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Siberian Meat Grinder, Texas Toast Chainsaw Massacre, 12.09.2025 in Bochum, Die Trompete - Bericht von Fö

Siberian Meat Grinder, 12.09.2025 in Bochum

Okay, dann also mal spontan zu Siberian Meat Grinder! Eigentlich nur weil Helna sich extra auf den Weg gemacht hat, aber andererseits hab ich die Band auch schon echt lange nicht mehr gesehen, und sowieso immer nur auf Festivals, also kann man da ja mal vorbeischauen. An- und Abreise wie immer top. Aktuell wird wieder irgendwas an den Gleisen zwischen Dortmund und Essen gemacht, weswegen der Bochumer Bahnhof in den Abendstunden nur noch per Schienenersatzverkehr angefahren wird. Für den Hinweg entscheiden wir uns für die letzte S-Bahn, die noch fahren soll - was sie dann aber nicht tut. Also schon mal Probesitzen im Schienenersatzverkehr. Echt toll!
achja: Fotos zum Teil von Helna geklaut, danke!s
Als wir reinkommen, spielt dann auch die Supportband bereits. TEXAS TOAST CHAINSAW MASSACRE. Da ich es nicht wusste, hier die Ergebnisse meiner Recherche, was ein Texas Toast ist: ein Toastbrot mit Knoblauchbutter, gegrillt/geröstet. Also: Lieblingsmahlzeit aller Leute, die ich kenne! Stark!
Ansonsten begeistert mich die Themenwahl der Chicagoer Band. Das vermittelte Mindset ist ungefähr die eines Teenagers, der mit Dosenbier und Knobi-Toast auf der Couch abhängt und bekifft trashige Actionfilme guckt. Kann ich mich nur bedingt mit identifizieren, respektiere diese Szene aber vollkommen.
Und so gibt es Lieder über Filme wie Tokyo Gore Police oder Robocop - letzteres gleich drei mal, weil die Band unbedingt nochmal ne schnellere Version spielen wollte, jemand aus dem Publikum aber noch eine richtig langsame hören wollte. Geil. Voll mein Humor!
VHS-Kassetten waren ebenso ein Thema wie der augenscheinliche Hit der Band, "I wanna pet your dog". Ich vermute, die Texte der Band haben keine doppelten Böden und halten, was die Titel und Refrains versprechen, also kann ich alles nur gutheißen. Stark!
Achja, Musik: irgendwie so Thrash Punk. Geiles Geschredder jedenfalls. Und in dem Stil dann auch noch Descendents covern, davor ziehe ich meinen Hut, und die Milo-Hornbrille dazu.
Dann SIBERIAN MEAT GRINDER. Ich denke immer noch mit Freuden zurück an den Abriss, den sie vor mittlerweile 11 Jahren(!) beim Wilwarin Festival hinterlassen haben, aber heute bin ich zunächst mal erstaunt, dass die Trompete nicht rappelvoll ist. Andererseits auch cool, aber ich hätte die Band echt fetter eingeschätzt. Nuja!
Auch hier wieder sehr thrashy, aber noch tiefer im Crossover als die vorherige Band, da wird auch Rap, Metal und was auch immer in den Topf geworfen. Manchmal ist es son kleinen Schritt zu viel Bollohaftigkeit, aber meistens kann ich das noch gut ertragen, einfach weil's auch ne Spur drüber ist.
Publikum auch manchmal drüber, meist aber eher okay. Ist wie gesagt nicht wirklich voll, in den ersten Reihen wird aber fleißig durch die Reihen gepflügt. Darunter auch ein Mensch, der nicht merkt, wenn er in Unbeteiligte rein rennt, nuja, ich sach ma, vom Menschlichkeitsfaktor auf einem Level mit Leuten die in der Bahn Tiktok ohne Kopfhörer gucken, nur vielleicht etwas gefährlicher. Oh, und zum ersten Mal seit echt langer Zeit sehe ich mal wieder einen freien Oberkörper im Publikum. Sieht immer noch genauso lächerlich aus wie früher.
Das letzte Album hieß "Join The Bear Cult", ich vermute mal dass dieser Prediger mit der SMG-Bibel darauf anspielt? Mangels Kenntnis der Songs kann ich da nur mutmaßen, aber wäre auch nicht schlimm, wenn nicht. Jedenfalls sorgen solche Verkleidungen auch mit dafür, dass SMG sich vom üblichen Hardcore-Einheitsbrei abheben. Ansonsten viel Geshoute, viel Fäuste recken und geil shreddige Gitarrensoli.
Noch ein Gast kommt vorbei: Der Bear Tsar, dem hier natürlich auch gehuldigt wird. Irgendwie auch unangenehm, russisch angehauchte Symbolik auf der Bühne zu sehen, aber Siberian Meat Grinder haben sich ja schon früh vom Ukraine-Krieg distanziert. Ich frag mich trotzdem, ob die überhaupt noch in Russland wohnen (dürfen/wollen)? Aber wahrscheinlich sind Bären in allen politischen Strömungen Russlands gern gesehen.
Überrascht bin ich darüber, wie kurz der Auftritt dann doch ist - das war doch nicht mal ne Stunde, oder? Klar, sind wahrscheinlich auch nicht mehr die jüngsten, und insgeheim freu ich mich ja auch über kurze Sets und eine frühe Rückreisemöglichkeit, aber hier hätte ich auch nichts gegen ne Viertelstunde mehr Bear Cult gefreut.
Insgesamt: Guter Ausflug nach Bochum! Rückreise im rappelvollen Schienenersatzverkehr auch mal wieder ein Traum. Insbesondere die vielen Diskussionen, die der Busfahrer am Startpunkt mit Einsteigenden führen musste. "Fahren Sie nach Essen?" - "DORTMUND". "Was ist die nächste Haltestelle?" - "DORTMUND". "Können Sie mich doch wieder rauslassen?" - "DORTMUND". Ja gut, etwas einsilbig der Gute. Wir hätten ihm ein Knoblauch-Toast mitbringen sollen.


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