Berlin 2.0, GrGr, 05.09.2025 in Stuttgart, Goldmark's - Bericht von der Redaktion
Berlin 2.0, GrGr, 05.09.2025 in Stuttgart
Hatte im Juni schon zwei Tickets gekauft, da klar war, dass es voll wird. Das Goldmarks ist ja recht kuschlig. Kurzfristig kommen noch zwei Freunde dazu und ergattern mit viel Einsatz und Glück auch noch ihre Karten. Getreu dem Motto "Probieren geht über
letztes Mal Berlin 2.0 steige ich in der DJH ab, doch heute gehts hoch hinaus in die Edition "International".
Oha, der feine Herr hat geupgradet! In Gedenken an
Oha, der feine Herr hat geupgradet! In Gedenken an
Wir trudeln leider erst zum letzten Drittel des Sets ein und stürzen uns ignorant gleich auf den Kicker. Nach 5min sind wir aber alle begeistert von dem was da passiert. GRGR aus München wurde als Mischung aus Gameboy-Sounds, Gitarre und Synthies angekündigt und wir wurden tatsächlich nicht belogen. Überrascht bin ich, dass die Band aus einer Person besteht. Elena wird später sagen "er macht alleine, was wir zu fünft machen".
Sehr angenehmes Gebolze und tolle Performance. Und das alles alleine - Respekt. GRGR wandert auf die Playlist. Einer der ersten Songs handelt von Bluescreens und ich bin schon sold. Wer kennt es nicht, der sein halbes Leben mit Computern verbringt. Genial und absolut notwendig, das zum Thema zu machen. Ansonsten geht es um Verwertungsgesellschaft, nächtliche Rauschaktivitäten, Maloche und Einschlafprobleme. Mein Leben erzählt in 45 Minuten. Nicht ganz, denn die Darbietung hier macht richtig Laune, was mit hörbarem Applaus quittiert wird.
Es ist heiß. Es ist voll. So voll dass ich den lieben alexanderdavide nicht finde. Sorry nochmal - die nächste Möglichkeit für das Treffen BS-Süd kommt bestimmt. Finde ja, dass bei Berlin 2.0 alles schon seit Anfang an wie aus einem Guss wirkt. Elenas Stimme passt hier einfach wie Arsch auf Eimer. Kaltental ist eine konsequente Weiterentwicklung vom Debut und die Songs haben live echt nochmal mehr Druck. Mit Keine Erlösung fällt die Post-Punk-Guillotine dann über Stuttgart. 17 weitere Enthauptungen des Status Quo folgen ab morgen auf ihrer Album-Tour. Wir hören Kaltental fast in Gänze und unternehmen ein paar Ausflüge zu den Gipfeln von Scherbenhügel.
Glänzend (haha, Überleitung) präsentiert sich die Band von Anfang an und die Leute haben Bock. Ist jetzt nicht unbedingt DIE Mucke zum fröhlich rumpogen, aber es gibt Bewegung. Salamanderin ist echt beeindruckend und Gabionenzaun ein absoluter Hit.
Ich will kein Stein sein! Bei diesem Heimspiel lassen Berlin 2.0 überhaupt keine Zweifel aufkommen. Gefährlicher denn je beißen sie sich am Quotendeutschen fest und reißen ihm Kapitalismus, Militarismus und Normvorstellungen aus dem Leib. Sanft können sie aber auch, beweisen das mit Salamanderin, wobei die Stimme noch einmal mehr glänzt.
Wirklich klasse Auftritt. Auch meine Mitreisenden sind begeistert, obwohl sie die Band heute das erste Mal hören. Auch die Setlist steigert sich von ruhigeren Stücken bis zu den krachigeren. Bin echt überrascht wie heavy das zum Teil ist, finde es aber großartig.