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Angry Pop Fest: Captain Planet, Love A, Leitkegel, Schreng Schreng & La La, 14.12.2013 in Düsseldorf, Zakk - Bericht von Fö

Angry Pop Fest, 14.12.2013 in Düsseldorf

Wütender Pop! Weil Punk nicht salonfähig ist, Indie keinen hinterm Ofen hervor lockt und Emo zu sehr mit Playmobil-Frisuren assoziiert wird, kreierten die heutigen Veranstalter vermutlich den Titel "Angry Pop Fest". Sollense doch! Die Bandauswahl ist auch ganz ordentlich: Captain Planet, Love A und Leitkegel werden aufgefahren, und weil 3 Bands für ein Festival etwas dürftig sind, gibt's kurzerhand noch nen Aftershow-Auftritt von Schreng Schreng & La La obendrauf. Geht klar. Na dann mal hin. Holdy kommt auch mit. Die Zugfahrt eigentlich ziemlich unspektakulär, da Holdy sich weigert zu saufen und demzufolge nicht nackt und besoffen randalieren kann. Dafür führen wir Fachgespräche mit einem Politikwissenschafts-Amateuer auf Koks und mit dem Leerguttechniker, der, seit ich nicht mehr trinke, nicht mehr so gut auf mich zu sprechen ist. Heute wirft er mir vor, nur drei Barthaare zu haben.
Bei Ankunft im Zakk ist es noch relativ dürftig gefüllt und ich frage mich, ob das Ding nicht etwas zu überdimensioniert für ne Veranstaltung dieser Art ist. Aber müssen die ja wissen. Erstmal raus und beim Nichtrauchen wichtige Fachgespräche führen, bis es wieder rein geht - und die Halle sich mittlerweile tatsächlich schon beachtlich gefüllt hat. Vergesst das mit dem "zu überdimensioniert"! Einen großen Anteil daran dürfte selbstverständlich dieses Pizza-Schild auf der Bühne haben, instand gesetzt von den fleißigen Typen von LEITKEGEL.
Die betreten dann auch alsbald die Bühne. Alsbald heißt, erst nachdem ein Intro erklingt und die Bandmitglieder nach und nach auf die Bühne latschen. Ich find Intros ja meistens ziemlich übertrieben, erst recht bei der ersten Band, zumal die folgenden Bands son Einspielkrams nicht verwenden (heute mal kein Intro-Abo. Ha. Ha.)...naja, muss nicht sein, aber wenn sie meinen dass das der Show gut tut. Damit landense aber bei mir auch direkt in der Schublade "übertriebene Möchtegern-Rockstar-Kacke", ohne dass ich auch nur einen Ton gehört habe. Abgesehen vom Intro natürlich. Müssen also einiges wieder gut machen!
Kannte die Band bisher nicht wirklich. Den Namen schon mal gehört, ich glaube Manfred hatte die mal empfohlen, aber bis dato nicht mit befasst. Obwohl sie aus Essen und somit der erweiterten Nachbarschaft stammen. Zu hören gibt es, wie sagt man, Angry Pop, haha, und zu meiner Überraschung gar nicht son Luschen-Indie wie erwartet sondern tatsächlich annehmbare Musik mit Post und Punk und hier und da sogar Screamo. Netterweise warnt uns der Sänger sogar, als ein Pop-Lied erklingt.
Erinnern mich ein wenig an die vor geraumer Zeit als amtlich befundenen Kazimir, was, wie meine Nachrecherche ergibt, gar nicht so weit hergeholt ist, sind beide Bands doch beim selben Label ansässig, namentlich My Favourite Chords, bei denen Ende Januar ne Split mit I Like Ambulance erscheinen wird. Soviel zu Hintergrund-Fakten-Gedöns. Bin jedenfalls durchaus angetan von der Band, da is das Intro direkt wieder vergessen. Außerdem haut das Pizza-Schild alles raus.
Die Band ist sichtlich erfreut über den regen Zuspruch (erwähnte ich eigentlich schon, dass der ziemlich rege ist?), ist ja auch keine Selbstverständlichkeit, dass ein Opener direkt den Geschmacksnerv des Publikums trifft. Aber ist ja auch keine Selbstverständlichkeit, dass ein Opener hochwertige Musik bietet. Vorm Konzert durfte ich belauschen, wie einer der Veranstalter so ne Krönungs-Floskel à la "wir unterscheiden nicht nach Vorgruppen und Headliner" (genauer Wortlaut versank im Nebel) von sich gab, aber, naja, trotz Floskel: Immerhin wurde bei der Wahl der Vorgruppe augenscheinlich wohlüberlegt vorgegangen. Macht ja auch nicht jeder. Es soll Veranstalter in Düsseldorf geben, die sowas wie Findus und Betrunken im Klappstuhl zusammen buchen.
