Punk Rock Holiday Warmup: Sick of it all, Lagwagon, Useless ID, Kreshesh Nepitash, Super Action Heroes, 07.-08.08.2016 in Tolmin (SLO), Sotocje - Bericht von der Redaktion
Punk Rock Holiday Warmup, 08.08.2016 in Tolmin (SLO)
Alle Jahre wieder! Für mich ging es nun zum sechsten Mal nach Tolmin zum Punk Rock Holiday. Aus einer anfänglichen Spaßidee heraus, entschlossen wir uns dann tatsächlich, schon am Samstag (06.08.) anzureisen. Und wer hätte es gedacht, der Campingplatz war tatsächlich schon relativ gut besucht. Echt krass, wenn man bedenkt, dass erst am Montag der offizielle Warm-up Tag des Festivals stattfindet. Generell waren dieses Jahr deutlich mehr Besucher hier als die letzten Jahre. Yo, wir hatten jedenfalls zwei schöne Pre-warm-up Tage bei herrlichem Wetter.
Ich kann mich Patze nur anschließen, da wir ja gemeinsam angereist sind. Und vielleicht noch anmerken, dass wir vermutlich die kürzeste Anreise hatten, da wir bequeme zwei Stunden von Tolmin entfernt wohnen. Das ist wohl die einzige positive Ausnahme, die das Leben im südlichsten Teil von Österreich so mit sich bringt. Vorteil der frühen Anreise war auch, dass wir komplett unkompliziert durch die - noch leeren - Checkpoints am Eingang fahren können. Der komplett neu angelegte Zufahrts- bzw. Eingangsbereich hat uns kurz umdenken lassen müssen. Aber da sich das Punk Rock Holiday ja wirklich schon wie "Zuhause" anfühlt, ging auch das ohne weitere Komplikationen.
Es sei euch gegönnt, dass auch ihr mal von "kurzen" Anfahrtswegen sprechen könnt. Bei der Megagurkerei die ihr ansonsten immer auf euch nehmen müsst um mal ein Konzert zu spielen. Die Tatsache, dass Opa Knox uns mal wieder an der exakt gleichen Stelle den besten Platz auf dem ganzen Gelände frei gehalten hat, kann man gar nicht hoch genug bewerten. Dafür ertragen wir auch tapfer seine, nennen wir es mal vorsichtig "unterhaltungsfeindliche" Lautstärke seines Tapedecks aus den 80ern. @Knox: VIELEN DANK!!!
Endlich schaffe ich es auch mal nach Tolmin zum PRH, hatte es mir schon einige Mal vorgenommen aber es sollte bisher nicht sein. Wir starten am Sonntagmorgen von Dortmund, ein Teil will durchfahren und meine Freundin und ich wollen einen Stop in Bergen im Chiemgau einlegen. Kurz hinter Würzburg kommen wir in den ersten Stau und ab da geht nichts mehr, über Stunden kriechen wir von einem Stau zum nächsten. In Tolmin wollen wir dann nach Möglichkeit mit Zwen und dem Rest der Bierschinken-Crew fusionieren. Mehrere kleine Trüppchen von Freunden, zum Teil aus dem Kunterbunt e.V Schwerte, sind auch noch unterwegs und wollen sich hinzugesellen. Nach einem großartigen
Das gefällt sowohl Swens Magen, wie auch den Bremsen meines Autos.
Immerhin musste mein Magen danach nicht in die Werkstatt. Coco hat liebenswerterweise die kurvenreichste Anfahrtsstrecke gewählt :-)
Scheiße! Ich sollte doch dein Zelt abfackeln! Ganz vergessen! Sorry! Rotzalledem gut angekommen, Bändchen gecheckt und das Camp aufgestellt. Ich hatte dieses Mal ne Serie..Zeltstange gebrochen, Luftmatratze ein Loch, Campingstuhl kaputt und zu guter Letzt war auch noch mein Auto im Arsch. Aber Bier und eine sehr wohlwollende Community an Mitreisenden hat mir über diese Verluste hinweggeholfen :-)
Da wir heute erstmal Zelt aufbauen müssen und dann grillen, ist schon einen Menge Zeit verstrichen, weshalb wir jetzt erstmal ein wenig über das Gelände stromern.
