KNRD Fest Tag 2: Faintest Idea, Venerea, Urethane, Darko, Suck, Jet8, Endlich Schlechte Musik, Rebuke, Repent, Raisin Awareness, 19.07.2025 in Hormersdorf, Naturfreundehaus - Bericht von der Redaktion
KNRD Fest Tag 2, 19.07.2025 in Hormersdorf
Wir machen uns am späten Vormittag auf den Weg zum Weißwurstfrühstück und bleiben dann irgendwie 7Std an der Bierbank hängen bei netten Gesprächen.
gucke die Electric Nipples "Radio Show", bei der man fantastische Preise, wie eine Panda-Brille und Schnapsbrezel, gewinnen kann. Die beiden bereiten dem Publikum gute Laune und erwähnen, dass sie auch Hochzeiten machen.
Haha, das dachte ich mir beim ersten Mal lesen auch: Rosinen-Bewusstsein RAISIN AWARENESS aus UK geben poppigen Indie Rock zum Besten. Zuvor hat die Frontperson übrigens noch das Punkrock Yoga geleitet. Die Musik ist verspielt, verträumt und an manchen Stellen sehr emotional. Ich bin mir echt unsicher, ob "Raisin" ein abgekürztes Verb ist oder etwas mit Rosinen zu tun hat.
Es wird metallisch. Bei den Locals von REPENT bestimmen technisches Spiel, melodischer Gesang, Posen und Headbangs die Vorstellung. Fast jeder Song endet mit einem animalischen "argh" und der Frontmensch spart keineswegs an Einsätzen seiner Luftgitarre.
Es folgen die olympischen Spiele Konrads. Bei Tipico habe ich Haus und Hof auf Lang & Breit verwettet. Jene haben schon wissen lassen, dass sie den Pokal nach ekstatischer Feierei des letztjährigen Sieges verloren haben. Egal, sie gewinnen tatsächlich schon wieder! Zu schade, dass die Tipico-Wette nur in meinen Träumen passiert ist.
Genretechnisch entfernen wir uns gar nicht so weit. Aufs Ohr gibt es eine gute Portion Fastcore von REBUKE aus Göteborg. Keine Posen, einfach melodischer Metal/Hardcore Punk für LiebhaberInnen der schnellen Gitarrenmusik.
Die fand ich tatsächlich gar nicht so schlecht vom Reinhören, aber zum Auftritt schaffe ich es trotzdem nicht. Endlich komme ich dazu, ENDLICH SCHLECHTE MUSIK in Vollversion zu hören. Bisher konnte ich sie zwei mal im Akustikgewand spielen sehen, so auch letztes Jahr beim KNRD. Der launig instrumentalisierte, gesellschaftskritische Deutschpunk ist gute Unterhaltung, ganz im Gegenteil zu den Kapazitäten, die einen Bengalo nach dem anderen zünden. Dieses Übermaß hätte die Crew gerne unterbunden dürfen. ESM spielen noch ein Cover von Pascows "Königreiche im Winter" und ich bin wieder versöhnlich.
Find ich super, da hab ich mich im Vorfeld auch schon drauf gefreut. Ich würde es eher als SkaCore mit gelegentlichen Metalriffs bezeichen. Nach der langen Bierbanksession verbringe ich jedoch die meiste Zeit des Auftritts damit, mich an der Bühne festzuhalten. Weiter geht es mit JET8 und Hardcore Punk, der mit Posaune und Trompete eine ganz eigene Note mitbringt. Die Vorstellung der TschechInnen bewegt sich stets am oberen Ende der energetischen Skala, wobei sie das Publikum laufend miteinbeziehen.
SUCK finde ich auch saustark. Der Sound knallt richtig. Beim Schwätzen vernehme aus der Ferne die ersten Songs von SUCK. Das klingt ganz schön fett. Ich trete näher und lausche einem Sound zwischen Garage und angepisstem Hardcore Punk. Hier werden keine Gefangenen gemacht. Das fetzt und holt mich ab. Publikumsansprachen vernehme ich keine, lediglich etwas aufgedrehte Quasselei vom Schlagzeugmenschen.
Absolut, super liebevoll alles dekoriert und es steckt merklich viel Herzblut drin. Ich hol mir ne Pizza und wanke zurück zum Zeltplatz. Die nächsten 3 Bands verbringe ich am Camp. Es muss einmal die liebevolle Gestaltung des KNRD lobgepriesen werden. Die Menschen geben sich enorm viel Mühe, das ohnehin wundervolle Gelände noch schöner zu gestalten. Man spürt die Liebe, die in das Festival fließt, und fühlt sich wie Zuhause.
DARKO kehren zurück zum KNRD und starten damit ihre Tour mit Labelmates Raisin Awareness. Der vielseitige, hochmelodische Hardcore Punk aus England lockt viele Feierwütige vor die Bühne. Beeindruckend ist jedenfalls die enorm wandlungsfähige Stimme der Frontperson, die unzählige Spielarten von cleanem Gesang über Growls bis hin zu Screams und Shouts meistert. Irgendwann im Set legt Lesley von Lockjaw einen massiven Gastauftritt aufs Parkett. Uff, das als Band bitte! Am Ende soll das Publikum hellauf begeistert tun während die Band die neue Platte "Canvas" in die Höhe streckt. Das muss man mögen, genauso wie die Selfie Stick Aktion.
Mittlerweile ist es dunkel geworden und URETHANE aus San Diego stehen auf der Bühne. Zu hören gibt es satten Skate/Pop Punk, der zwar das Rad nicht neu erfindet, doch super klingt. Im Kopf bleibt mir "Dog Years", der auch auf dem neuen Tony Hawks zu finden ist. Apropos Legenden des Skateboards: An der Gitarre links ist Steve Caballero, den ich mit wahrscheinlich nicht mal 10 Jahren als Charakter in THPS3 spielte. Verrückt!
Wir bleiben dem Skate Punk treu und fahren fort mit VENEREA. Die 1991 in Schweden gegründete Band weiß was sie tut, erinnert hier und da an Millencollin und hat wohl einen der sympathischsten Bassmenschen. Letzterer übernimmt eigentlich die Main Vocals, wechselt jedoch hin und wieder mit dem Gitarrenmenschen, wie sich dem Bild entnehmen lässt.
Zu Faintest Idea kehre ich nochmal zum Gelände zurück und halte mich an der Bierbank fest. Mit dem Ska von FAINTEST IDEA werde ich in die Nacht entlassen. Glücklicherweise haben die BritInnen eine gehörige Ladung Punk beigemischt, sodass das ordentlich scheppert und ganz frei von dem albernen Vibe ist, den mir Ska in aller Regel gibt. Die Arbeit von Gitarre und Hauptstimme auf der rechten Seite ist außerdem bemerkenswert gut.
vergangenem Jahr gilt unverändert. In Wahrheit war es sogar noch fantastischer, weil wir an beiden Tagen bestes Wetter genießen durften.
Alles in Allem wieder super schönes Festival, ich lasse nicht nochmal soviel Zeit vergehen, bis ich wiederkehre. Die Rückfahrt ist die Hölle, aber es hat sich gelohnt. 17 Bands später war es erneut ein herrliches Festival. Mein ausschweifendes Lob von
Alles in Allem wieder super schönes Festival, ich lasse nicht nochmal soviel Zeit vergehen, bis ich wiederkehre. Die Rückfahrt ist die Hölle, aber es hat sich gelohnt. 17 Bands später war es erneut ein herrliches Festival. Mein ausschweifendes Lob von