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Rebel Festival: Christmas, Dorfterror, Pisstole, Detlef, Poempelz, Hollywood Of The Wolves, 10.05.2025 in Darmstadt, Bessunger Knabenschule - Bericht von der Redaktion

Rebel Festival, 10.05.2025 in Darmstadt

Fö: Heute mal ein kurzer Ausflug nach Darmstadt! Dort gibt es die Darmstadt City Rebels. Das ist nicht, wie ich beim Namen zunächst vermutete, ne E-Scooter-Jugendgang, sondern eine Konzertgruppe Schrägstrich Verein. Und weil dort neuerdings auch Helna und Maddin (fleißige Leser:innen kennen diese Namen) mitmischen, kann ich mich ja auch mal zu ner Visite aufmachen! "Rebel Festival" nennt sich die heutige Veranstaltung, kostet 16-20 Euro Eintritt und es werden Spenden gesammelt für die Sea Punks. Das ist doch immer unterstützenswert!
Pineapple Paul: Hoher Besuch vom Erfinder des Deutschpunks: Fö ist da! Zum Glück ist er allein gekommen und hat 4/5 seiner Freunde zu Hause gelassen. Es wirkt alles ganz harmonisch.
Fö: Lokalität: Die "Bessunger Knabenschule". Da war ich auch noch nie! Es gibt nen kleineren Konzertraum im Keller sowie die größere Halle, in der heute das Programm steigt. Außerdem gibt es draußen was zu essen und drinnen Schnaps. Wobei, draußen am Essenswagen gibt es auch Schnaps. Beim Einlass werde ich dreimal gefragt ob ich nicht doch einen kostenlosen Begrüßungs-Shot will. Und es gibt das legendäre Schnaps-Rad. Eine sehr schnaps-affine Konzertcrew hier. Oder, wie ein ehemaliger Darmstädter meinte: Darmstadt halt.
Fö: Erste Band: POEMPELZ. Kannte ich zuvor nicht, aber der Name ist okay. Sie haben Teppiche/Fußabtreter als Merchandise! Irre.
Pineapple Paul: Die Poempelz erinnern mich an meine erste Band. Insbesondere der Alkoholpegel des Bassisten kommt nah dran! An die Musik kann ich mich nicht erinnern aber die Poempelz sind auf jeden Fall eine 0% Band.
Fö: Musik ist so zackiger Deutschpunk. Nicht ganz so rumpelig wie erwartet, dafür größtenteils schön flott, find ich gut. Und auch nicht so funpunkig wie erwartet, auch das finde ich gut. Wobei, ganz witzig waren sie ja schon. So insgesamt: Als Opener sehr okay, im späteren Verlauf des Abends wären sie vermutlich unter gegangen.
Pineapple Paul: Übrigens: Die Poempelz bringen aktuell neue Musik raus!
Fö: Vor der Bühne ist noch gut Platz. Das ist schon etwas schade, eine ca. halb so große Halle und der Laden wär am Kochen. Aber vielleicht tummeln sich ja alle nur am Schnapsrad!
Fö: Das hier ist Pineapple Paul, bekannt als äußerst kritischer Konzertbesucher. Poempelz sind nun offiziell Paul-approved!
Pineapple Paul: 👍
Fö: In den Umbaupausen spielt HOLLYYWOOD OF THE WOLVES. Kannte ich vorher auch nicht! Anscheinend spielt der Mensch sonst bei der Band The Wolves, er selbst heißt dann also vermutlich Hollywood. Komischer Name! Musik ist so folky-bluesy Akustik-Punkrock, die Stimme hat starke Rock'n'Roll-Vibes, Gitarre spielen kann er auch.
Fö: Geht aber ansonsten sehr unter, so an den Rand der Bühne gequetscht. Zumal viele die Pause nutzen und raus gehen. Mach ich dann jetzt auch.
Fö: Wer es auf dem Umbaupausenbild noch nicht erkannt hat: Anschließend spielen PISSTOLE! Oder auch die 80%-Band, wie sie ab sofort auch heißen. Habe ich in den letzten Monaten oft genug gesehen, schaue ich mir auch heute an, aber viel Neues passiert da nicht.
Fö: Seit einiger Zeit wird die Band von einem Film-Team begleitet, für eine Pisstole-Doku! Das Film-Team ist nur eine Person, die durchweg alles filmt was so passiert. Die andere Person im Team muss dann irgendwann aus diesen 10.000 Stunden Material eine Doku schneiden. Eine wirklich tolle Idee.
Fö: Immerhin ist die Bühne groß genug, damit alle Bandmitglieder:innen ausreichend Platz haben, gut ausgeleuchtet werden und ins Mikro blöken können.
Pineapple Paul: das ist schon alles ganz ok. Aber warum hat der Sänger seine Schuhe ausgezogen? Für diesen Hippie-Scheiss gibt es keinen Daumen hoch.
Fö: Jetzt konnte ich Pineapple Paul gar nicht fragen, wie er die Band fand! Dafür hält er hier gerade unserem Gast aus Denver, Colorado das Mikrofon vor die Nase. Damit dieser "Oink Oink Oink" brüllt. Völkerverständigung, so einfach.
Fö: Detlef, von der Sonne geküsst. Detlef sind wie immer stabil, aber dazu kommen wir später, denn erst müssen sie Platten verkaufen. Sonst wird der Plattenchef böse!
Pineapple Paul: Dafür dass sie Detlef heißen und wohl schon einige Jahre Musik machen, sehen die drei Detlefs noch sehr frisch aus. Ich hatte verlebte und aus den letzten Löchern pfeifende Zirrhosengesichter erwartet. Enttäuschend!
Fö: Also spielen erstmal CHRISTMAS! Auch ne Band, die ich schon oft genug gesehen habe. Ich schließe zuvor immer Wetten mit mir selber ab, welches Bandmitglied diesmal ausgetauscht wurde, aber wie mir bestätigt wurde, sind alle schon mindestens anderthalb Jahre dabei. Ist das Rekord? Aber zählt vielleicht nicht, weil sie heute nur zu dritt sind.
Pineapple Paul: ich habe noch nie Christmas gesehen, den Namen fand ich aber schon echt beschissen, sodass ich die erstmal blöd finde und mir das erst nach der Hälfte des Sets anschaue. Grober Fehler! Denn Christmas sind mega geil.
Fö: Ja wirklich, nur zu dritt! Also muss die Gitarre heute auch den Bass kompensieren. Und umso mehr Platz für Master of Ceremony Max auf der Bühne.
Fö: Nagut, die Bühne ist dann doch zu klein für Max, also springt er ins Publikum. Muss ich zur Musik von Christmas noch was schreiben? Stellt euch so nen Weihnachts-Gospel-Chor vor, nur ohne Weihnachten, ohne Gospel und ohne Chor. Anders formuliert, es ist irgendwie so Hardcore-Punk, manchmal rockig, aber eher oldschool.
Pineapple Paul: thrash digga, das ist thrash!! 
Fö: Die Halle hat sich mittlerweile auch etwas mehr gefüllt. Wenn ich's richtig verstanden habe, dürfen hier 199 Leute rein, von der Quadratmeterzahl würde eher noch mehr passen. Ich sach ma es sind Lücken in den Reihen, aber trotzdem deutlich voller als anfangs befürchtet.
Fö: Gute Songauswahl, zwischen "Appetite for Selfdestruction" über "Candy Me" bis "Always Keep Giving Up" vieles dabei und vieles andere nicht (wie viele Alben haben die mittlerweile? 20?)
Fö: Auch Christmas sind nun offiziell Paul-approved!
Pineapple Paul: eine weitere 0% Band! Wer Christmas nicht mag liegt bald im Sarg.
Fö: Dann DETLEF! Die habe ich leider schon vor ner guten Woche in Hannover gesehen. Leider weil: Den Auftritt in Hannover fand ich besser. Aber da hatte ich halt auch schon länger Detlef-Abstinenz. Heute auch sehr ähnliches Set, nur NOCH kürzer, glaube ich. In Darmstadt waren Detlef auch erst kürzlich, die hiesigen Fans haben also auch nicht allzu lange gedurstet. Ins heutige Programm gerutscht sind Detlef eher kurzfristig nach der Absage der Vageenas. Also von daher: Guter Ersatz!
Fö: Detlef sind im Grunde auch Fan-Dienstleister. "Würdevoll versagen" hat es heute ins Set geschafft, weil sich das jemand gewünscht hat. Das ist doch schön. Also doch ein anderes Set als Hannover!
Fö: Das Schlagzeug ist heute mit speziellem kugelsicheren Glas ausgestattet, damit Achim sicher vor Anschlägen ist.
Fö: Paul bereitet sich seelisch auf seine abschließende Wertung vor. Das geht nur mit ner ordentlichen Portion NUDELN MIT SALZ!

