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Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen:
Rüttel mal am Käfig, die Affen sollen was machen
Es gibt haufenweise Musik, die dir das Gefühl gibt ein Außerirdischer zu sein. Die Musik der Liga der Gewöhnlichen Gentlemen hingegen gibt dir das Gefühl, alle anderen Menschen wären Außerirdische. Oder zumindest scheiße. Was nicht heißen soll, Außerirdische wären scheiße, auf keinen Fall. Außerirdische sind wahrscheinlich ziemlich cool. Vielleicht sind die andern Leute auch cool, wahrscheinlich sogar. Wahrscheinlich ist man selber uncool, aber ist das nicht scheißegal? Oder Scheiße? Egal, wie dem auch sei.
Schon die Vorgängerband Superpunk machte kein Geheimnis daraus wer der Boss ist, nämlich jemand Anderes, aber schlimm, denn man kann einen ehrlichen Mann nicht auf seine Knie zwingen. Wenn's hart auf hart kommt, kidnappt man einfach einen reichen Pisser und holt sich von dem Lösegeld die dringend erforderlichen dritten Zähne für die Bruder und sich selbst. Das waren Superpunk und das war gestern.
Heute haben sich um Sänger und Texter Carsten Friedrichs und Bassist Lars Bulhein ein paar neue Herren an Schlagzeug, Saxophon, Tasten und Klampfe gesellt. Zu den beliebten Topics Fußball, Tragikomik und einladend charmantes Alkoholproblem haben die Top Old Boys aber natürlich noch einiges zu sagen. Die Musik der Gentlemen ist und war immer Musik für Versager wie dich und mich. Du hast dir gestern direkt vorm Bewerbungsgespräch auf die Hose gekotzt? Da gibts doch ein passendes Lied von der Liga. Du hast dir danach schnell bei Kik eine neue Jeans gekauft, um doch noch zum Gespräch gehen zu können? Klingt fast wie in einer Superpunknummer ... Du ziehst die vollgekotzte Hose auf der Toilette im Zug aus, schmeißt sie aus dem Fenster, willst aus der Kik-Tüte die neue Jeans kramen und stellst fest, dass du in all der Eile und Panik leider nur eine Jeansjacke erwischt hast? Carsten Friedrichs kennt solche Probleme und schreibt Songs darüber.
Das vorliegende neue und aktuelle Album feuert die Hitkanone quasi permanent ab. Einen einzigen Song finde ich kacke, ich verrat aber nicht welchen. Ansonsten wird festgestellt, dass Arbeit ein Sechs-Buchstaben-Wort ist, vom besten Zechpreller der Welt geschwärmt, der Tod von James Dean mal aus einer anderen Perspektive beleuchtet und der abgerissenen Bahrenfelder Kampfbahn nachgetrauert. Es befindet sich sogar ein Lied über eine Farm für verlotterte Esel auf der Platte. Dort schauen die Tiere gut ins Glas und lassen es sich gut gehen, bis der Entzug droht.
Die Platten läuft bei mir seit dem Ligakonzert letzten Monat in Essen rauf und runter. Hab mir beim Gemüseschnippeln schon zwei Fingerkuppen abgetrimmt weil ich einfach nicht still halten kann bei solch groovenden Gassenhauern wie "das härteste Mädchen der Stadt" oder "You are great but People are shit". Mein absoluter Favorit ist allerdings die vornehme Midtemponummer "Ich bin gut genug für dich", welche leicht an alte 60s Girlbands erinnert aufgrund der liebreizenden Backgroundgesänge. Da wird es real gekeept.
Alles in Allem das bisher beste Liga Album und das beste Superpunkalbum seit "Wasser marsch!" wenn man das so sagen darf.
mrks 03/2016
Hörprobe:
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Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen
Musikstil: Powerpop, Soul, Modrock, Punk
Herkunft: Hamburg
Homepage: diegentlemen.de
Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen - Rüttel mal am Käfig, die Affen sollen was machen

Stil: Powerpop, Soul, Modrock, Punk
VÖ: 15.01.2016, 12", CD, Tapete Records


Tracklist:
01. Der beste Zechpreller der Welt
02. Arbeit ist ein Sechsbuchstabenwort
03. Das härteste Mädchen der Stadt
04. Mrs. Svendsens Heim für Esel
05. Die Affen sind unruhig
06. Die ganze Welt ist gegen mich (Blues für Rolf Wüterich)
07. Wärst du nicht hier
08. Ich bin gut genug für dich
09. You are great but people are shit
10. Die Kampfbahn im Sonnenschein

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tenpints
(tenpints)
10.03.2016 13:12
"Schon die Vorgängerband Superpunk machte kein Geheimnis daraus wer der Boss ist, nämlich jemand Anderes", sehr schön, das Ganze, ich werde es mir sofort beschaffen!
Sebo

12.03.2016 16:26
Lars Bulheim hat zwar bei Superpunkt gespielt, allerdings nicht Bass sondern Gitarre. Und für die Liga spielt er keins der beiden. Bassist ist seit jeher Tim Jürgens.
mrks
(mrks)
12.03.2016 19:39
Yo stimmt, mein Fehler. Aber wat sind schon Namen? ;-)

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