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MDC, Barackca, 29.04.2025 in Bochum, Wageni - Bericht von der Redaktion

MDC, 29.04.2025 in Bochum

Fö: Puh, das wird ne anstrengende Woche. Und wir haben gerade mal Dienstag! Wenige Stunden zuvor bin ich noch von nem beruflichen Termin in Karlsruhe zurückgekommen, nun also ab nach Bochum, aber immerhin nicht beruflich. Für die ausgefallene S-Bahn hat man mittlerweile nur noch ein müdes Lächeln übrig, die nächste wird nur durch nen Umstieg in Dorstfeld erreicht - auch das ist alles okay. Kommen immerhin trotzdem noch vor Beginn an.
Am Einlass begrüßt werden wir von Dave Dictor (MDC) himself, der sich sichtlich über den Andrang freut, scheint sich sehr wohl zu fühlen hier. Und sowieso, schon ne geile Nummer dass MDC in diesem Laden und auch sonst gerne in AZ's oder ähnlichem spielen. Die Band gibt's seit 45 Jahren, da haben einige andere Bands aus der Zeit deutlich mehr Höhenflüge durchgemacht. Achja: Für den Fall, dass wir Dave Dictor nicht erkennen, bestätigt er uns das am Einlass noch mal: "I play in MDC, I can prove it"- und zeigt sein MDC-Tattoo am Arm. Stark. Abend fängt gut an.
fred: MDC in Bochum LA, ja geil ey, nach 7Std. ehrliche Lohnarbeit bin ich am Dienstag Abend doch noch fit, mich auf den Weg nach LA zu machen. Kurz mit dem Chef der anderen unehrlichen Arbeit kurzgeschlossen, Uhrzeit sowie Fahrplan abgeglichen, go for it. 
Fö: BARACKCA! Wer sich schon immer gefragt hat wie man die eigentlich ausspricht: Wenn ich die Ansprache vom Sänger akustisch korrekt wahrgenommen habe, ist das zweite "c" stumm. Bitte danke.
Fö: Die Band jedenfalls kommt aus Ungarn, ich meine aber mich erinnern zu können dass nicht alle Bandmitglieder aus Ungarn kommen bzw da wohnen, aber ist ja egal. Der Sänger spricht jedenfalls recht gutes deutsch, das macht das mit der Verständigung schon einfacher. Die Band gibt es schon über 30 Jahre, hab ich aber bisher nie live gesehen. Macht aber Bock! Zu hören gibt es Punk, rau und schnell, ohne sonderlich viel Firlefanz sondern eben einfach knüppelig-kompromisslos.
fred: Draußen beim rauchm und Fanta konsumieren, komme ich wohl mit der Freundin/Lebensgefährtin des Bassisten ins Gespräch, ja der wohnt wohl in doitschland - hab leider den Namen der Stadt vergessen, sorry. 
Fö: Es gibt viele Ansagen, eigentlich zu jedem Song - was ich gut finde, schließlich hat wirklich jeder Song irgendwas zu sagen (gegen Arbeit, gegen Politik, für Antifaschismus, für Anarchie). Die vielen Ansagen nehmen dem Set aber auch immer wieder etwas Druck. Insgesamt aber sehr unterhaltsam.
fred: Ja stimmt, Ansagen/Aussagen sind immer gut, aber bitte nicht nach gefühlt jedem Song, nervt ein wenig, 3 Songs ballern, kurze Ansage, zur Sache. 
Fö: In Ungarn antifaschistisch aktiv zu sein ist nochmal ein ganz anderes Level als hier (wobei, wer weiß wie sich das noch entwickelt). Von daher höchsten Respekt davor, son Ding wie diese Band schon so ewig und unerbittlich durchzuziehen!
fred: Auf jeden Fall. Wer selber schon mal in Ungarn Urlaub gemacht hat, weisz da läuft vieles anders, da laufen die Faschos mit Armbinde oder sonstigen einschlägigen Müll auf den Straßen rum, oder der Familienausflug wird mal gemütlich am See zelebriert. Politisch geht es da ja auch rapide rechts runter, hier leider auch. Um so wichtiger sind dann Bands wie Barackca, die Paroli bieten. 
Fö: Dann MDC! Ich muss erstmal klarstellen: Ich bin mir, wie oben schon erwähnt, des Status der Band durchaus bewusst, muss aber einfach zugeben die Band nie groß gehört zu haben, in den 80ern hatte ich für Punk einfach noch nichts übrig! Ich verwechsel sie auch immer mit DOA oder RKL, sind ja auch nur 3 Buchstaben, da kann man schon mal durcheinander kommen. Ich hoffe mal ich nehme heute keinem "echten" Fan den Platz weg!
fred: War es eigentlich ausverkauft? Ich hab MDC bis dato auch noch nie live gesehen, habe mich aber in der Vergangenheit mit der Band mal beschäftigt, und wenn ich nach schauen würde, waren die bestimmt auf dem einen oder anderen Skateboard-Sampler mit dabei. 
Fö: Der Auftritt macht aber total Laune! Ruppig, schnell, aggressiv, gleichzeitig auch unterhaltsam und tanzbar. Man kriegt ein leichtes Bild davon, wie die Band wohl "früher" in der Höhe ihres Schaffens war, aber heute kommt da immer noch ordentlich Energie und Spielfreude rüber.
fred: klassischer Skatepunk der 80er, 90er Jahre.
Fö: Dave Dictor erzählt, wie der Song "No More Cops" entstanden ist: Ian MacKaye meinte wohl zu ihm, er solle mal was Positives schreiben und nicht immer Sachen wie "Millions of dead cops" und "More dead cops". Also schrieb er "no more cops", das sei doch positiv genug.
fred: hahahaha...musste auch schmunzeln, geile Geschichte. 
Fö: Die Band wird auch noch kurz vorgestellt, Originalbesetzung wäre wohl utopisch. Aber wenn ich's richtig verstanden hab, alles Leute die schon Anfang der 90er für MDC und/oder andere namhafte Band der Szene gespielt haben.
fred: ganz genau. 
Fö: Ach stimmt, MDC sind die Band mit dem "Chicken Squawk"! Das war wohl einer der ersten Vegetarismus-Songs. Stark! Ist ein bisschen witzig, wie hier plötzlich Horden älterer Punks mit Hahnenkamm durch den Pogo tanzen.
fred: Es war wild, danach gehe ich kurz raus um etwas frische Luft zu schnappen. 
Fö: Tolles Konzert! Bisschen aktueller noch "No Trump, no KKK, no fascist USA", ein Spruch der auf nem alten MDC-Song basiert und, naja, einfach weiterhin aktuell ist.
fred: Meinen Lieblings-Song "John Wayne was a Nazi" haben MDC dann auch noch gespielt, ich bin hin und her gerissen, wird auf jeden Fall nicht mein letztes MDC Konzert gewesen sein.  
Fö: Also: MDC, ganz stark und in so nem Rahmen an nem Dienstag Abend perfekt! Barackca davor auch absolut passend. Mehr davon! Der Rückweg mit der üblichen procedure: eine S-Bahn fällt aus, aber dafür fährt immerhin die nächste. Nuja. Bisschen Abenteuer muss ja auch mal sein!
fred: Aufn Dienstag Abend, kann man mal machen, im Moment finde ich Zwei-Band-Abende eh voll geil, Wageni ist ja nur kurz ums Eck, da kann man dann über eine ausgefallene Bahn drüber hinweg schauen. Runder Abend danke, Herzchen. 


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