PS: Zu eurer Sicherheit habe ich die Füße verpixelt. Barfuß auf (und vor) der Bühne, das ist wirklich schlimm.
Pineapple Paul: Hippie-Scheiße
Fö: Ich hab echt nicht mehr viel beizutragen zum Detlef-Auftritt. Es war ein guter Auftritt, gar keine Frage. Mein Highlight: Kopenhagen.
Für unseren Besucher aus Denver, Colorado übrigens die beste Band des Abends. Da sieht man mal: Detlef überzeugen auch, wenn man die Texte nicht versteht.
Fö: Bereit für die abschließende Wertung? Detlef, ab sofort offiziell Paul-approved!
Pineapple Paul: Bonuspunkte gibt es für ihre juvenile Spritzigkeit. Echte Rocker.
Fö: Achja, am Eingang hat man nicht nur Begrüßungs-Shots bekommen, sondern auch Tombola-Lose. Ich hatte die Schnapszahl 222, aber trotzdem nicht gewonnen. Die Gewinne waren echt ganz geil, Tickets fürs Seepogo und ich glaube fürs Riez Fest oder so. Nicht schlecht! Ich hätte ja getippt, dass man nen Schnaps gewinnt.
Fö: Ah, Umbaupause. Lauschen wir mal wieder HOLLYWOOD OF THE WOLVES. Ich finde ja Umbaupausen und Soundchecks immer wieder spannend. Manchmal sogar spannender als die Bands.
Fö: Die nächste Band: DORFTERROR! Oder auch die 100%-Band. Kannte ich zuvor nur dem Namen nach. Der Name geht klar, mein Tipp war dass wir astreinen Rumpel-Deutschpunk serviert bekommen. Fabi dachte eher an räudigen Hardcore. Aber Pech für uns beide, es ist leider gar nichts davon.
Fö: So vorab: Ich will ja gar nicht zu viel lästern. So ganz grundsätzlich hat die Band ja ne korrekte Haltung und junge Bands vom Dorf, die über ein besseres soziales Miteinander singen, sind auf jeden Fall besser als Schützenvereine und Onkelz-Tribut-Bands. Meine sonstige Haltung zu diesem Auftritt ist deswegen rein subjektiv zu betrachten.
Fö: Im Grunde gibt es, abgesehen von oben angesprochenem Punkt, rein gar nichts was ich am Auftritt irgendwie gut fand. Generischer deutschrockiger Pop-Punk, Ansagen von der Stange, überflüssige Interaktionsspielchen (ja, auch das mit dem Hinsetzen. Und ja, auch ne Wall of Death).
Fö: Ist ja auch okay, wenn's die Leute feiern. Zumindest die, die drinnen geblieben sind. Aber ich bin mit jedem Move, den die auspacken, noch mehr peinlich berührt. Ich krieg ja schon zu viel, wenn ich diese Poser-Boxen sehe, also diese Boxen (hier sind es eher so Mini-Campingtische), die ausschließlich zu dem Zweck vorne auf der Bühne stehen, damit die Bandleute sich da lustig draufstellen können. Gruselig! Schöne Grüße an Drei Meter Feldweg an dieser Stelle.
Fö: Das ist einfach alles so unfassbar übertrieben auf große Rockshow getrimmt. Unangenehm! Hier die bereits erwähnte Wall of Death. Ich vermute, es wurde zuvor nur so viel Schnaps ausgeteilt, damit die Leute das ertragen. Es gab auch noch Coversongs: "Willst du" von Alligatoah (sowieso ein schlimmer Song) und "Too Doof To Fuck" von Pascow, da sind mir echt die Zehennägel hochgeklappt. Okay, immerhin guter Musikgeschmack. Aber was fällt denen ein, dieses Lied so zu verhunzen?