Nach 9 Stunden Fahrt kommen wir in Bergen an, zwar viel später als gedacht, aber etwas Sonne können wir noch mitnehmen. Der "Berghof" liegt wie der Name bereits vermuten lässt abgelegen und ruhig am Hang eines Berges. Nach dem langen im Auto sitzen, vertreten wir uns bei einer kleinen Wanderung durch die Felder noch ein wenig die Beine und essen im Ort ein zünftiges Abendessen, bevor wir uns müde und abgekämpft auf die Matratze hauen.
Während wir in Bergen mit vollem Magen in den Federn liegen, schlägt sich der Rest der Truppe in Tolmin damit rum, einen Zeltplatz im Wald zu finden. Kein leichtes Unterfangen. Die Nerven liegen bei allen Beteiligten nach 15 Stunden Fahrt mit zwei Fahrern und zwei Trinkern gänzlich blank. Wie auf dem Bild gut zu erkennen, ist es zudem dunkel wie in einem Kuharsch und der Wald ist bereits komplett überfüllt mit Campern. So dass sie sich dazu entschließen, auf der an den Wald grenzenden Wiese unser Camp aufzuschlagen. Dort lässt sich auch gut, mittels dreister Parkweise, Platz für die zahlreichen Nachzügler freihalten.
Kaffeekränzchen und tote Deutsche. Mehr punk geht eigentlich nicht.
Der war nicht schlecht fürn Schluchtenscheißer :-) Erstmal schlafen gehen.
zu warm, zu kalt, Alter, leg dir doch ein Handtuch auf deinen Platz vor der Bühne! Heute also WarmUp-Party. Der Tag begrüßt uns mit herrlichsten Sonnenschein. Nachts wird es hier aber schon ein wenig feucht und kälter, aber wir befinden uns ja auch in den Bergen.
Während ein Teil unserer Reisegruppe bereits seit Sonntag auf dem Campingplatz in Tolmin verweilt, befinden sich meine bessere Hälfte und ich noch auf dem Weg.
Irgendwann haben wir es dann auch geschafft. Am Eingang wird dann erstmal noch 30 Euro fürs Parken (ein bisschen happig), Müllpfand und Pfand für die Pay-Card gelatzt und die Pay-Card mit Geld aufgeladen. Schwupp und schon ist das Portemonnaie wieder um einiges leichter, hat auch schon richtig gedrückt am Hintern. Danach wird erstmal das Camp um ein Zelt erweitert, der Pavillion aufgebaut und das Auto ausgeladen. Festival kann beginnen!
Wir müssen doch noch einkaufen für unseren Gipfelsturm heute. Was machen nur die ganzen Menschen hier? Stress am Hofer. Es ist Punkt 8 Uhr und der Laden hat noch nicht offen. Die Rentner stehen schon in den Startlöchern, dahinter ein paar Festivalbesucher. Großartige Szene!
Genauer gesagt, waren wir schon um 7.30 Uhr am Supermarkt. Leider hatte er da noch nicht geöffnet. Einige Leser werden sich jetzt wohl fragen, warum wir schon vor 8 Uhr am Hofer standen. Nun, unsere Stammleser werden es sich vielleicht denken können: Es geht mal wieder wandern. Genauer gesagt machen wir heute mal 1300 Höhenmeter auf den Gipfel des Krn.
Schön, wie elegant du die drei Stunden anstrengenden Aufstieg einfach unter den Teppich kehrst! Oben angekommen gibt es erstmal einen Gipfelschnaps. Wir treffen tatsächlich auch zwei Festivalbesucher, die genauso verrückt sind, wie wir.
Ätsch! Die lange Nase hast du dir verdient!
Ja, verdammt nochmal, so geht es mir auch! Kiki hat ja im Vorfeld angeboten, dass wir mal mit auf so ne Wandertour gehen sollen. Und wie jedes Jahr bereue ich dann meine eigene Faulheit, wenn die Fotos im Bericht genau SO wahnsinnig schön aussehen.
...und wurde mit dem Hubschrauber angeliefert! Da ganz unten steht das Auto, Gehzeit gute drei Stunden. Oben gibt es sogar eine Hütte, wo das Bier genau so viel kostet wie auf dem Festivalgelände. Nur das es hier oben viel besser schmeckt (und wirkt!)
Punks? Das war ne fiese Bullenblockade! Skandal! Auf dem Rückweg blockiert eine Horde Punks den Weg.
Wir haben sie kurzerhand zu was sinnvollem verarbeitet und laben uns an den Resten! Die am Eingang haben ganz schön dumm geguckt, als wir mit ner toten Kuh aufs Festivalgelände vorgefahren sind.
