kurschatten habe ich schon so manches Mal live gesehen und ich freue mich über jedes weitere. Als zweite Ersatz-Vorband folgen
Ich kannte sie vorher nur vom Namen her und hatte keine Erwartung bzw. keine Vorstellung von dem was die machen.
Oh, dann macht euch mal auf was gefasst! Kurschatten habe ich schon so manches Mal live gesehen und ich freue mich über jedes weitere. Als zweite Ersatz-Vorband folgen
Ich finde die auch richtig gut. Fjørt trifft auf Molchat Doma.
Die Präzision von Tobi an den Drums haut mich auch mal wieder um. An so manchen Stellen ist die Ähnlichkeit zu einem Drumcomputer wirklich enorm. Quasi eine Menschmaschine - ich hoffe das liest sich als das Kompliment, welches es sein soll. Aber Pustekuchen! Die Band spielt diesen Sound mit reichlich Energie und Druck (vor allem der Schlagzeuger ist der Hammer!), hat außerdem großartig ausgefeilte Songs, ich bin hin und weg!
auf dem BS-Chef sein Label veröffentlicht, wie ich im Nachhinein erfahre). Keine Ahnung, wie sie es in der ganzen Zeit geschafft haben, unter meinem Radar zu bleiben. Bildungslücke geschlossen: Die sind richtig gut!
Ich bin auch froh, dass ich endlich weiß, wer und was sich hinter dem großartigen Bandnamen verbirgt. Damit sind sie schon seit 2018 am Start (und haben in der Zeit sogar
Ich bin auch froh, dass ich endlich weiß, wer und was sich hinter dem großartigen Bandnamen verbirgt. Damit sind sie schon seit 2018 am Start (und haben in der Zeit sogar
Ich mag besonders den Kontrast zwischen den beiden Gesängen. Auf der einen Seite der tiefe, hallige Gesang von Phillip und auf der anderen die kratzig, punkigen Vocals von Ben, die sich abwechseln und überlagern. Zwei Gesangsstimmen sind auch ein großes Plus.
Martin hört "eine Mischung aus Editors und Adam Angst" heraus, mich erinnert die Gitarre angenehm an Cure, die durchgehende Düsterkeit an Bauhaus und die kalte Atmosphäre an Joy Division. (Wat man halt auch als Nicht-Szenegänger so aus dieser Szene kennt...) Die deutschen Lyrics wecken außerdem Assoziationen zu Nichts, Grauzone, Der Plan oder Malaria. Also Wave aus einer Phase als dieses Wort noch als Beschreibung reichte, und nicht der theatralische, nach Patchouli müffelnde Kindergarten, der später als "schwarze Szene" ein Begriff werden sollte.
ein Song von Kurschatten. Und ein anderer "Okkultes". Know your clichée!
Zu Patchouli gibt es auch ein sehr süßes Animationsvideo vom Filmemacher Max Walter. Apropos Patchouli, so heißt sogar
Zu Patchouli gibt es auch ein sehr süßes Animationsvideo vom Filmemacher Max Walter. Apropos Patchouli, so heißt sogar
Die verspielt melancholische Gitarre von Matthias hat es mir auch mal wieder angetan - sie zerreißt mich innerlich und hält mich gleichzeitig zusammenhält.
Hexis. Das Quartett um die Kernmitglieder Filip (Vocals) und Luca (Bass) ist seit 2010 eigentlich ständig (literally) auf Tour und hat fast die ganze Welt (literally) bespielt.
Diesmal sind sie wohl etwas über sieben Wochen in Europa unterwegs - ohne Offday - sick! Ja, und dann war da ja noch der eigentliche Grund, aus dem wir unsere maroden Kadaver an einem Montagabend in die halbwegs heiligen Hallen an der Auerstraße geschleppt haben:
Diesmal sind sie wohl etwas über sieben Wochen in Europa unterwegs - ohne Offday - sick! Ja, und dann war da ja noch der eigentliche Grund, aus dem wir unsere maroden Kadaver an einem Montagabend in die halbwegs heiligen Hallen an der Auerstraße geschleppt haben:
Samatha Jones, Nordic Walking oder Sheeple bekannt.
Die beiden hochleistungssportlichen Musiker, die auf dieser Tour die Band vervollständigen, sind im übrigen: Renaud (Schlagzeug) und Josh (Gitarre). In den Gefilden des Ruhrgebiets ist Josh gewiss von Bands wie
Huii, alleine von dieser Beschreibung fröstele ich ein wenig.
Mir wurde Relictus mal auf Instagram als Werbung angezeigt und entgegen meiner sonstigen Routinen habe ich draufgeklickt und in das Album reingehört. Ich war sofort begeistert und konnte gar nicht glauben, dass diese Band heute tatsächlich hier auftritt! Dank Kiki habe ich erst davon erfahren! Der Sound von Hexis ist ein kalter, schwarzer Monolith aus Angst, Wut und Schmerz.
Du hast es super beschrieben! Ähnlich wie bei Hellripper letzte Woche fühle ich das einfach richtig und kann nicht stille stehen! Songstrukturen und Shouts schwitzen den Hardcore aus jeder Pore, unterfüttert von grindigen Blastbeats und schwarzmetallischen Gitarrenriffs, die auch gerne mal mit passendem Keifgesang garniert werden, und dann ergießt sich als Krönung auch noch eine zähe Sludge-Sauce darüber. Das klingt nicht schön, und das ist es im klassischen Sinn auch gar nicht. Aber geil!
Ich beweg die Beine […]
Zu Hause läuft es oft nicht gut
Hab oft Wut auf die ganze Scheiße
Deshalb geh abends auf die Reise“
Der Sound von Hexis bilden zusammen mit dem Dauerstrobo eine verstörende Symbiose. Eine maßlose Übertreibung von Reizen die mich fluten - ich persönlich finds mega und kann diese Überforderung gut aushalten. Eine Strobo-Warnung sollte jedoch vor einer Hexis-Show obligatorisch sein. Torsun hat es mal wie folgt getextet: „Der Strobo blitzt kann nichts sehen
Das ist einfach ein 35 Minuten andauernder Orkan. Das ist so enorm stark, dass es einfach nur Spaß macht.
Absolut, da ist viel Bewegungsfreude auf der Bühne. Es hat aber auch etwas Besessenes und Rauschhaftes. Sie scheinen wohl wirklich in die Musik hineinzufallen und winden sich darin. Auch als Zuhörende fällt es nicht schwer, ein Teil davon zu sein. Die Spielfreude sieht und merkt man der Band jede Sekunde an.
Pankdemic Show! Was wurde eigentlich aus denen?
Den Gitarristen kenne ich zumindest von einem Cryptborn-Horror-Auftritt bei einer
Aber für die Reiselustigen unter euch, gibt es ja in den nächsten Wochen noch ein paar Auftritte auf der 15 years anniversary tour. Jeder, der das verpasst, hat wirklich Pech gehabt!
Danke liebe AZ CREW - ihr seid toll! Mit Kiki, Thomas und einem neuen Hexis-Hoodie vom Merchstand im Gepäck geht es gut gelaunt auf die Autobahn heimwärts. Unterwegs wird das Gesehene noch verarbeitet und die Wichtigkeit autonomer Zentren für Kunst und Kultur betont. Schön, dass es Orte wie das AZ Mülheim gibt und sich Leute dort engagieren!