Grad gesehen dass der Gitarrist auf keinem Foto drauf ist. Hier, schnell nachgeholt. Was versteckt der sich auch so am Bühnenrand. Die Zakk-Bühne is aber echt was groß. Moment, gleich wieder da...
Man denke sich an dieser Stelle eine Pause von 3 Tagen, weil ich in der Zeit nicht dazu gekommen bin, den Bericht zu vervollständigen und stattdessen Erinnerungen gelöscht habe. Also, ja, äh, weiter mit LOVE A! Von mir besichtigte Konzerte dieser Band kann ich mittlerweile nicht mehr an zwei Händen abzählen, dazu hätte ich wohl damals etwas mehr von der Tschernobyl-Strahlung abbekommen sollen. Alternativ kann ich aber auch einfach die Füße zur Hilfe nehmen. Aber ich will dat jetzt hier im gut gefüllten Zakk niemandem zumuten, dass ich meine Schuhe ausziehe.
Gut gefüllt, jawoll. Bestimmt auch, weil der Laden so hässlich hergerichtet wurde (die Bands sind sich uneins, wie sie die weihnachtliche Deko bezeichnen wollen). Knapp 500 Besucher, vermelden die Veranstalter am nächsten Tage. Das ist nun wirklich beachtlich. Wobei natürlich, keine Frage, der Großteil wegen Captain Planet hier ist.
Und Love A? Kriegen auch noch genug Fame ab, keine Sorge. Als die Band vergangenes Jahr in Oberhausen bereits einmal vor Cpt. Planet zockte, ging mir das ignorante Publikum etwas gegen den Strich, bis auf 4-5 Subjekte schien da alles nur auf den Headliner zu warten. Heute ist das tatsächlich anders! ...ja, ich weiß, gibt keine Headliner. Blubb.
Was ich sagen wollte: Warmer Empfang für die Trierer und Exil-Trierer. Düsseldorf mag Love A. Viele Mitsinger, vorne wird sogar ganz gut getanzt, die Typen mit den verschränkten Armen halten sich erfreulich bedeckt. Konzert auch ganz ordentlich. Auch wenn mir eine dezent weniger voluminöse Kulisse lieber ist.
Damit ich das nicht runterbeten muss: Setlist. Ich hatte ja heimlich gehofft, dass langsam mal neues Material das Licht der Welt erblickt. Aber Pustekuchen. Dafür hat die Band übrigens neues altes Material der Sonne ausgesetzt und hier zum Download gestellt. Nett.
Mehr Details zur Show: Kann ich grad nicht mit glänzen. Ätsch. Liegen mittlerweile schon ein paar Tage dazwischen, also zwischen Show und dem Beschreiben dieser, bin ich ja gar nicht mehr gewohnt so viel Zeit vertreiben zu lassen, muss ich also irgendwas über Nebensächlichkeiten schreiben um den Bericht zu füllen. Auch okay.
Zwischenzeitlich habe ich sogar Sekt getrunken, und Sekt ist ja das perfekte Getränk für Love A. Zumindest muss ich beim Wort "Sekt" immer an Jörkk denken, Anno 2006 beim Punk im Pott, mit Dosensekt aus der Paris-Hilton-Kollektion. Oder wars von Aldi? Egal. Aber mittlerweile ist der Prosecco-Punk ja erwachsen geworden und nimmt die härteren Sachen. Also, Schnaps.
Jedenfalls war ich bei meinem Großvater, der weiß nicht dass ich keinen Alkohol trinke, beziehungsweise weiß er das eigentlich aber vergisst es immer. Komm ich also bei ihm rein und er begrüßt mich mit den Worten "Ich hab uns schon Piccolöchen kaltgestellt!" Hicks. Da musste ich wieder an Jörkk denken. Waren aber keine Dosen. Hat trotzdem geprickelt. Jedenfalls war der Sektkonsum eine der Tätigkeiten mit denen ich die Zeit zwischen Konzert und Beschreiben dessen betrieben habe.