Erstmal Gelände erkunden. Der Campingplatz im Wald ist viel größer als erwartet, kurz davor befindet sich das "Slowenian Village", in dem man sich an verschiedenen Ständen mit allerlei Köstlichkeiten versorgen kann. Das Angebot reicht von Burger (Fleisch) über Pizza und indischem Essen bis hin zu vegetarischen und veganen Speisen. Die Preise hierfür sind größtenteils sehr fair gehalten.
Leider finden sich auf dem ganzen Gelände nur sehr wenige Merchstände. Birdattack Rec., Fat Wreck, diesen Heinis mit ihren hässlichen Socken von American Socks und noch einen Stand mit T-Shirts und einem mit Metal-LPs. Schade, wird meine Plattensammlung diesmal wohl nich um ein paar weitere Schätze erweitert. Nun gut, schont aber auch mein arg belastetes Portemonnaie.
10 Grad ist aber echt eine fiese Übertreibung! War doch ganz angenehm! Danach wird erstmal die Soča begutachtet. Boah. Wat ein Teil! Hier lässt es sich, wenn man noch einen Platz am gut gefüllten Strand findet, durchaus aushalten. So schön wie der Fluss ist, so kalt ist er aber leider auch. Überall sieht man Leute mit verzerrten Gesichtern, wie sie sich ganz langsam tiefer in das gefühlt 10 Grad warme Wasser vorantasten. Für eine Abkühlung perfekt, aber mit schwimmen ist da nicht viel, wenn man nicht scharf auf Erfrierungen an den Extremitäten oder an den Geschlechtsteilen ist.
Der Coversong war "What Is Love?" von Haddaway. Ansonsten finde ich den Auftritt aber nicht schlecht, da sich die Ska-Parts doch auch mit 1A Punkrock abwechseln. SUPER ACTION HEROES. Was ein mieser Start in die musikalische Woche. Ska-Punk in Kostümen, die auch noch Coversongs spielen (zumindest einige). Geht es schlimmer?
Immerhin hält der Name was er verspricht. Und ich bin froh, dass ich da vermutlich gerade in der Soca schwimmen war. Einziger Pluspunkt: Es war eine lokale Band und sie haben slowenisch gesungen....ansonsten gilt für mich: Nix wie weg!
Aber die haben doch auf der Hauptbühne gespielt...
...und niemand wird je erfahren, was sich zu der Zeit auf der Beachstage ereignet hat... Ich treffe den flüchtenden Kiki auf dem Weg zurück zu seinem Camp. Nachdem er mir berichtet, was einem gerade auf der Beachstage geboten wird, entschließe ich mich, nochmal zum Zelt zu gehen und mich dort mit ein paar Dosen Bier "ausgehfertig" zu machen. Superhelden fand ich schon immer scheiße, egal in welcher Form.
Musikalisch bieten uns dann KRESHESH NEPITASH etwas ganz anderes. Hier gibt es nämlich gradlinigen Hardcore, wie man ihn als Vorband von Sick Of It All nicht besser hätte machen können.
Poppigen Punkrock spielen USELESS ID und machen ihre Sache gut. "We Don't Want The Airwaves" wird gespielt und noch einiges mehr vom neuen Album. Sympathischer Auftritt.
Leider schafft die Band es nicht, dass der Funke bei mir überspringt. Irgendwie ist mir das zu seicht. Bei der Ansage "All politicians are liars. Never trust a politician!" musste ich kurz gähnen.
neulich erst ein recht ausführliches Interview bei uns. Die Israelis passen mit ihrer Mucke ja ziemlich gut zum diesjährigen Line-Up.
Von USELESS ID gabs ja
Bissken mehr Pfeffer im Arsch hätte der Show hier und da nicht geschadet. Aber als Warm-up Show für die beiden Headliner gings gut rein.
Useless ID hatte ich bereits vor zwei Jahren am Punk Rock Holiday gesehen. Ehrlich gesagt hatte ich die auch etwas besser in Erinnerung. Da ich auch nur ein paar Songs kannte, konnte mich das Spektakel nicht wirklich mitreißen.
Also, ich trauere der "Hoss" nicht hinterher und freue mich über die "Wicked!". Leider verpasse ich Useless ID, dafür gebe ich mir LAGWAGON. Im Alter von 16 Jahren tauschte ich mit einem damaligen Schulkollegen eine Techno-CD gegen "Hoss" von LAGWAGON in der Hoffnung einen guten Tausch gemacht zu haben. Rückblickend trauere ich der Techno-CD auf keinen Fall nach, die "Hoss" sollte allerdings auch nicht oft den Weg in meine Stereoanlage finden. Hört sich nach wie vor für mich alles gleich an.
