Farewell Youth Fest Tag 3, 22.06.2025 in Dresden

Der verheißungsvolle Tag 3 beginnt mit Mittagessen zum Frühstück und einer 30-minütigen Suche nach einem Kiosk. Dort trinke ich das ein oder andere Kaltgetränk und fasse die vergangenen zwei Tage in Worte, bevor es um 15 Uhr wieder laut wird.

FINAL EFFORT aus Leipzig fegt die Groovestation mit solidem Hardcore Punk im Mid Tempo. Vor dem Fest noch nie von ihnen gehört, dafür in 2 Wochen beim Störfaktor gleich wieder. Solider Start in Tag!

Durch brennende Sonnenstrahlen schleppe ich mich zum Ostpol zu den Sympathieträgern WOLVES & WOLVES & WOLVES & WOLVES aus Salem, USA. Wie ich feststellen muss, sind die Quattro Wolves nur noch zu dritt, lassen ihren melodischen Punk Rock aber trotzdem gut klingen. Dresden ist ihr letzter Tourstop - ich bin immer noch traurig ob der Absage für Ulm - und bedanken sich deswegen häufig und herzig. Bei all der Liebe thematisieren sie ihre Frustration über Trump und ein gewissen Schamgefühl der eigenen Heimat wegen.

Ich wünschte, mein Leben wäre ein RATSALAD Konzert. Das Album der AustralierInnen hatte ich bereits unter Punk Rock Powerhouse abgespeichert, aber im Lofthouse beweisen sie, dass das längst nicht alles war. Zugegebenermaßen ist es schwierig, all die Tanzeinlagen inklusive Spagat und Radschlag auf Tonträger zu packen. Leider muss ich Abzüge in der B-Note für Oberkörperfreiheit geben. Doch respektabel ist, dass sie den Fauxpas später auf sozialen Medien eingestehen.

Auf SPITE HOUSE habe ich lange hingefiebert und die Erwartungen nach zahllosen Umdrehungen der fantastischen Self Titled ins Unermessliche geschraubt. Der emo- und shoegazebeeinflusste Post Hardcore ist für mich einer der besten Sounds seit langem. Leider kommt das Detailreichtum hier und jetzt auf der Groovestation nicht in voller Güte an. Möglicherweise Schuld daran ist die eingeschränkte Klangqualität dieses Sets. Dazu ist Maxime krank und hat den Tee auf der Bühne. Gute Besserung! Vom Abfeiern lasse ich mich trotzdem nicht abhalten und freue mich aufs Wiedersehen beim Berlin Breakout.

Nach etwas Pause schaue ich zu den Indie Rockern DZ DEATHRAYS ins Lofthouse. Sie kommen ebenfalls aus Australien und sind was für Fans von Pabst aus Berlin. Es ist nicht meine Welt, aber geht gut ab!

Zurück in meiner Welt: INITIATE aus Kalifornien bespielen die Groovestation mit 1A Hardcore. Ich finds schön, dass sie einige Facetten haben. Mit einer starken Hardcore-Basis strecken sie die Fühler in Richtung Punk aus und explorieren auf ihrer zuletzt veröffentlichten Single "Too Much" einen sehr melodiösen Raum. Mehr davon!

Zu guter Letzt PRESS CLUB. Wieder Australien, wieder hohe Temperaturen, doch glücklicherweise wurde die Show in die Groovestation verlegt, wo geschätzte 1,5 Grad weniger als im Lofthouse herrschen. Die Indie Punks sorgen für einen fulminanten Abschluss und holen mit ihrer phänomenalen Live-Performance den letzten Rest aus dem Sonntagspublikum heraus.

Absolut geile 3 Tage fernab jeglicher Realität gehen zu Ende. Das Leben ist grandios, wenn ein Highlight auf das andere folgt. Verrückt, welche Arbeit dahintersteckt, und toll, dass es ein nächstes Jahr geben wird. Das Ticket habe ich bereits eingesackt.

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