Ansonsten trinke ich ja ganz gerne mal son Wässerken. Tut auch gut. Sollte ein Grundrecht sein, der Wasserkonsum (Sektkonsum vielleicht auch). Jedenfalls, weil es Leute gibt die auch gerne Wasser trinken aber davon nicht so viel haben, ist Viva con Agua heute hier und sammelt Spenden. Find ich sinnvoll. Jörkk nicht so, er fragt warum man für Wasser spenden solle. Hm. Viva con Cava würde aber auch gut klingen!
Wo wir gerade bei Trinkbarem sind: Zwischendurch wird sich noch galant Schnaps auf die Bühne bestellt und am Ende auch geliefert. Mal schön einen hinter die Binde gekippt. Ein leerer Becher aufm Tablett wird Ex-Keyboarder Mario gewidmet.
Muss ich noch was zum Auftritt schreiben? Alles super, echt. Tolle Band. Mit nem Pferd aufm Shirt kann man auch einfach nichts falsch machen. Love, Ey.
Pause. Die wird überbrückt von Viva Con Agua, zwar nicht mit Freisekt und nichtmal mit Freiwasser, dafür mit den Ergebnissen einer Tombola, bei der man für 1 Euro Lose gewinnen, äh kaufen, konnte. Gewinnen tut dabei natürlich immer das Wasser, aber einige Glückliche können sich auch über Konzertkarten ("Die könnt ihr bei eBay verticken", O-Ton der Glücksfee) oder Bandmerch freuen.
Love-A-Frontfuzzi Jörkk macht die Losfee. Anfangs nur indem er stumpf die Zahlen vorliest, später kommentiert er diese sogar ("ein braunes Shirt für die 88? Kann man das noch tauschen?") oder schlägt vermeintlich lohnenswertere Gewinne vor ("Und eine Nacht im Hotelzimmer von Captain-Planet-Gitarrist Benjamin Sturm geht an...")
Ja, wenn man vom Teufel spricht. Hier das Hotelzimmer, also, nein, CAPTAIN PLANET. Verdienter Headliner (achnee, gibt's ja nicht) des heutigen Tages, vom ersten Ton an springt der Saal mit, und mich packt das irgendwie auch direkt, also hopp, fein tanzen.
Setlist. Interessiert keinen, aber erspart mir einiges an Arbeit. Erspart es mir beispielsweise, diesen Bericht noch mit irgendwelchen relevanten Infos zu füllen. Ich könnte hier auch irgendeinen Schwachsinn schreiben oder Sätze zwischendrin abbrechen und das würde keiner m
Meine Highlights: "Spreu vom Weizen", "Land unter", "Ohne Worte" und natürlich "120 Sachen". Die restlichen Zuschauer sehen das ähnlich, oder finden einfach alles geil, vor Allem natürlich die neueren Songs, aber im Gegensatz zu meinen letzten Konzerterlebnissen mit Captain Planet hab ich nicht einmal den Eindruck dass sie ausschließlich die neuen Sachen abfeiern. Eigentlich alles ganz rund heute.
Hier, Zuschauer. Gude Laune. Nervfaktor 1: ein Mädel irgendwo am Rand, das mit penetrant hoher Stimme dauernd "Eingekehrt" schreit und nicht zu merken scheint, dass sie nicht nur den Menschen um sich rum, sondern auch der Band auf die Nerven geht. Nervfaktor 2: Ein Security-Typ, der einfach nur weil er's kann mit bösem Blick durch die Massen geht, sich einfach mal ohne Grund vor die Bühne stellt und uns Platz und Sicht klaut. Ich hab ja nichts gegen Security, so ganz generell, machen ja auch nur ihren Job, aber einige ich schreib jetzt nicht weiter sonst haut der mich beim nächsten Mal.
Mittlerweile anscheinend fest ins Bandgefüge integriert: Matula-Gitarrist Basti. Matula bringen übrigens bald ein neues Album raus. Und kommen auf Tour. Und spielen am 5.4. im Dortmunder Nordpol. Wollte ich nur mal loswerden, Schleichwerbung und so.
Zurück zur Band. Wobei, ich könnte noch mehr übers Publikum schreiben. Wenn ich da so länger drüber nachdenke, waren da doch einige, die mir auf die Nerven gingen. Betrunkene Vollassis die mir Bier in den Nacken schütten zum Beispiel. Wär cool wenns wenigstens Absicht gewesen wäre, aber die waren einfach nur zu besoffen um ihr Bier fest zu halten! Sind wir hier bei Rock am Ring oder wat?