Mein erstes Highlight des Festivals. Lagwagon kann ich mir immer gut geben. Gefällt mir auch besser als die letzten Shows, die ich von ihnen gesehen habe. Puh, LAGWAGON. Eine Skatepunkband, die mich bis heute nicht überzeugen konnte und dies auch auf dem Punk Rock Holiday nicht tut. Obwohl ich zugeben muss, dass das heute der beste Auftritt ist, den ich von der Band bis jetzt gesehen habe.
Das Set und die Show ist eigentlich ganz okay, kickt mich, bis auf ein paar ihrer Hits wie z.B "Violins" aber trotzdem eher mäßig. Sehen die LAGWAGON-Jünger hier wohl alle anders. Man ist das voll. Wie soll das erst bei NOFX am Mittwoch werden?
Jau, ich fand die Setlist auch ganz geil. Ein paar mehr Songs von der Hang wären noch cool gewesen. Und natürlich ein Blitzkrieg Bob Cover! Der Schwerpunkt des Sets liegt auf den Duh und Hoss Alben, was ja schon mal positiv zu bewerten ist.
Zum Ende hin gibt es ihren vermutlich besten Song "May 16", auf den die meisten Anwesenden gewartet zu haben scheinen. Weiß gar nicht wie oft ich zu diesem Song mein Gamepad bei "Tony Hawks Pro Skater 2" gequält habe. Ach, da werden kurz Erinnerungen wach. Trotzdem sind LAGWAGON irgendwie halt immer nur ok und nicht wirklich toll. Für mich persönlich keine überzeugend gute Liveband.
Auf jeden Fall! Richtig starkes Brett! Jetzt kommen noch SICK OF IT ALL und blasen einfach mal ganz Tolmin in seine Einzelteile.
SOIA haben seit ich sie kenne noch nie eine schlechte Show gespielt (sowas nennt man in Fachkreisen wohl das PASCOWsyndrom). Auch heute werden von Beginn an keine Gefangenen gemacht.
Ich kenne zwar keinen einzigen Song, aber ich glaube die Jungs sind mehr so 'Old School' geprägt. Ich glaube keine Ansage kam ohne diese zwei Wörter aus. Sorgte zum Teil für Gelächter. Ne, aber wirklich ne super Show! 30 Jahre New York Hardcore.Wie die Bekloppten wird über die Bühne gerannt, die Menge angeheizt und ein Hit nach dem nächsten rausgebrettert. Wahnsinn!
Ich bin derart begeistert von der Energie, welche die alten Herren an den Tag (oder mittlerweile besser die Nacht) legen....richtig gut.
Mein Versuch, Coco, die ziemlich gelangweilt am Rand steht, den Unterschied zwischen Bollo und gutem Hardcore zu erläutern, führt zu verständnislosen Blicken...
Same here! Das Konzert steht jetzt schon in den Top 3 des Jahres, dabei ist heute hier erst der Warm-Up Tag und das Jahr ist erst halb rum...
Ein wirklich extrem energiegeladenes Set bekommt man hier heute geboten, leider geht bei mir so langsam die Energie flöten. Mir steckt der lange Tag merklich in den Knochen, so dass ich mich nur noch schwer auf SOIT einlassen kann. Nach ein paar Songs verpiesel ich mich zurück zum Zelt, um dort noch den ein oder anderen Absacker zu nehmen.
Ich bin das Festival über immer etwas hin und her gerissen, mal nerven sie mich, mal find ich es geil. Nervig wird es meist wenn man seit 2 Songs auf eine hüpfende, zum Teil sich selbst feiernde Menschenmenge schaut und die Band kaum oder gar nicht mehr zu erkennen ist. Ja, diese Bühnenspackos nerven am ersten Abend schon wieder genauso wie letztes Jahr.
Da kann ich dir nur beipflichten. Meine Fresse, bin ich im Eimer! Erst die Wanderung und dann noch diese Abendgymnastik im Pit bei Sick Of It All. Bier, Bier, Bier, Bett, Bett, Bett.
Bis morgen Welch würdiger Beginn des diesjährigen Punkrockholidays! Absolut zufrieden geht's Richtung Zelt zum Absacker trinken! IN THE UNDERGROUND...