PS: nachdem ich den Output von Dorfterror jetzt auch auf Konserve quergehört habe: Die haben wirklich öfters so eine Pascow-Gitarre, da sind die Einflüsse wohl nicht von der Hand zu weisen. Ist mir live nicht aufgefallen.
Fö: Noch son Move. Bassistin und Gitarrist, Rücken an Rücken, und ein Circle Pit um sie rum. Und dazu diese seelenlose Musik! Puh. Also, Fans von Radio Havanna, ZSK, Jack Pott und wie sie alle heißen dürfte das gefallen. Warum auch nicht, dann ist das halt so. Fahnenflucht klingen ja mittlerweile auch so. Und selbst das aktuelle Alarmsignal-Album hat so nen Deutschrock-Vibe, die haben damit ja auch Erfolg. Meinetwegen. Aber ich brauch's halt einfach nicht, und so ne übertriebene Bühnenshow schon gar nicht. So, mehr will ich dazu auch gar nicht schreiben. Wie gesagt, wenn Leute das gut finden, sollense ruhig. Meins isses halt nicht. Und Paul-approved ist das auch nicht.
Fö: Ja okay, ihr wollt also ein Foto vom Schnapsrad. Da!

und sonst so? Schöne Veranstaltung, insgesamt coole Bandauswahl. Hätte etwas voller sein können, stimmungsmäßig aber voll okay. Ich hoffe es ist viel Soli-Kohle bei rum gekommen. Und engagierte Konzertgruppen kann es eh nie genug geben.


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