Das Schaffen von Andre Lux ist in der Bierschinken-Welt bestens archiviert. Der Stuttgarter stand früher mit der Akustikgitarre als Autobot auf der Bühne, macht einen Podcast mit Tobias „Krieg und Freitag“ Vogel und veröffentlichte im letzten Jahr das tolle Kurzgeschichten-Fanzine „Für Spritgeld und Bier“. Eine zweite, aufwändigere Ausgabe ist in Planung. Meistens sitzt der Schwabe jedoch mit einem Stift vor seinem Karopapier und zeichnet Comics. „Lars, der Agenturdepp“ und „Barbarkulor“ sind so in den letzten Jahren entstanden. Hauptfigur des Lux’schen Kosmos ist und bleibt jedoch der titelgebende Alltagsheld aus „Egon Forever!“. Zwei Sammelbände der kurzen Cartoons sind bereits im Ventil Verlag erschienen und mit „Nächster Halt: Egon Forever!“ steht nun der dritte in den Startlöchern.
Ich habe kürzlich die VHS von „Highlander 3 - Die Legende“ günstig auf dem Flohmarkt erworben und weiß daher, dass aller guten Dinge nicht zwangsläufig immer genau drei sind. Zum Glück ist Andre Lux nicht Connor MacLeod, und so gelingt ihm auch mit „Nächster Halt: Egon Forever!“ wieder ein großer Wurf. Dieser Sammelband liefert mehr Lacher, als Baden-Württemberg Impfgegner hat. Man begegnet hier mürrischen Kaffeeverkäufern, Mechanikern mit einer Leidenschaft für Poesie und einem Opa, der seinen Enkeln den Text von „Eye of the tiger“ vorliest. Auch erfährt man, dass Free Jazz dann am besten klingt, „wenn die Kapelle in einem Affenzahn die Treppe runterfällt“.
Humor ist bekanntlich eine heikle und sehr persönliche Sache. Dennoch wage ich zu behaupten: Wer über „Egon Forever!“ nicht lachen kann, hat in meinem Freundeskreis nichts zu suchen.