Farewell Youth Fest Tag 2, 21.06.2025 in Dresden

Nachdem ich von gestern wie ein neuer Mensch erwacht bin, vergeht die Zeit bis zur...

Bowle-Party im Groovestation/Lofthouse Innenhof schnell. Erdbeeren seien gesund, heißt es. Ebenso lecker sind die veganen Quesadillas und Wraps vom Kater Menü aus Hannover, die es den Tag über gibt.

Mein entspanntes Geschlürfe wird von einer plötzlich erscheinenden Oasis Cover Band gestört, die sich als die später auftretenden Frachter entpuppt. Die machen das sogar ganz gut und verzichten glücklicherweise auf "Wonderwall", also zumindest bis ich zum Ostpol aufbreche.

PLUTO THE RACER sieht man häufig auf Hardcore Lineups, spielen in Wirklichkeit aber Punk Rock nach Blink 182 Formel, fügen vielleicht etwas mehr Feuer hinzu. "Josie" gibt es als Cover. Es ist ein angenehmer Start in den Tag und mich hatten sie eh schon beim Anblick des Spiral Shirts.

AHAB kommt aus Köln und überrascht mich im Mondfisch mit hörenswerten, tight gespieltem Emo/Post Punk. Der Song "All" bleibt mir im Gedächtnis.

Der raue, schnelle Punk Rock von CHARTREUX hat gut Dampf aufm Kessel! An Lautstärke mangelt es im Blechschloss auch keinesfalls. Grüße an die 4. Klasse vom Menschen am Schlagwerk!

Seit Ankündigung freue ich mich auf TINY VOICES. Diese schöne, ergreifende Musik ist aus Angers, Frankreich und schafft es, ganz viele Gefühle zu verbinden. Während ein Saiteninstrument gefixt wird, spricht der Frontmensch über etwas Wichtiges, nämlich dass er Musik lange Zeit für einen effektiven Weg des politischen Engagements hielt, wovon er mittlerweile nur noch eingeschränkt überzeugt sei. Mir geht es ähnlich, was nicht heißen soll, politisch motivierte Texte seien umsonst, sondern viel mehr, dass man sich nicht darauf ausruhen sollte.

Darauf schaue ich zu FRACHTER in Katys Garage. Tatsächlich können die mehr als Oasis, nämlich deutschsprachigen Punk Rock mit Emokante. Das könnte ich durchaus weiter hören, aber ist arg voll hier und...

...ich habe noch ein Date mit HELL & BACK im Blechschloss. Die Stuttgarter sehen sich heute mit der Herausforderung konfrontiert, 45 Minuten zu füllen. Am Repertoire liegt es nicht. Sie hätten beispielsweise "Deceptive" spielen können. Stattdessen bedient sich die selbsternannte 35-Minuten-Band an anderen älteren Songs wie "The Taint" und einem Weezer Cover "My Name is Jonas". Ich mag sie.

Es folgen schöne Momente mit BETWEEN BODIES. Die KölnerInnen spielen wohlklingenden Emo/Indie, der in der Groovestation sichtlich gut ankommt. Die Electric Sleep Platte ist aber auch ein Leckerbissen.

Zurück im Blechschloss spielen die WRONG MAN aus Belgien. Auf der Platte hat mich das bislang nicht berührt, aber live und in Farbe verstehe ich, das rockt. Bjorns Gesang ist fett und der ein oder andere Song entfaltet seine Wirkung bei mir. Höchst amüsant finde ich, wie Teile Hell & Backs vor der Gitarre links stehen und die Les Paul anglotzen als wäre sie aus Gold.

Für ein halbes Set eile ich ins Lofthouse zu Epitaphs SPLIT CHAIN, um den Grund für den Hype und die 35 € T-Shirts zu suchen. Und ja, der shoegazige, metallische Hardcore knallt mir an manchen Stellen schon die Rübe weg, an anderen ist es für mich nichts aufregendes. Mal gucken, was die Zukunft bringt.

24/7 DIVA HEAVEN spielen in der Groovestation etwas zwischen Riot Girl und einem Sound, der mich an Auszüge der FIFA 2005 Playlist erinnert. Durchaus hörbar, auch wenn es für solch eine kleine Bühne professionell abgebrüht wirkt. Vielleicht sind das Nebenwirkungen vom Beatsteaks supporten.

Zurück im Lofthouse beendet BIRDS IN ROW den Samstag. Und wie! Mir war klar, dass der Emo aus Frankreich fetzt, aber da lodert ein Feuer, das mich vollends gewinnt. Apropos Feuer, die Temperaturen zwingen mich vor den letzten zwei Songs nach draußen. Vielleicht kaufe ich mir für morgen eine Badehose.

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