Egal, zurück zur Band. Auch wenn das hier ein Publikumsfoto ist. Captain Planet üben mal wieder Bescheidenheit, freuen sich sichtlich hier vor so vielen Leuten zu spielen, was mich zwar einerseits freut für die Band, andererseits aber vermutlich die Grenze darstellt, unter der die Band noch in annehmbaren Rahmen zu sehen ist. 500 Leute, ey. Dat sind im Gegensatz zu den von mir präferierten Konzertgrößen wirklich schon fast Rock-am-Ring-Dimensionen.
Ihr merkt schon, ich komm einfach nicht vom Publikums-Thema los. Aber nuja. Gestern in Hamburg hatten sie weniger Publikum. Aber da habense auch auf nem kleinen Schiff gespielt und mussten in der Zugabepause anlegen, um Bier nachzuladen. Erzählen sie uns. Ja, das war bestimmt schön. Heute halt eher standard, nä. Ich bin trotzdem, wie immer, schwerstens begeistert, denke aber, es wäre Zeit, auf altbewährte Stilmittel zurück zu greifen und mit diesem Bericht einfach mal Schluss zu m
Ach verdammt, geht ja gar nicht, da spielt ja noch was. Aftershowparty mit SCHRENG SCHRENG & LA LA im Café. Auch hier wieder: Gut gefüllt, und erfreulich wenige setzen sich hin. Sitzen auf Konzerten ist sowas wie Stehen im Flugzeug: Unbequem, langweilig und störend.
Schreng Schreng, das ist Lasse, und La La, das ist Jörkk, dem wir als passionierten Sekt- und Schnaps-Konsument schon früher an diesem Abend begegnet sind. Er meint, Schreng Schreng & La La seien extra noch mit ins Programm gepackt worden, damit sein Anwalt (also Schreng Schreng) auch frei saufen kann. Super!
Weil die Tradition weiter geführt werden will, hier ne Setlist. Unlesbar zwar, aber das macht ja nichts, es geht eigentlich eher um die Ästhetik. Da fällt mir ein: Schon lange keine handschriftliche Setlist mehr gesehen. Oder wenigstens in Comic Sans. Mist ey.
Man sieht, gut gefüllt. Für Schreng Schreng & La La ist Düsseldorf ja quasi ein Heimspiel, kein Wunder dass auch hier wieder der Mitsingfaktor beachtlich ist. Wobei ich sowas bei Akustik-Geplänkel eher nervig finde. Aber vielleicht sind die einfach nur alle besoffen, das entschuldigt vieles. Außer die Sache mit ausversehen Bier in den Nacken schütten.
Also. Herrliche Stücke fernab vom übereifrigen Songwriter-Hippie, eher großartige Chansons in reduzierter Form, gepaart mit tiefgehender Lyrik und zwei angetrunkenen Tresenhelden. Schuld daran ist, wie immer, die Bourgeoisie. Wo wir grad bei "Hit" sind: "Dein Platz an diesem Tisch ist darunter", mein Ohrwurm des Tages.
Oder vielleicht doch "Spraypaint the walls"? Das Stückchen vermag mich sowieso immer zu berühren, in welcher Form auch immer. Lasse hat übrigens nen Trashboy-Aufkleber auffer Gitarre. Nur ums mal anzumerken.
Irgendwie ziemlich kurz, der Auftritt, kam mir zumindest so vor. "The Cool Song" wurd auch dargeboten, und zum Abschluss natürlich "Oberbilk". Ja. Soweit dazu. Boah ey. Wie fandet ihr den Bericht so? Ich bin irgendwie nicht überzeugt. Schlimmster Bericht den ich seit Langem geschrieben hab. Ich sollte das mit dem Schreiben an den Nagel hängen und stattdessen Sekt trinken.

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Coco

19.12.2013 09:21
Du kannst gerne Sekt trinken. Aber der Bericht ist großartig, jedenfalls habe ich mich prächtig amüsiert. Und was bitteschön wäre Bierschinken ohne den FÖrer?
Kiki

19.12.2013 13:49
Wieso verwechselt der Leerguttechniker denn Bart mit Kopf?

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Location:
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Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation
Fichtenstraße 40
40233 Düsseldorf
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